Erster Mutationsfall in Südtirol
In Südtirol gibt es den ersten Fall einer Coronavirus-Mutation. Es handelt sich um die englische Variante. Derzeit werden weitere Kontrollen durchgeführt.
von Markus Rufin
Weltweit sorgen Corona-Mutationen für Beunruhigung.
Derzeit gibt es drei Varianten: Eine englische, eine brasilianische und eine südafrikanische. Alle drei sind deutlich ansteckender als das bisherige Virus. Außerdem können bei der brasilianischen und südafrikanischen Variante bereits genesen Personen erneut angesteckt werden.
Die Sorge vor einer dritten größeren Welle ist daher weltweit groß. In Österreich wurde so beispielsweise eine FFP2-Maskenpflicht eingeführt.
Bisher gab es laut offiziellen Meldungen noch keine Mutation in Südtirol.
Doch das wird sich nun wohl ändern.
Gesundheitslandesrat Thomas Widmann teilte bei der gestrigen Landtagssitzung mit, dass es unter Umständen einen Fall mit einer Virusmutation gebe.
Widmann machte dazu im Landtag keine weiteren Angaben.
Aus seinem Büro erhielt die TAGESZEITUNG dann aber die Bestätigung: Es gibt einen ersten Verdachtsfall einer Virusmutation, man müsse sogar davon ausgehen, dass der Verdachtsfall bestätigt wird.
Aus Widmanns Büro heißt es außerdem, dass es sich um die englische Virusvariante handelt. Demzufolge habe man, nachdem bereits einige Proben an ein römisches Institut geschickt wurden, aber keine Antwort erhielt, weitere Proben zu anderen Labors geschickt.
Gestern kam dann die Bestätigung, dass bei einer Probe die englische Variante festgestellt wurden.
Offiziell war der Fall aber zu Redaktionsschluss noch nicht, da die Sanität die Dokumentation beim österreichischen Labor angefordert hat, um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um eine Mutation handelt.
Einen ähnlichen Verdachtsfall gab es bisher in Südtirol nicht. Auf die Proben, die bisher hauptsächlich nach Rom geschickt wurden, erhielt man zum Teil keine Antwort.
Angaben dazu, woher der Verdachtsfall kommt, wurden keine gemacht. Von Seiten der Sanität wurde aber betont, dass die betroffene Person bereits isoliert sei. Außerdem werde nun genauestens monitorisiert.
Ob das auch bedeutet, dass weitere Proben nach Österreich geschickt werden, ist noch nicht klar. Der Sanitätsbetrieb versichert aber, dass man genau gleich vorgehe, wie bei einem normalen Fall. Das heißt, das Umfeld der Person wird weiterhin getestet.
Welche Auswirkungen die Varianten mit sich tragen, wird derzeit in Tirol ersichtlich. Dort grassiert die südafrikanische Variante. Die Virologin Dorothee von Laer warnt laut Tiroler Tageszeitung davor. Es handle sich um „alles andere als einen lokalen Ausbruch“. Sollte die Variante nicht eingedämmt werden, schlägt sie eine Verschiebung der geplanten Öffnung vor.
Solche Maßnahmen wird es in Südtirol vorerst nicht geben, auch wenn der Verdachtsfall durchaus die Lockdown-Entscheidung des Landes beschleunigen könnte.
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Kommentare (22)
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andreas
In CH und A waren es Touristen, welche die Mutationen gebracht haben und da unsere Landesregierung in ihrer vorausschauenden Weitsicht nicht wollte, dass andere Länder etwas haben, was wir nicht haben, durften ein paar Hotels öffnen und ausländische Touristen beherbergen.
sougeatsnet
Bitte, bitte haltet keine AHA-Regeln ein, sonst könnte es sogar sein, dass sich bei uns die engliche Variante nicht ausbreitet. Ein neues Formular sollte das Problem lösen, da sich das Virus dann nicht mehr auskennt
sougeatsnet
@prophet dein Link ist absolut vertrauenswürdig gell? Das ist Wissenschaft für Covid-Leugner. Herr lass Gras wachsen, denn die Rindviecher vermehren sich!