Corona & Exporte
Laut Landesinstitut für Statistik (ASTAT) wurden im 1. Halbjahr 2020 Waren im Wert von 2262,8 Millionen Euro aus Südtirol ausgeführt wurden. Dies entspricht einem Rückgang um 8,4 Prozent gegenüber demselben Zeitraum 2019 aufgrund des Covid-19-Notstands.
Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie habe zahlreiche und schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft weltweit nach sich gezogen, von denen, wie erwartet, auch Südtirol nicht verschont blieb, so das ASTAT.
In den ersten 3 Monaten des Jahres 2020 entwickelten sich die Südtiroler Ausfuhren positiv: Im Jänner gab es ein Plus von 1,4 Prozent, dem ein Zuwachs von 12,1 Prozent im Februar folgte. Im März stiegen die Ausfuhren trotz erster Probleme infolge des Lockdowns noch um 4,3 Prozent an.
In den darauffolgenden 2 Monaten kam es zur unvermeidlichen und drastischen Trendumkehr. Dieser Zeitraum wurde deutlich stärker von den Einschränkungen beeinflusst: Im April brachen die Ausfuhren um 34,3 Prozent gegenüber demselben Vorjahreszeitraum ein, während der Rückgang im Mai 24,8 Prozent gegenüber Mai 2019 betrug.
Im Juni führte die schrittweise Rückkehr zur Normalität zu einem nur geringen Rückgang der Ausfuhren um 2,3 Prozent gegenüber Juni 2019. Insgesamt wurde der Export im 1. Halbjahr 2020 im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum sehr stark eingebremst und verzeichnete einen Rückgang um 8,4 Prozent.
Die Folgen der Krise haben sich auf die Ausfuhren in die wichtigsten Staaten, in welche die Südtiroler Betriebe exportieren, sehr unterschiedlich ausgewirkt. Im März stiegen die Ausfuhren nach Deutschland (+13,9 März) und in die Schweiz (+7,6 Prozent) noch klar an, während jene nach Österreich (-23,7 Prozent) und in die Vereinigten Staaten (-9,0 Prozent) bereits rückläufig waren.
Im April brachen die Exporte in alle Zielgebiete ein.
Die Ausfuhren in die Schweiz (-15,0 Prozent) und in die Vereinigten Staaten (-23,0 Przent) sanken jedoch weniger stark als jene nach Frankreich (-43,4 Prozent), Österreich (-43,3 Prozent) und Schweden (-40,5 Prozent).
Im Mai verzeichneten die Exporte in die Schweiz sogar ein Plus von 4,5 Prozent, während die größten Rückgänge die Ausfuhren nach Deutschland (-29,4 Prozent) und Österreich (-29,0 Prozent) betrafen.
Im Juni zogen die Exporte nach Schweden (+43,3 Prozent) und in die Schweiz (+17,1 Prozent) merklich an und auch jene nach Österreich (+6,6 Prozent) nahmen zu. Nach Frankreich (-5,0 Prozent) und Deutschland (-4,3 Prozent) wurde hingegen weiterhin weniger exportiert als im Vorjahr.
Insgesamt entwickelten sich die Exporte in die Schweiz während des ersten Halbjahres am besten (+5,8 Prozent) und verzeichneten die einzige Zunahme unter den wichtigsten Handelspartnern Südtirols. Geringere Rückgänge im Vergleich zum Durchschnitt verzeichneten die Ausfuhren nach Schweden (-0,9 Prozent) und Deutschland (-6,5 Prozent), während die beträchtlichsten Einbußen jene nach Österreich (-15,6 Prozent) und, etwas weniger stark, in die Vereinigten Staaten (-9,1 Prozent) und nach Frankreich (-8,7 Prozent) betrafen.
Die Untersuchung der Ausfuhren nach Kontinenten ergibt, dass das Jahr 2020 in Bezug auf die Exporte in die EU-28-Staaten verheißungsvoll begonnen hatte: +1,7% im Jänner, +15,0% im Februar und +3,9% im März.
April (-35,2%) und Mai (-27,2%) verzeichneten dagegen sehr deutliche Rückgänge.
Im Juni 2020 erreichten die Ausfuhren die Werte von Juni 2019.
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