„Ich will die Wahrheit“
Die Schwester von Benno Neumair ist verzweifelt: „Ich will wissen, was an jenem Abend passiert ist.“
Für Madè Neumair ist binnen weniger Tage eine Welt zusammengebrochen!
Zuerst sind ihre Eltern Laura und Peter spurlos verschwunden.
Und jetzt wird ihr um vier Jahre älterer Bruder Benno verdächtigt, die Eltern getötet und deren Leichen beseitigt zu haben.
„Der Gedanke, meine Mutter und meinen Vater verloren zu haben, schmerzt wahnsinnig“, sagt die 26-Jährige in einem Interview mit der Tageszeitung „Alto Adige“, „ausgerechnet jetzt in einem Moment, wo ich dabei war, mein Leben mit meinen Eltern zu teilen.“
Madé Neumair hat ihr Medizin-Studium in Innsbruck abgeschlossen und macht derzeit die Facharztausbildung in Unfallchirurgie in München).
Die junge Frau war es, die am 5. Jänner, nachdem ihre Eltern nicht mehr zu erreichen waren, Alarm geschlagen und ihre Tante Carla verständigt hatte.
Madé Neumair ist umgehend nach Bozen gekommen. Seitdem lebt sie in einem Alptraum. „Meine Eltern“, so erzählt sie, „waren beide verheiratet, und obwohl sie 35 Jahre lang zusammenlebten, haben sie nie geheiratet.“ Ihre Eltern seien verliebt und glücklich gewesen. „Wir waren eine geeinte Familie, diese Familie gibt es jetzt nicht mehr …“
Die Tochter des verschwundenen Paares sagt auch: „Ich will jetzt die Wahrheit wissen, was immer auch passiert ist.“
Benno Neumair hatte in einem (heimlich mitgeschnittenen) Gespräch mit einer Rai-Reporterin erzählt, dass seine Schwester davon ausgehe, dass die Eltern „Opfer einer Aggression“ geworden seien, während er eher an ein Unglück glaube.
Madè Neumair sagt weiters: „Am Tag, als mein Bruder unter Ermittlung gestellt wurde, hat mich ein Journalist gefragt, ob ich schockiert sei, ich habe mit Nein geantwortet, in diesem Augenblick will ich mich aber nicht zu meinem Bruder äußern.“
Der Bruder von Peter Neumair, Ganesh, hatte erklärt, er sei „nicht überrascht“, dass jetzt gegen seinen Neffen wegen des Verdachts der vorsätzlichen Tötung und der Leichenbeseitigiung ermittelt werde.
Die TAGESZEITUNG veröffentlicht am Freitag in der Print-Ausgabe alle Details zum 40-Minuten-Loch von Benno Neumair – und Aussagen von Benno Neumairs Freundin aus Auer, die jetzt darauf hindeuten, dass der junge Mann die Tat möglicherweise akribisch geplant hat.
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Kommentare (9)
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sabine
Eines ist klar, die Tat war muss – von wem auch immer – genauestens geplant gewesen sein, ansonsten wär sie schon längst aufgeklärt.
Dass aus juridischer Sicht die Unschuldsvermutung gilt, mag sein, der Hausverstand sagt aber etwas anderes. es gibt da einfach zu viele Indizien, brauchen tut es noch Beweise, aber die werden nicht mehr lang auf sich warten lassen…..Moccia mag zwar ein guter Anwalt sein, Zaubern kann aber auch er nicht
prof
Moccia wird sicher schon an einer Strategie arbeiten,um eventuell mildernde Umstände zu erlangen sollte der Sohn schuldig sein. Ich hoffe noch immer,daß er unschuldig ist. Moccia wird es inzwischen wissen.
besserwisser
die südtiroler sind jetzt umgesattelt. statt virologen sind jetzt alle kriminologen geworden 🙂
andreas
Bei dieser Indizienlage ist es eigentlich erstaunlich, dass er noch nicht festgenommen wurde.
Erstaunlich ist auch, dass Ermittlungsschritte, wie z.B. die Sichtung der Videos der Mülldeponie, vorab im Radio mitgeteilt werden.