Non molliamo – Weiter geht’s
Der Filmclub sperrt auf. Er bietet ein besonderes online-Filmpaket: lokal und international, vielsprachig und mit dem Markenzeichen Südtirol.
Am Anfang stand der Wunsch weiterzumachen. Sehr schwierig in Zeiten wie diesen. Durch Synergien ist es dem Filmclub aber gelungen, ein Konzept zu entwickeln und lokale Ressourcen zu nutzen und aufzuwerten. Der Filmclub, die Filmschule ZeLIG, die hier seit Jahrzehnten erfolgreich arbeitet, und das Bolzano Film Festival Bozen, ein Kind des Filmclubs, haben ihre Energien gebündelt.
Das Ergebnis ist eine online-Filmreihe, die am Donnerstag, den 11. Februar beginnt. Auf der Homepage des Filmclubs werden im Wochenrhythmus insgesamt acht Filme und Hintergrundgespräche zu sehen sein.
Die online-Filmreihe ab 11.02.
Die Filme sind international und haben Südtiroler Wurzeln. Sie wurden von jungen Menschen aus aller Welt in Südtirol erdacht und hergestellt.
Eigentlich hätten diese Dokumentarfilme der Filmschule ZeLIG alle eine Kinoleinwand verdient, aber die ist zurzeit blind. Daher die online-Version. Die Filme sprechen Deutsch, Italienisch, Englischund viele andere Sprachen. Wir gehen davon aus, dass das Südtiroler Publikum mit Deutsch und Italienisch gleichermaßen gut zurechtkommt.
Die Talks
Zu den Filmen gibt es Gespräche, die extra für diese Reihe mit den AutorInnen der Filme geführt wurden. Die Gespräche bieten Gelegenheit nachzufragen, was aus den Themen, den ProtagonistInnen und den FilmemacherInnen inzwischen geworden ist. Sie zeigen, wie sich die AutorInnen weiterentwickelt haben, wie das Filmgeschäft läuft und wohin sich auch Südtirol in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat.
Die Filme reichen bis ins Jahr 1997 zurück, einige sind also bereits zu wertvollen Zeitdokumenten geworden. Es sind aber auch ganz aktuelle Filme dabei wie „Until We Return“, der ohne dass man es damals hätte ahnen können, auch um ein Thema kreist, das leider immer noch hoch aktuell ist: Isolation, Einsamkeit aber auch Zuversicht.
Die Ressourcen
Die Mittel für Kultur, auch für Kinokultur, sind äußerst knapp. Auch darauf mussten wir bei der Erarbeitung dieses Online-Projekts achten. Gar nicht so einfach. Auch weil wir davon überzeugt sind, dass Kulturarbeit ein Recht auf Vergütung hat wie jede andere Arbeit auch. Dank der Synergien und der freiwilligen Kulturarbeit ist es gelungen, das Projekt kostenfrei umzusetzen. Dafür danken wir allen Beteiligten, vor allem den Freiwilligen und unseren KooperationspartnerInnen.
Filme und Filmtalks
Eröffnet wird mit „Until We Return“, einem jener sehr sehenswerten Filme, denen Corona einen Strich durch die Leinwand gemacht hat.
„Until We Return“, (2019), 58 Min., Regie Martin Telser. Talk: Angelika König mit Martin Telser, online ab 11.02.
Auf der Insel Canna 2 Stunden nordwestlich von Schottland leben noch 16 Menschen. Ihr Leben ist gezeichnet von grandioser Natur, rauem Wetter und gemeinsamer Einsamkeit. Sie erzählen.
„La vita e altri cantieri/Das Leben und andere Baustellen“ (2007), 37 Min., Regie Giuseppe Schettino. Talk: Brigitte Hofer mit Giuseppe Schettino, online ab 18.02.
Der Film erzählt von Lebensart aber auch von Generationen-Konflikten in der Kultur eines bedrohten Volkes am Beispiel der Bozner Sinti-Familie Gabrielli.
„Ape Maria“ (2004) 28 Min., Regie: Greta Mentzel. Talk: Xaver Hauss mit Greta Mentzel, online ab 25.02.
Für zwei 16jährige Südtiroler aus Welschnofen wird das Dreirad Ape das Mittel zur Unabhängigkeit.
„Dalla testa al cielo/Auf ganzer Höhe“ (2010), 54 Min., Regie: Debora Scaperrotta. Talk: Oscar La Rosa mit Debora Scaperrotta,online ab 4.03.
Mohammed stammt aus Marokko und ist klein geblieben. Er erzählt von seiner Suche nach einer neuen Umgebung und nach sich selbst. In Bozen findet er diese neue Heimat. Heute arbeitet er in einem Filmstudio und ist Vater.
„Starring Peter Martell“ (1997) 43 Min., Regie Fabrizio Favro. Talk: Renate Mumelter mit Martin Kaufmann, online ab 11.03.
Der Film porträtiert den 1938 in Bozen geborenen Schauspieler Peter Martell, der eine Karriere bei den Spaghetti-Western startete. Später wurde er Lebenskünstler. Das Porträt gibt es in zwei Versionen (deutsch, italienisch), die sich auch inhaltlich voneinander unterscheiden.
„Hotel Life“ (2004) 26 Min., Martine De Biasi. Talk: Uli Spitaler mit Martine De Biasi, online ab 18.03.
Ein Blick hinter die Kulissen eines eleganten Bozner Hotels, das als Beispiel für viele andere Hotels steht. Für Einheimische ist es als „Hotel Mondschein“ in Bozen zu erkennen.
„The Good Intentions“ (2016) 85 Min., Regie: Beatrice Segolini. Talk: Bobby Gualtirolo mit Beatrice Segolini, online ab 25.03.
Beatrice kehrt nach 7 Jahren mit ihrem Filmteam nach Hause zurück. Sie möchte das Schweigen durchbrechen, in das die Gewalttätigkeit ihres Vaters gehüllt ist.
„Moon Europa“ 2016, 67 Min, Regie: Nuno Escudeiro. Talk: Bobby Gualtirolo mit Nuno Escudeiro, online ab 01.04.
Mitten in Lappland im dunklen Winter der Arktis trifft der Film auf Menschen aus aller Welt, aus Moira, Portugal, Syrien. Was brachte sie hierher? Warum bleiben sie?
www.filmclub.it, www.filmfestival.bz.it, www.zeligfilm.it
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