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Coming soon

Lebendiger Filmclub

Obwohl die geliebte Leinwand immer noch blind ist, hat der Filmclub beschlossen, Zeichen zu setzen. Für die Filmkultur.

von Renate Mumelter

Unter dem Motto „non molliamo – weiter geht’s“ macht der Filmclub auf seiner Facebook-Seite neugierig auf das, was kommen wird. Worum es genau geht, wird erst kommende Woche bekannt gegeben. „Wir haben einfach Lust, uns wieder ins Gespräch zu bringen, und weil alles andere derzeit nicht möglich ist, haben wir Kooperationen für ein Projekt gesucht und gefunden. Nächste Woche möchten wir starten“, sagt Präsidentin Dorothea Vieider.

Das Kino ist seit März 2020 geschlossen, eine kleine Pause gab es zwischen Spätsommer und Herbst. „Wir sind sehr froh, dass wir auch die jüngere Generation einbinden können“, ergänzt sie.

Das Kino fehlt

„Das Kino fehlt mir auch persönlich sehr, weil ich normalerweise bis zu vier Mal in der Woche im Kino war“, sagt Dorothea Vieider und erzählt, dass das Kino auch dem Publikum fehlt. Es wird  immer wieder nachgefragt, wann es weiter geht. „Unser erstes Lebenszeichen wird demnächst nicht  das schlichte Abspielen eines Films sein, es geht uns auch jetzt um die Filmkultur“, sagt sie. „Wir werden Filme anbieten, die sonst nicht gezeigt werden und dazu Vertiefungen geben – Kinokultur eben“. Dies schärft den Blick auch auf Nischen abseits vom Mainstream.

Filmclub-Präsidentin Dorothea Vieider (Foto: Manuela Tessaro)

Kino-Feeling wach halten

Zur Zeit sind Kinoangebote nur online möglich. Das Netz sieht der Kulturverein nur als Ersatz. „Von meiner Seite gibt es ein gewisses Bauchweh, wenn es um online-Angebote geht, weil immer die Frage mitschwingt, wie man die Menschen danach wieder in die Säle bekommt“, sagt Dorothea Vieider. Es gäbe tatsächlich einzelne, die den Diwan vorziehen. „Ich hoffe aber, dass unsere online- Präsenz das Interesse am realen Kino wachhält oder Sehnsucht danach noch mehr weckt, denn das Leinwand-Kino lebt“. Derzeit fehlte dieses Kino-Feeling. „Die schön aufgelösten Bilder fehlen, das gemeinsame Erleben, auch negative Dinge wie das Rascheln von Papier, das Zuspätkommen. Das Leben eben.“

Filmkultur 

„Die Kino- und Filmkultur ist in Südtirol stark gewachsen“, sagt Dorothea Vieider, und das ist auch ein Verdienst des Filmclubs. „Inzwischen arrivierte Filmleute wie Andreas Pichler und Evi Romen haben ihre ersten Schritte im Filmclub gemacht, wie sie selbst sagen. Viele waren FilmclubmitarbeiterInnen“. MusikerInnen aus dem Konservatorium arbeiten inzwischen in der freien Wirtschaft in der Filmbranche, erzählt Vieider. Die Kooperation habe im Filmclub begonnen. Auch die Filmschule ZeLIG und die Filmförderung haben starke Wurzeln im Filmclub, und das Bozner Filmfestival (BFFB) sowieso. „Es ist wichtig, Netzwerkarbeit zu machen und diese Dinge auf den Weg zu bringen“, sagt Dorothea Vieider. „Das ist meine ureigene Lust und das funktioniert“.

Die Zeit danach

„Until We Return“ ist einer jener aktuellen Filme, denen Corona schwer zugesetzt hat. „Until We Return“ könnte aber auch das Motto dieser Kinoauszeit sein. „Wir kommen wieder“, das ist für Dorothea sicher, und vorerst bleibt der Filmclub über das Netz im Kontakt mit dem Publikum und bereitet die Zeit danach vor. „Wir möchten Formate ausbauen wie Matineen, Nachmittagsfilme und Filmtalks. Die Frage ist derzeit nur, wie wir offen halten können und wie wir danach finanziell dastehen werden“. Junge Leute sind übrigens sehr willkommen. Sie können gemeinsam mit den Altgedienten an der Zukunft des Filmclubs bauen. Einfach melden.

www.filmclub.it

 

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