„Sie hat uns Mut gemacht“
Die Katholische Frauenbewegung ist über den gewaltsamen Tod von Agitu Ideo Gudeta entsetzt und unendlich traurig.
Ihr Lachen und ihre Ausstrahlung waren ansteckend, ihre positive Lebenseinstellung beeindruckend. „Sie hat anderen Mut gemacht und ist ihren eigenen Weg trotz so mancher Widerstände voller Hoffnung weitergegangen“, so Irene Vieider, die Vorsitzende der kfb. Sie und ihre Mitarbeiterinnen sind sprachlos und unendlich traurig über ihren Tod.
In Frassilongo konnte Agitu ihr „neues Leben aufbauen“, erzählte sie bei der Tagung der Katholischen Frauenbewegung im März 2019 in Nals.
„Aus großem Respekt für die Schöpfung, für die wir alle verantwortlich sind, ist das Leben immer ein Geben und Nehmen“, war sie überzeugt.
Sie habe den Mitarbeiterinnen der kfb Mut gemacht und erzählt, dass sie gerade in ihrer schwierigsten Lebenszeit, als sie sich einer großen Krise stellen musste – nämlich der Flucht aus ihrer Heimat – nach Kraft gesucht und diese in sich gefunden hat. Die Entdeckung dieser Kraft war einer der schönsten Momente in ihrem Leben, denn von da an wusste sie, dass sie sich dem Leben stellen kann mit all seinen Schwierigkeiten, so erzählte sie.
Agitu bezeichnete sich als Weltbürgerin, „denn alle Menschen sind gleich und dementsprechend ist es eine Selbstverständlichkeit, allen gleich zu begegnen“. Leider sieht die Realität anders aus. In der Schlussrunde der Tagung im März 2019 richtete Agitu einen Appell an alle Frauen: die eigene Kraft, die göttliche Kraft, die jede in sich trägt, zu suchen und zu entdecken, damit Veränderungen möglich werden. Sie hat an ihre Vision geglaubt und dafür gekämpft.
Die Vorsitzende der kfb, Irene Vieider, betont, dass „der Mord an Agitu Gudeta erneut zeigt, dass Gewalt an Frauen ein großes gesellschaftliches Problem ist.“
Sie fordert, dass „am Thema der Gleichberechtigung dringend intensiver gearbeitet werden muss. Es ist eine gemeinsame Aufgabe von Gesellschaft, Politik und Kirche. Wir müssen dafür sorgen, dass Frauen ohne Angst ein selbstbestimmtes Leben führen können.“
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