Der Toiletten-Notstand
In Bozen gibt es während des Lockdowns ein echtes Problem: Es gibt keine frei zugänglichen Toiletten. Die Stadtverwaltung will nichts dagegen unternehmen.
Von Thomas Vikoler
Es ist eine Errungenschaft der Zivilisation, dass die menschliche Notdurft nicht irgendwo im Freien verrichtet werden muss, sondern an dafür bestimmten Orten: Toiletten. In der Landeshauptstadt gibt es seit dem zweiten Lockdown so gesehen einen sprichwörtlichen Rückfall ins Mittelalter.
Es gibt nämlich keine öffentlich zugänglichen Toiletten. Die Bars und Restaurants sind geschlossen und der Stadtrat hat per Beschluss festgelegt, dass die öffentlichen Toiletten nicht zugänglich sind. „Weil eine geeignete Reinigung bzw. Bewirtschaftung nicht möglich schien“, wie es in einem Schreiben aus dem Büro von Vizebürgermeister Luis Walcher heißt.
Eine engagierte Bürgerin hatte in mehreren Schreiben an Behörden auf den Toiletten-Notstand in der Landeshauptstadt hingewiesen. Und dabei abweisende bis indifferente Reaktionen erhalten. „Tatsächlich hat uns die Schließung der Gastbetriebe vor eine unlösbare Aufgabe gestellt. Zum Beispiel konnten wir aus diesem Grund den Neustart der Markttätigkeit auch nicht genehmigen”, heißt es in dem Brief aus dem Bozner Rathaus.
Mehr aber auch nicht. Die Stadtverwaltung sieht sich außerstande, das Problem zu lösen.
Dabei weist die engagierte Bürgerin darauf hin, dass die Nichtverfügbarkeit von öffentlichen Toiletten bei vielen Bürgern, insbesondere Besuchern von auswärts, zu Problemen führe: Etwa ältere Menschen, Kindern und Personen, die unter Nieren- und Blasenschwäche leiden. „Sollen diese Menschen mit Windeln unterwegs sein?“, fragt sie mit einiger Berechtigung.
Ihr Vorschlag lautet deshalb: So wie am Zugbahnhof eine Putzfirma engagieren und die bestehenden öffentlichen Toiletten der Stadt zugänglich machen, gegebenenfallsauch gegen Entgelt. Die Rechtfertigung aus dem Rathaus, dass es keine Alternativen zu den geschlossenen Toiletten gebe, will sie jedenfalls nicht hinnehmen.
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Kommentare (15)
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andreas
Caramaschi bastelt sicher wieder zusammen mit den Grünen an Ideen, wie man die Bozner Bürger noch mehr schikanieren kann.
Kameras sind überall angebracht, Parkplätze in der Industriezone verschwunden und Toiletten zur Verfügung zu stellen, haben sie auch nicht im Sinn.
Immer wieder interessant, was mit Steuergelder Durchgefütterten alles einfällt, Wirtschaft und Bürger zu nerven.
5 Plastikklos auf dem Samstagmarkt aufzustellen, sollte auch einen Walcher und Caramaschi nicht überfordern.
2xnachgedacht
im gegenzug isch urinieren in der öffentlichkeit sichr nimr strofbor und es stört a niemanden wenn z.b. jemand ban brot kafn plötzlich in einer pfütze steht. oder?????
gesetze und normen, die nicht eingehalten werden können, sind eigentlich null und nichtig.
eventuelle häufchen sollten von denen entfernt werden müssen, die sich für diesen fall ,für nicht zuständig erklären. dann ,ja dann würden plötzlich toiletten aus dem boden wachsen. ironie u sarkasmus *off*
tiroler
Die Menschen sollen zu hause auf die toilette gehen, dann ist das problem gelöst