Keine Chance
Im ersten Spiel des Jahres 2021 musste sich der SSV Loacker Bozen Volksbank gegen den Tabellenführer Conversano mit 22:31 geschlagen geben.
Das deutliche Endergebnis des Nachholspiels der 9. Runde in der Serie A Beretta trügt jedoch, denn mehr als eine Dreiviertelstunde lang agierten die Weiß-Roten ebenbürtig.
Beide Mannschaften starteten verhalten in die Partie. Der erste Treffer fiel erst nach etwas mehr als drei Minuten und ging auf das Konto von Conversano. Die Gäste aus Apulien hatten in der Anfangsphase auch mehr vom Spiel, schafften es aber nie, sich deutlich vom SSV Loacker Bozen Volksbank zu distanzieren. In der 15. Minute erzielte der Ex-Bozner Demis Radovcic per Siebenmeter das 7:4 für Conversano und die Weiß-Roten lagen erstmals mit drei Längen hinten.
Das ließen die Hausherren nicht auf sich sitzen und kamen durch Turkovic (16.) und Sonnerer (17.) wieder auf 6:7 ran. Aber auch Conversano war nun voll im Spiel und stellte nach zwei Treffern von Hamzic (18.) und Rossetto (18.) auf 6:9. So ging es im Schlussteil der ersten Halbzeit immer wieder hin und her. Nach einem Timeout kurz vor der Pausensirene warf der SSV Bozen aber noch einmal alles in die Waagschale. Hinten machten die Weiß-Roten dicht und vorne agierten sie gedankenschnell und eiskalt, sodass sie in der 27. Minute durch einen Treffer von Spielertrainer Sporcic wieder auf 10:10 ausglichen. Beim Stand von 11:11 ging es zur Halbzeitpause in die Kabinen.
Eine emotionsreiche zweite Halbzeit endet zu Gunsten von Conversano
Und auch in der zweiten Halbzeit sollten sich beide Mannschaften die Stirn bieten. Conversano blieb ergebnistechnisch zwar zumeist im Vorteil, auf mehr als zwei Tore Vorsprung sollten die Supercup-Gewinner aber nicht entwischen. Je knapper das Spiel wurde, desto nervöser wurden die Gemüter beider Mannschaften. Das spiegelte sich auch im Defensivverhalten wider, das zusehends härter wurde. Auch das ein oder andere Wortgefecht war nun in der leeren Gasteiner Halle zu vernehmen.
In der 39. Minute gelang dem SSV Loacker Bozen Volksbank erstmals ein Führungstreffer, als Greganic zum 17:16 einnetzte. Für die nächsten paar Minuten schenkten sich dann beide Mannschaften keinen Zentimeter, bis Udovicic in der 47. Minute das 21:21 erzielte. Ab dann spielte Conversano seine individuelle Stärke aus. Fast jede Offensivaktion der Talferstädter blieb von nun an am bärenstarken Di Giandomenico hängen. Jene von Conversano schlugen hingegen immer öfter in den Maschen ein. Am Ende zeigte die Anzeigetafel das Ergebnis 22:31 für Conversano. Ein verdienter, wenn auch etwas zu deutlicher Sieg für den aktuellen Tabellenführer der Serie A Beretta.
Die Stimmen zum Spiel:
Mario Sporcic (Spielertrainer SSV Loacker Bozen Volksbank): „Wir haben das Spiel in den letzten zehn Minuten verloren. Davor haben wir eine ordentliche Leistung gezeigt, dann haben wir aber den ein oder anderen Fehler zu viel gemacht, was uns dann doch viele Gegentore kostete. Über die gesamten 60 Minuten habe ich unseren jungen Spielern aber viel Spielpraxis gegeben, was auch das vorgegebene Ziel für diese Saison ist. Auch wenn die Jungs manchmal die falsche Entscheidung getroffen haben, bin ich dennoch zufrieden mit ihrer Leistung.“
Hansi Dalvai (Vorstandsmitglied SSV Loacker Bozen Volksbank): „Wir waren lange auf Augenhöhe, dann hatten wir aber einen Blackout. In den letzten Minuten haben wir dann alle unsere Jugendspieler aufgestellt und ihnen wertvolle Spielpraxis gegeben.“
Demis Radovcic (Linker Flügel Conversano): „Mit Bozen verbinde ich viele gute Erinnerungen. Hier habe ich fünf Jahre lang gespielt und große Erfolge gefeiert. Zum Spiel muss man sagen, dass das Ergebnis nicht ganz den Verlauf widerspiegelt. Es war nämlich lange eine Partie auf Augenhöhe, erst am Ende wurde es dann doch deutlich.“
SSV Loacker Bozen Volksbank – Conversano 22:31 (11:11)
SSV Loacker Bozen Volksbank: Hermones, Rottensteiner; Greganic 2, Kammerer, Marino1, Piha, Michael Pircher, Paul Pircher, Rossignoli 1, Sonnerer 5, Sporcic 1, Turkovic 7, Udovicic 3, Venturi 1, Walcher 1
Conversano: Di Caro, Di Giandomenico; Bucco, Degiorgio 1, Giannoccaro 4, Hamzic 2, Laviola, Lupo 2, Nelson 6, Radovcic 6, Rossetto 7, Rosso, Sciorsci 3
Schiedsrichter: Dionisi/Maccarone
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