Der 460-Meter-Radius
Die Entschärfung der Fliegerbombe an der WaltherPark-Garage wird um eine Woche auf Sonntag, den 17. Jänner verschoben. Mindestens 4.793 Personen müssen evakuiert werden.
Von Thomas Vikoler
Der dritte Bomben-Sonntag in Bozen innerhalb von eineinhalb Jahren findet nicht, wie bisher bekanntgegeben, am Sonntag, den 10. Jänner statt, sondern am 17. Jänner. Dies wurde am Dienstag bei einer Videokonferenz mit dem Regierungskommissariat entschieden.
Die Verschiebung erfolgt auf Drängen der Gemeinde Bozen, die derzeit mit anderen Problemen zu kämpfen hat. Die unerwartet großen Schneemengen. „Dazu gibt es wegen der vielen Feiertage nicht ausreichend Zeit für die Vorbereitungen der Bomben-Entschärfung mit Errichtung eines Schutzwalls“, sagte Vizebürgermeister Luis Walcher nach dem virtuellen Treffen zum Bombenfund vor Weihnachten.
Fest steht nun, dass es am 17. Jänner keine sogenannte gelbe Zone geben wird, also einen erweiterten Umkreis um den Fundort, in dem die Bewohner ihre Häuser nicht verlassen dürfen. Es wird eine alleinige rote Evakuierungszone geben – mit einem Radius von 460 Metern. Das bisherige Limit von 500 Metern um den Fundort des Kriegsgerätes wurde mit einer jüngst verabschiedeten Gesetzesänderung abgeschafft. Gute Nachrichten für die Stadt Bozen, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs heftig von den Alliierten bombardiert wurde.
Laut Vizebürgermeister Walcher leben innerhalb des 460-Meter-Radius 4..793 Personen, die evakuiert werden müssen.
Unklar ist bisher, ob auch das Altersheim in der Kapuzinergasse geräumt werden muss. Das Altersheim in der Trientstraße liegt außerhalb der roten Zone.
Auf einer nächsten Sitzung muss zudem festgelegt werden, ob auch die Autobahn A22 und die Staatsstraße 12 von der Evakuierung am 17. Jänner betroffen sein werden, also gesperrt werden müssen. Die Eisenbahnlinie liegt innerhalb der roten Zone.
Seit gestern steht auch fest, dass sich ein neuer Sprengmeister des Heeres, Oberst Michele Quarto, um die Bombe am Benko-Areal kümmern wird. Er kündigte beim gestrigen Treffen an, dass die teilexplodierte Bombe nicht wie gewohnt in Vahrn, sondern zwischen Salurn und Aichholz entschräftwerden wird. Quarto zeigte sich, was die Evakuierungsmaßnahmen für die Bevölkerung betrifft, jedenfalls gesprächsbereiter als sein Vorgänger. Er versprach zudem eine rasche Entfernung der Bombe vom Fundort
Bei den bisherigen zwei Bomben-Entschärfungen in Bozen musste die Stadt großräumig abgesperrt werden.
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