Die Blut-Spuren
Im Auto des verschwundenen Ehepaares Laura Perselli und Peter Neumair sowie im Bereich der Pfattner Brücke entdeckten die Spurentechniker Blutspuren.
Von Artur Oberhofer
Auch wenn der Anwalt von Benno Neumair, Flavio Moccia, gebetsmühlenartig wiederholt, dass gegen seinen Mandanten nichts vorliege, so scheint sich die Schlinge um den 30-Jährigen jetzt zuzuziehen.
Im Volvo des seit 4. Jänner spurlos verschwundenen Ehepaares wurden nämlich Blutspuren entdeckt, die die Techniker der Carabinieri-Sondereinheit RIS Peter Neumair zugeordnet haben.
Und auch in Pfatten, im Bereich der Brücke und am Etschufer, wurden Blutspuren gesichert, die jetzt im Speziallabor der Carabinieri in Parma ausgewertet werden.
Auch in diesem Fall soll es sich um Blutspuren von Peter Neumair handeln, erfuhr TAGESZEITUNG Online aus Ermittlerkreisen.
Die Ermittler gehen von folgendem Tat-Szenario aus:
Am Nachmittag des 4. Jänner sei es in der Wohnung des Ehepaares Neumair in der Runkelsteinerstraße in Bozen zu einem Streit zwischen Vater und Sohn gekommen.
Das Eltern-Sohn-Verhältnis war – soviel ist gesichert – zerrüttet. Auch weil Benno Neumair psychisch auffällig war.
Die Familienangehörigen führten dies auf den Anabolikakonsum des jungen Mannes, der zuletzt an der Aufschnaiter-Mittelschule in Bozen Mathe unterrichtete (und auch dort Probleme hatte), zurück.
Benno Neumair habe seinen Vater im Streit erdrosselt.
Als kurz vor 19.00 Uhr Laura Perselli nach Hause kam, habe der junge Mann die Mutter getötet und anschließend die leblosen Körper in den Volvo des Paares gelegt.
Nachdem er die Leichen seiner Eltern in Pfatten „entsorgt“ habe, sei Benno Neumair nach Auer gefahren, wo er bei einer Freundin übernachtet hat.
In Auer ist Benno Neumair gegen 22.00 Uhr angekommen. Die Handys des vermissten Paares waren ab 21.00 Uhr ausgeschaltet bzw. inaktiv.
Die Frau aus Auer hat sich gewundert, dass Peter Neumair an jenem Abend nicht – wie üblich – mit dem Zug nach Auer gekommen ist, sondern im Wagen seiner Eltern.
Benno Neumair, so sagte die Frau im Verhör mit den Ermittlern, sei an jenem Abend „sehr entspannt“ gewesen, er habe allerdings schlecht geschlafen und sei deswegen bereits um 05.00 Uhr aufgestanden und zurück nach Bozen gefahren.
Am Mittwoch wollen die RIS-Spurentechniker noch einmal die Mietwohnung des Paares in der Runkelsteinerstraße, eine weitere Wohnung in derselben Villa, zu der die Familie Zugang hatte, sowie die Ferienwohnung von Peter Neumair und Laura Perselli am Ritten auf Spuren abchecken.
Und am Abend wird sich erneut die Sendung „Chi l’ha visto?“ mit dem Krimi beschäftigen, der die Landeshauptstadt seit Tagen in Atem hält.
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Kommentare (17)
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tiroler
Moccia sagt, er hat nichts mit dem Verschwinden zu tun.
prof
Moccia arbeitet sicher schon daran um eventuell, solte der Sohn angeklagt werden, mildernde Umstände zu erreichen.Als Anwalt ist es ja seine Arbeit.
artimar
Was gestern noch „Fakten“ sind heute anscheinend nicht mehr.
Als Bürger kann man sich über die Kommunikation (der Behörde) nur wundern.
Wie kann man es verantworten, Spekulationen als Fakten zu präsentieren und bei diesem Stand der Spurenlage so mit mit der Pflicht zum Ermittlungsgeheimnis umzugehen?
besserwisser
die behörde hat heute eine pressemitteilung gemach und mitgeteitl dass sie nix bestätigt von dem was geschrieben wird.
der arthur oberhofer hat aber geschrieben „aus ermittlerkreisen“, hat halt gute beziehungen.
das problem wird wohl sein dass die behörde mitarbeiter hat die ihren mund nicht halten können.
prof
Eines ist aber sicher,er hat sich öfters bei den Aussagen widersprochen,oder die Medien haben immer alles verdreht.
watchmen
Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung. Man sollte meiner Meinung nach von einer Berichterstattung, welche einen Verdacht auf eine Täterschaft erzeugt und befeuert, absehen. Sollte er es wirklich gewesen sein wäre das natürlich schrecklich. Doch wenn er unschuldig ist, hätte man mit solchen Artikeln einer Beschädigung seines Rufes mit beigetragen.