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„Das ist gefährlich“

Tony Tschenett

ASGB-Chef Tony Tschenett kritisiert die Corona-Lockerungen: „In zwei Wochen könnte man wieder radikal schließen müssen.“

von Heinrich Schwarz

Dass die Südtiroler Landesregierung die Corona-Einschränkungen im Gegensatz zu anderen Ländern nicht verlängert oder gar verschärft, sondern stattdessen gelockert hat, sorgt auch bei Tony Tschenett für Unverständnis: „Die Infektionszahlen in Südtirol sind einfach zu hoch, als dass man in einer Hauruck-Aktion alles aufsperren könnte“, sagt der Vorsitzende der Gewerkschaft ASGB.

Es sei ein gefährlicher Weg, weil man die Auswirkungen der Weihnachtsferien auf die Corona-Zahlen noch nicht kennt. „Es ist schon vorprogrammiert, dass die Zahlen – wie auch Ärzte erklären – in den nächsten 14 Tagen in die Höhe schnellen werden. Deshalb wäre es gescheiter gewesen abzuwarten und die bisherigen Maßnahmen derweil zu verlängern“, meint Tschenett.

Er befürchtet, dass die Corona-Patienten-Zahlen in den Krankenhäusern in den nächsten Wochen wieder stark ansteigen werden und das Gesundheitssystem somit überlastet wird. „Und in 14 Tagen könnte es dann heißen, dass man wieder alles radikal schließen muss“, glaubt der ASGB-Chef.

Tschenett spricht sich hinsichtlich der Corona-Regeln für ein klares System aus: „Anstelle der ständigen Hin-und-Her-Diskussion sollte man eine konkrete Zahl nennen, deren Überschreitung ausschlaggebend für Schließungen ist.“

Auch fordert Tony Tschenett mehr Kontrollen. Es werde zwar immer wieder appelliert, sich an die Regeln zu halten, aber es gebe trotzdem viele Menschen, die immer noch die Vorschriften missachten. Im Frühjahr sei streng kontrolliert worden, jetzt werde aber zu wenig kontrolliert.

Dass Südtirol in den Weihnachtsferien mehr Bewegungsfreiheit als in Restitalien zugelassen hat, hält der Gewerkschafts-Boss rückblickend gesehen dennoch nicht für falsch: „Dieser Weg über Weihnachten war sicher in Ordnung. Man hat an die Eigenverantwortung appelliert. Ich bin überzeugt, dass sich der Großteil an die Regeln gehalten hat. Aber es gibt immer noch Leute, die alles komplett ignorieren. Diese Leute machen alles wieder kaputt – und wegen ihnen zahlen natürlich alle drauf.“

 

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