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„Keine großen Schritte“

Foto: LPA/ 123rf

Südtirol bekommt weiterhin überschaubare Lieferungen an Corona-Impfdosen. Damit rücken Massenimpfungen in weiter Ferne.

von Markus Rufin

Der AstraZeneca-Impfstoff hat vergangene Woche die Zulassung durch die europäische Impfkommission EMA erhalten. Damit stehen nun in Europa drei Impfstoffe zur Verfügung und trotzdem gibt es große Lieferengpässe.

Derzeit wird in Südtirol, aber auch in ganz Europa nur sehr langsam geimpft. In Südtirol wurden bisher rund 30.000 Impfdosen verimpft, doch erst rund 10.000 Personen haben die Zweitimpfung erhalten und damit einen vollen Schutz gegen das Coronavirus aufgebaut. Die derzeit zur Verfügung stehenden Impfdosen sind dementsprechend für Zweitimpfungen reserviert.

Der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Florian Zerzer bestätigt nun aber, dass bereits nächste Woche Neuimpfungen gemacht werden können: „Wir erhalten erneut eine Lieferung von Pfizer als auch von Moderna. Wir müssen zunächst zwar die Zweitimpfungen fortsetzen, können aber 1.000 bis 1.200 Neuimpfungen machen.“

Geht es in diesem Tempo weiter, dauert es noch einige Jahre, bis die gesamte Südtiroler Bevölkerung geimpft wäre. Dennoch bereiten sich Südtiroler Gemeinden auf das Impfen vor. Einige Gemeinden arbeiten bereits jetzt an Impfzentren, damit, sollte genügend Impfstoff vorhanden sein, sofort damit begonnen werden kann, die Bevölkerung zu impfen. Wann es so weit ist, das weiß aktuell niemand.

Das Problem dabei seien die Herstellerfirmen, die ihre Liefertermine immer wieder verschieben und abändern, so Zerzer. Dadurch müsse jeder Plan immer wieder neu angepasst werden.

Der Sanitätsbetrieb verfügt derzeit nur über einen voraussichtlichen Plan, der nur für den Monat Februar gilt. Darin enthalten ist auch der neu zugelassene AstraZeneca-Impfstoff. „Uns wurden für Februar 10.000 Impfdosen von AstraZeneca in Aussicht gestellt“, berichtet Zerzer. „Zusätzlich bekommen wir pro Woche rund 5.000 Impfdosen von Pfizer und rund 500 von Moderna.“

Was in den Monaten danach geschieht, steht aber nicht fest. „Über den März kann ich nichts sagen“, meint Zerzer. „Der Lieferplan geht nur bis Februar und bis dahin bekommen wir keine Mengen, mit denen eine Massenimpfung möglich wäre. Aber wir wären dafür vorbereitet.“

Denn mit dem AstraZeneca-Impfstoff gibt es nun neben dem von Moderna einen zweiten Impfstoff, der einfach gelagert werden kann. Deshalb hat der Sanitätsbetrieb die Hausärzte um Hilfe gebeten. Diese haben sich bereit erklärt, bei den Impfungen mitzuhelfen.

Derzeit gebe es deshalb keine Chance auf eine Massenimpfung, betont Zerzer: „Dazu brauchen wir mindestens 20.000 bis 30.000 Dosen pro Woche. Mit den rund 5.000 bis 7.000 Dosen, die uns derzeit zur Verfügung stehen, können wir keine großen Schritte machen.“ Man müsse nämlich bedenken, dass für die Impfstoffe von Moderna und Pfizer zwei Impfungen nötig sind.

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