Tramin testet
Dieses Wochenende finden in Tramin Massentests für die gesamte Bevölkerung statt. Warum dieses Mal mit PCR- und nicht mit Antigen-Tests getestet wird.
von Lisi Lang
Aufgrund der erhöhten Anzahl an Infizierten wurden letztes Wochenende in den Gemeinden Moos in Passeier, St. Leonhard in Passeier und Jenesien Massentests durchgeführt. Dieses Wochenende ist nun die Bevölkerung der Gemeinde Tramin aufgerufen, sich einem Corona-Test zu unterziehen. „Wir haben in Tramin mittlerweile mehr als 75 Fälle und deswegen haben wir mit der Sanität gemeinsam beschlossen, dass wir diese Tests durchführen, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen“, erklärt Wolfgang Oberhofer, Bürgermeister von Tramin.
Die Neuinfektionen in der Unterlandler Gemeinde führt der Bürgermeister auf mehrere Faktoren zurück: „Wir hatten insgesamt 25 Fälle im Kindergarten und auch eine Klasse in der Grundschule ist in Quarantäne“, erklärt Oberhofer. Neben dem Infektionsgeschehen im Kindergarten könnten aber auch private Feiern für die Infektionszahlen verantwortlich sein, meint der Bürgermeister: „Wir haben heuer keine offiziellen Faschingsfeiern erlaubt, auch die Verkündung wurde nicht gemacht – was zu Polemiken im Dorf geführt hat – aber ziemlich sicher haben einige doch Maschgra im Privaten gefeiert und dort wahrscheinlich nicht immer ganz regelkonform“, bedauert der Bürgermeister. „Aber die Zahlen steigen in allen Gemeinden, wahrscheinlich weil der Umgang mit dem Virus grundsätzlich lockerer geworden ist und bei uns sind dann einfach noch mehrere Faktoren zusammengekommen“, sagt Wolfgang Oberhofer.
Während bei den Massentests letztens allerdings Antigen-Tests eingesetzt wurden, können sich die Bürgerinnen und Bürger in Tramin am Samstag und Sonntag einem PCR-Test, also einem Nasen- und Rachenabstrich, unterziehen. „Wir haben mehrere Strategien zur Verfügung“, erklärt der Projektleiter der Aktion „Südtirol testet“, Patrick Franzoni, „und weil wir ein sehr effizientes Labor in Bozen haben, haben wir mittlerweile auch die Möglichkeit, eine Gemeinde mit PCR-Tests durchzutesten.“
Der Projektleiter sieht die Massentests in Tramin aber auch als Stresstest für das Labor und die Informatik. „Wenn wir beim Testen erfolgreich sein wollen, müssen wir imstande sein mit verschiedenen Möglichkeiten zu arbeiten und deswegen setzen wir dieses Mal PCR-Tests ein“, erklärt Franzoni, der sich aber trotzdem ein ähnliches Ergebnis erwartet wie wenn man Antigen-Tests einsetzen würde.
Weil bei diesem Massentest PCR-Tests eingesetzt werden, ist die Testaktion auch logistisch eine neue Herausforderung. „Die Abstriche werden alle zwei Stunden nach Bozen ins Labor geliefert, wo diese dann ausgewertet werden – der normale Betrieb im Labor läuft aber trotzdem weiter“, erklärt Franzoni.
Aber müssen die Bürger deswegen länger auf ein Ergebnis warten? „Mir wurde versprochen, dass die Ergebnisse – zumindest die positiven – schnellstmöglich, also innerhalb von fünf bis sechs Stunden übermittelt werden“, erklärt der Bürgermeister von Tramin.
Der Sanitätsbetrieb und auch der Bürgermeister hoffen, dass sich viele Bürger an dieser Testaktion beteiligen. „Wir haben die Anmeldeseite am Mittwoch um 11.30 Uhr aktiviert und bis zum frühen Nachmittag waren bereits fast alle Termine für Samstagvormittag ausgebucht“, zeigt sich Oberhofer zuversichtlich.
Die Massentests finden an diesem Samstag und Sonntag jeweils zwischen 8.00 und 18.00 Uhr im Bürgerhaus von Tramin statt. Teilnehmen können alle Bürger von Tramin, aber auch jene Personen, die im Gemeindegebiet von Tramin arbeiten und auch die Mittelschüler von Kurtatsch, die die Mittelschule in Tramin besuchen. Für die Teilnahme an der Testaktion wird gebeten sich online vorzumerken, der Link zur Online-Vormerkung ist auf der Gemeindeseite einsehbar. Sollte jemand über keinen Internetzugang verfügen, ist auch eine telefonische Vormerkung unter 0471/864400 von Donnerstag bis Samstag von 8.30 bis 18.00 Uhr möglich. Der Test ist kostenlos, die Teilnahme freiwillig.
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Kommentare (7)
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tirolersepp
Testen, Testen, Testen,
Impfen, Impfen, Impfen aber welchen Impfstoff – die EU hats eindeutig verpokt !