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Brief an Ebner

Athesia-Chef Michl Ebner gerät wegen der Blitz-Schließung des „Trentino“ unter Druck. Aus der Zivilgesellschaft wird die Rücknahme der Entscheidung gefordert. 

von Thomas Vikoler

Mit „enormem Bedauern“ kündigte On. Michl Ebner, Direktor der Verlagsgruppe SIE, am 15. Jänner den Redaktionen der zu ihr gehörenden Tageszeitungen „L´Adige“ und „Alto Adige“ die Schließung des Schwesterblattes „Trentino“ an. 

Eine Blitz-Schließung einer historischen Tageszeitung (der „Trentino“ wurde vor 75 Jahren von Antifaschisten gegründet), wie es sie in Italien bisher nicht gegeben hat. Von einem Tag auf den anderen – zugesperrt. Dabei hatte sich Ebner mit Fusion der Verlagsgesellschaften von „Trentino“ und „L´Adige“ am 18. November 2020 verpflichtet, keine weiteren Stellen abzubauen. Für die regionale Journalistengewerkschaft ein „ethisch inakzeptables Verhalten“. Sie verweist in einer Stellungnahme auf die sechs Millionen Euro, welche das ebenfalls zur Athesia-Gruppe gehörende Tagblatt „Dolomiten“ im vergangenen Jahr an Staatsbeihilfen für Minderheitenzeitungen erhalten hat. „60 Prozent der Mittel, die der Staat zur Verfügung stellt“, wie die Gewerkschaft betont. 

Ebner schreibt  in seinem Bedauerns-Brief, die Fortführung des „Trentino“ habe sich als schwieriger herausgestellt als erwartet. Es die Rede von einem „erstickten“ Markt, was für einen Medien-Monopolisten mehr als kurios klingt. Der „Trentino“ verkaufte bis zu seiner Einstellung vor zehn Tagen 5.500 Exemplare. 

Bei einem ersten Treffen der Spitze der SIE mit den Gewerkschaften wurde der eingeschlagene Weg bekräftigt: Alle 19 Journalisten des „Trentino“ werden in die Ausgleichskasse überstellt. Was ihre Entlassung mit Auslaufen der Ausgleichskasse bedeutet. 

Am Donnerstag soll ein zweites Treffen stattfinden, auf der die zur Athesia-Gruppe gehörende SIE einen schriftlichen Vorschlag unterbreiten soll. Im Vorfeld gibt es Druck aus der Trentiner Zivilgesellschaft: In einem Brief an Michl Ebner fordern Vertreter der Konföderierten Gewerkschaften im Trentino, sowie die Organisationen Acli, Anpi und Arci eine Rücknahme der Schließung des Trentino. 

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