Der grüne Deal
Die Energieeffizienz bestehender, öffentlicher und privater Gebäude zu steigern und erneuerbare Energiequellen zu fördern:
Dieses Ziel verfolgt das Rahmenabkommen, das das Land Südtirol, die Agentur für Energie Südtirol – KlimaHaus und der staatliche Energiedienstleister GSE (Gestore dei Servizi Energetici) vor kurzem unterzeichnet haben.
Die Zusammenarbeit ist vorerst für drei Jahre vorgesehen.
Zuvor hatte die Landesregierung im September 2020 auf Einbringung von Energielandesrat Giuliano Vettorato die Unterzeichnung des Abkommens genehmigt.
Durch die Zusammenarbeit der drei Partner soll ein Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele geleistet werden, die das Land Südtirol mit der Klimastrategie Energie Südtirol 2050 und der Staat mit dem nationalen Energie- und Klimaplan (Piano Nazionale Integrato Energia e Clima – PNIEC) verfolgen und damit auch ein Beitrag zur angestrebten Energiewende.
„Die Energiewende und das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, sind wohl mit die größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Wenn wir nicht jetzt die richtigen Investitionsentscheidungen treffen, wird es später um ein Vielfaches teurer. Fundierte Beratung ist deshalb ganz entscheidend.“
„Kooperationen wie diese auf institutioneller Ebene, die die wirtschaftliche Entwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit fördern, sind gerade jetzt wichtiger denn je, um die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern“, ist Francesco Vetrò, Präsident des Energiedienstleisters GSE überzeugt.
Für GSE-Geschäftsführer Roberto Moneta ist die Zusammenarbeit mit Land und KlimaHaus-Agentur eine einzigartige Möglichkeit, vor Ort nachhaltige Maßnahmen zu setzen: „Gemeinsam mit den Gemeinden, den ersten Multiplikatoren für die Nachhaltigkeit, und dank der Fördermittel von Land und Staat sind wir in der Lage, die energetische Sanierung von Krankenhäusern, Schulen, Kulturhäusern, Wohngebäuden und weiteren wichtigen Einrichtungen für die Bevölkerung zu unterstützen und damit unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten.“
Die Zusammenarbeit im Detail
„Die Bündelung der Kompetenzen und die Einrichtung einer gemeinsamen Anlaufstelle für die technische Beratung und die Fördermöglichkeiten sind ein zentraler Schlüssel, um die Ziele des europäischen Green Deal konkret auf die unterste Umsetzungsebene herunterzubrechen“, erklärt KlimaHaus-Direktor Ulrich Santa die Rolle der Agentur in der Begleitung und praktischen Umsetzung des Abkommens.
Durch die Zusammenarbeit der drei Körperschaften kann künftig auf lokaler Ebene für Gemeinden, Unternehmen und Bürger kostenlose Beratung zu den Finanzierungen von Seiten des GSE und zu ihren Synergien mit den Landesbeiträgen angeboten werden. Auch die Rolle des KlimaHaus-Modells als „technischer Multiplikator“ vor Ort soll genutzt werden. Zusammenarbeiten will man weiters bei der Ausarbeitung von energetischen Planungsinstrumenten, bei der Überwachung der wichtigsten Ziele im Bereich der Entkarbonisierung und bei Sensibilisierungskampagnen für eine neue Nachhaltigkeitskultur. Geplant sind auch die gegenseitige Unterstützung beim Wissenstransfer und in der Weiterbildung.
Erste gemeinsame Initiativen hatten Land Südtirol (Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz), KlimaHaus-Agentur und GSE bereits 2020 ergriffen: Vier Expertentische wurden in Form von Internet-Seminaren zu den Energieförderungen für die Gemeinden organisiert. Rund die Hälfte der Südtiroler Gemeinden hat daran teilgenommen.
Gemeinsame Förderung
Seit 2020 ergänzt das Land Südtirol die Förderung des staatlichen Wärmekontos (Conto termico) für öffentliche Verwaltungen zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden und der Nutzung erneuerbarer Energiequellen um 20 Prozent.
„Sowohl der Staat als auch das Land Südtirol bezuschussen Maßnahmen zur energetischen Sanierung von Gebäuden sowie zur Strom- und Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energiequellen“, unterstreicht der für Umwelt und Energie zuständige Landesrat Giuliano Vettorato. „Wer diese Möglichkeiten nutzt, trägt zur Verringerung des Energieverbrauchs und der Energiekosten bei. Für die heimischen Baufirmen und Handwerksbetriebe ergeben sich dadurch Arbeitsmöglichkeiten, um nach der Corona-Krise wieder durchzustarten.“
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