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„Bemerkbarer Wandel“

Foto: lpa

Die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt hat untersucht, wie die Südtiroler Landwirtschaft 2020 trotz Corona-Krise doch noch ausreichend Erntehelfer gefunden hat.

Im Vorfeld der Erntezeit 2020 gab es die Befürchtung, Südtirols Apfel- und Weinlese drohe Gefahr: Durch die Reiseeinschränkungen für Rumänien und Bulgarien sei ein spürbarer Mangel an Erntehelfern absehbar.

Anlass für die Arbeitsmarktbeobachtung der Landesabteilung Arbeit, unter die Lupe zu nehmen, wo die Südtiroler Landwirtschaft doch noch ausreichend Arbeitskräfte gefunden hat.

„Die landwirtschaftlichen Betriebe haben für die Apfelernte und die Weinlese 2020 Arbeitskräfte sowohl aus Rumänien als auch bereits in Südtirol wohnhafte Personen als Arbeitskräfte angestellt“, fasst Stefan Luther, Direktor der Landesabteilung Arbeit, das Ergebnis zusammen. Die vor Erntebeginn geäußerten Befürchtungen seien glücklicherweise nur sehr begrenzt eingetreten.

Wie in anderen Branchen gibt es auch in der Landwirtschaft einen bemerkbaren Wandel.

Seit längerem zeichnet sich ab, dass die landwirtschaftlichen Betriebe immer stärker auf familienexterne Mitarbeitende zurückgreifen.

Auch im Hinblick auf die Herkunftsländer sind Veränderungen sichtbar, etwa die Abnahme von Erntehelfern aus der Slowakei, der Tschechei und Polen. „Eine markante Entwicklung des Jahres 2020 war, dass die Vertragsdauer der Erntehelfer länger war als in den vergangenen Jahren; nämlich mit einem Plus von 3,4 Tagen“, führt Luther aus.

Das aktuelle Arbeitsmarkt-News, das Informationsblatt der Arbeitsmarktbeobachtungsstelle, zeigt mit detaillierten Daten auf, dass innerhalb eines landwirtschaftlichen Betriebes die Erntehelfer häufig zur Gänze aus demselben Land kommen. Hingegen kann auch festgestellt werden, dass dies nicht auf der Ebene der Gemeinde zutrifft: innerhalb derselben Gemeinde unterscheiden sich nämlich die landwirtschaftlichen Betriebe mitunter sehr stark nach dem hauptsächlichen Herkunftsland ihrer Arbeitskräfte.

„Südtirols Arbeitsmarkt ist auch angesichts der Krise immer wieder für überraschende Entwicklungen gut“, äußert sich Landesrat Philipp Achammer. Die Analyse der Arbeitsmarktbeobachtung zeige zum einen die Bedeutung einer funktionierenden innereuropäischen Arbeitskräftemobilität für die Südtiroler Landwirtschaft. Dennoch könne die Entwicklung im vergangenen Herbst zum Anlass genommen werden, in den kommenden Jahren zumindest einen Teil des Arbeitskräftebedarfs dieses wichtigen Sektors mit in Südtirol wohnhaften Arbeitskräften zu decken.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • olle3xgscheid

    Scherz des Tages würde ich beobachten 😉

  • andreas

    Slowaken, Tschechen und Polen arbeiten halt auch nicht mehr für diesen Lohn, da sich die Länder entwickelt haben und auch dort höhere Löhne gezahlt werden, da liegt es in der Natur der Sache, dass z.B. auf Rumänen ausgewichen wird.

    Dass mehr auf Einheimische zirückgegriffen wird, kann ich mir bei größeren nicht vorstellen, da die Leute für 2-3 Monate, 10 Stunden und 7 Tage in der Woche gebraucht werden.

    Und wenn ein Girlaner für 10 Stunden am Sonntag fürs Wimmen 7 Euro die Stunde ohne Anmeldung anbietet, wie es heuer einem Freund von mir abgeboten wurde, glaube ich auch nicht, dass die Lust groß ist dem Bauer zu helfen, seinen neuen Mercedes zu finanzieren.

  • tiroler

    Wichtig sind in jedem Fall viele Landesämter und noch mehr Direktoren und Abteilungsleiter.

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