„Eine Win-Win-Situation“
Die Hochspannungsleitungen im Eisacktal sollen vom staatlichen Stromnetzbetreiber Terna teilweise verlegt werden.
Dies geschieht im Zuge der Versorgung des Brennerbasistunnels (BBT). „Der erster Ansatz war, eine neue Leitung zu bauen, jetzt haben wir durch einen einzigartigen breiten Beteiligungsprozess und die gute Zusammenarbeit aller Akteure eine absolut positive Lösung erreicht, optimieren die bestehenden Infrastruktur und bekommen anstelle von sechs nur mehr zwei oberirdische Leitungen“, fasste Landeshauptmann Arno Kompatscher das Erreichte zusammen.
Versorgungssicherheit und Vorteile für Umwelt und Menschen
Gemeinsam mit Umwelt- und Energielandesrat Giuliano Vettorato, dem Präsidenten des Gemeindenverbandes, Andreas Schatzer, dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, Walter Baumgartner, dem Brixner Bürgermeister Peter Brunner und dem Direktor der Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz, Flavio Ruffini, hat der Landeshauptmann das umfangreiche Vorhaben und den vorangegangenen Beteiligungsprozess vorgestellt.
Durch die Verlegung der Hochspannungsleitungen und deren Entfernung aus besiedelten Gebieten und teilweise auch die unterirdische Verlegung ergeben sich laut Kompatscher eine Reihe von Vorteilen, beginnend bei mehr Versorgungssicherheit für ganz Südtirol über die drastische Reduzierung der Magnetfelder (die neuen italienischen Grenzwerte sind die strengsten in Europa) hin bis zu deutlichen Verbesserungen für Landschaft und Umwelt. Vorausgegangen ist der umfassenden Planung ein, so Kompatscher „einzigartiges Abkommen mit Terna und ein besonderer noch nie dagewesener Beteiligungsprozess.“
Einzigartiger Beteiligungsprozess mit Gemeinden und Bürgern
„In 40 Treffen mit den Gemeinden wurden die besten Lösungen gesucht“, berichtete Umweltlandesrat Vettorato. Insgesamt haben 900 Menschen an den sieben von der Terna angebotenen Planungswerkstätten teilgenommen, wo sie die Trassenverläufe sogar selbst zeichnen konnten. Insgesamt 150 Vorschläge wurden laut Landesrat ausgewertet und soweit möglich integriert. „
Aber der Prozess geht jetzt weiter: Mit der Genehmigung der Neuordnung der Stromnetze zur Versorgung des BBT durch die Landesregierung gestern wurde ein weiterer Schritt gemacht, und nun muss das Umweltministerium in Rom OK für die Neuordnung geben“, sagt Vettorato.
Beitrag zum Klimaschutz, für Landschaft und Umwelt
Umweltagentur-Direktor Ruffini verwies auf die Einsparung von 20 Kilotonnen Kohlenstoffdioxid als Beitrag zum Klimaschutz, die durch das Vorhaben erreicht wird und erklärte die neuen Trassenverläufe der Leitungen und die jeweiligen Vorteile. Der Eingriff bringe eine enorme Bereinigung aus technischer und landschaftlicher Sicht, so Ruffini. „Gerade bei starkem Schneefall wie letzthin oder anderen Naturereignissen haben wir künftig sichere Netze“, betonte Ruffini.
Gemeinden und Bezirk bewerten Beteiligung und Ergebnis positiv
Die Vertreter der Gemeinden und des Bezirks lobten den Beteiligungsprozess: Von einer „Win-Win-Situation mit Vorteilen für Umwelt, Menschen und Wirtschaft im Eisacktal“, sprach der Präsident der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, Baumgartner. Der erfolgreiche Beteiligungsprozess könne als Beispiel für weitere große Vorhaben dienen, sagte Gemeindenverbandspräsident Schatzer und plädierte dafür, die gute Zusammenarbeit weiterzuführen.
In Brixen habe man es gemeinsam geschafft, die Leitungen aus den bewohnten Gebieten zu entfernen und bestmöglich Abstände zu bestehenden Gebäuden einzuhalten, berichtete der Brixner Brunner über die Vorteile, die sich für seine Stadt ergeben. „Nun eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Gemeindeplanung. Die Landschaft wird aufgewertet und wir haben Versorgungssicherheit bei Wetterkapriolen.“
Die Stromnetzte werden neu geordnet: Aus 14 Trassen werden sechs
Im Zuge der Neuordnung der Stromnetze im Eisacktal zur Versorgung des Brennerbasistunnels (BBT) werden 260 Kilometer an alten Stromleitungenabgebaut. Aus den sechs Trassen mit je einer Leitung von 132 Kilovolt werden im unteren Eisacktal zwei Trassen, eine davon mit einer Leitung mit 220 Kilovolt und eine weitere unterirdische Kabelleitung mit 132 Kilovolt.
#Im mittleren Eisacktal werden aus fünf Trassen mit je einer Leitung zu 135 Kilovolt in Zukunft zwei Trassen, eine davon mit einer Leitung mit 220 Kilovolt und eine weitere unterirdische Kabelleitung mit 132 Kilovolt. Im oberen Eisacktal werden aus bisher drei Trassen mit je einer Leitung zu 135 Kilovolt künftig zwei Trassen, eine davon mit einer Leitung mit 220 Kilovolt und eine weitere unterirdische Kabelleitung mit 132 Kilovolt. Insgesamt werden rund 200 Millionen Euro in das Vorhaben investiert.
Die unterirdischen Leitungen laufen in Abstimmung mit dem Ressort für Mobilität weitgehend unter der Brennerstaatsstraße.
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Kommentare (2)
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george
Das ist keine win-win-Situation, wo wiederum nur die Hochspannungsleitung von dem weggeschoben wird, der sich besser zu wehren weiß oder die besseren Beziehungen zu politischen Kreisen hat und dann die noch zusätzlich verstärkte Hochspannungsleitung einfach dem Schwächeren zugeschoben wird, wie es z. B. in Barbian passiert.
papaf
Ab und zu muss man dir sogar beipflichten.