Die Covid-Kosten
Der Sanitätsbetrieb benötigte heuer wegen Corona zusätzlich 30 Millionen Euro. Mit weiteren 28 Millionen an Corona-Kosten wird für 2021 gerechnet.
von Heinrich Schwarz
Florian Zerzers 34-seitiger Haushaltsbericht für 2021 ist geprägt vom Coronavirus und dessen Auswirkungen. Der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes schreibt: „Der Reorganisationsprozess und die Umsetzung von neuen Projekten und Zielen, aber auch die ‚Normalversorgung‘ der Patienten, waren und sind im Geschäftsjahr 2020 maßgeblich von der Corona-Pandemie beeinflusst, welche beginnend mit Februar-März 2020, nach einer Abflachung während des Sommers, vor allem im Herbst und am Ende des Jahres mit dem Ausbruch der sogenannten 2. Welle, sich sehr stark auf die Betreuungsaktivitäten des Sanitätsbetriebes und in der Folge auf die ökonomischen Zahlen des Betriebes auswirkt.“
Um die Versorgung der Covid-Patienten (zeitweise über 500 stationär behandelte Patienten) zu gewährleisten, habe die ambulante und stationäre Normalversorgung zeitweise sehr stark reduziert werden müssen.
Florian Zerzer fasst zusammen: „Stationen für die ‚Normalbetreuung‘ mussten für Covid-19-Patienten freigemacht werden, die Betten für Intensivbetreuung mussten verdoppelt bzw. verdreifacht werden, Ärzte und Pflegepersonal muss von der Normalbetreuung für die Covid-19-Betreuung abgestellt werden, zusätzliches Personal (Ärzte und Pflegekräfte) musste über verschiedene Wege aufgenommen werden, zusätzliche Konventionen mit Privaten wurden für die stationäre Betreuung von Covid-19-Patienten und für die Ausarbeitung von Corona-Tests in ausländischen Laboren abgeschlossen, Unterkünfte für die Isolierung von positiv getesteten Personen wurden angemietet, biomedizinische Geräte (Beatmungsgeräte usw.), große Mengen an Desinfektionsmaterial, Medizinprodukten für den persönlichen Schutz und Medikamenten und Sanitätsmaterialien mussten für die Betreuung angekauft werden.“
Es müsse davon ausgegangen werden, dass sich die Corona-Krise auch noch in den ersten Monaten des Jahres 2021 fortsetzt, so der Generaldirektor.
Corona hatte denn auch nicht nur große Auswirkungen auf die Tätigkeiten des Gesundheitsbetriebes, sondern auch auf die finanzielle Situation. Laut Florian Zerzer belaufen sich die Corona-Kosten im Jahr 2020 auf rund 30 Millionen Euro. Diese Kosten hat der Sanitätsbetrieb mit zusätzlichen Beiträgen des Landes gedeckt. Für 2021 wird mit weiteren Corona-Kosten in Höhe von 28 Millionen Euro gerechnet.
Einsparungen wolle man generell erzielen unter anderem durch eine Gesundheits- und Verwaltungsreform, eine Angemessenheit der Verschreibungen und Leistungen, zentrale Gütereinkäufe, Einflussnahme auf die pharmazeutischen Ausgaben, Einführung neuer Informationssysteme sowie durch Automatisierungen.
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Kommentare (17)
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vinsch
Für die sinnlose Testerei oder weshalb? Intensivbetten sind ja keine dazu gekommen und Personal fehlt ebenfalls.
exodus
@rasputin Ich hoffe, dass Ihre Behauptung wirklich nur ein Gerücht ist. Ich versteh auch nicht wie ein Bonus gerechtfertigt sein soll, was kann die Sanität dafür, dass diese Pandemie wütet. Auf dieser Welle könnten dann ja bald alle Krankheiten reiten, unerhört……….