Kommt der Zug?
Warum sich Schüler, die mit dem Zug aus dem Wipptal nach Bruneck kommen, vor allem in den Wintermonaten mit der Pünktlichkeit schwer tun.
von Silke Hinterwaldner
Früher, das weiß Peter Faistnauer ganz genau, weil sein Vater mit von der Partie war, gab es am Brenner eine kleine Armada an so genannten Schneeschöpfern. Dieses Team von rund 20 Männern hat im Auftrag von Trenitalia die Gleise und Weichen von Schnee und Eis befreit, sodass die Züge frühmorgens starten konnten.
In den Wintermonaten war das früher genauso wie heute immer wieder nötig. Heute aber gibt es kaum mehr eine Handvoll Schneeschöpfer, die sich darum bemühen, dass die Züge am Brenner tatsächlich pünktlich starten können. Darin macht der Abgeordnete Faistnauer zumindest eine Ursache dafür aus, dass die Züge auf der Brennerlinie, aber auch jene weiter in Richtung Bruneck immer wieder Verspätung haben oder sogar ganz ausfallen.
Mittlerweile gehört die Familie Faistnauer zu den Nutzern des öffentlichen Nahverkehrs – der Sohn muss jeden Tag nach Bruneck zur Schule pendeln und ist damit einer der Leidtragenden, sobald Züge sich verspäten oder ganz ausfallen. „Und das alles ohne Information“, beklagt der Abgeordnete des Team K, „man steht am Bahnhof und wartet vergeblich auf den Zug. Nur die Infotafel dort zeigt an, ob der Zug tatsächlich kommt.“ Für rund ein Dutzend Schüler und andere Pendler, die täglich bis Bruneck fahren, ist die Zugfahrt so etwas wie russisch Roulette: kommt er? Oder kommt er nicht? Kann ich heute zu spät oder gar nicht kommen? Lehrer sind mittlerweile zwar zuvorkommend, weil sie über die Zugverspätungen informiert sind, fein ist das aber trotzdem nicht. Viele Pendler sind mittlerweile auf das Auto umgestiegen.
In einer Anfrage hat Peter Faistnauer deshalb jetzt die Frage formuliert: „Was wird getan, um diese Verspätungen in Zukunft zu vermeiden?“ Betroffen sind vor allem jene Züge, die um 6.08 Uhr oder 6.38 Uhr ab Brenner starten sollten. Die Verspätungen und Ausfälle kommen gehäuft in den Wintermonaten vor – für einige wenige Tage im Jahr hätten die Zugpendler durchaus noch Verständnis, sagt Faistnauer, mittlerweile aber sei dies an der Tagesordnung. Und das ist ein untragbarer Zustand.
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