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„Sind sehr skeptisch“

Bis Montag hätte Südtirol mit weiteren 5.850 Impfdosen beliefert werden sollen. Die Lieferung wurde aber kurzfristig abgesagt. Landesrat Thomas Widmann ärgert sich.

Es ist ein mehr als schwieriger Start. Nachdem am Sonntag die ersten 145 Personen in Südtirol geimpft wurden, hätten am Montag bereits mehrere hundert folgen sollen. Daraus wurde aber nichts.

5.850 Impfdosen hätten nach Bozen kommen sollen, am Montag kam aber die Absage des nationalen Zivilschutzes. Ein Grund, weshalb sich die Lieferung verzögert, wurde nicht angegeben. Allerdings versicherte der Zivilschutz, dass die Impfdosen morgen ankommen werden.

Der Ärger im Südtiroler Sanitätsbetrieb über diese Nachricht war groß, denn dieser hatte sich auf die Impfungen bereits vorbereitet. „Wir haben heute (am Montag, Anm. Red.) Nachmittag bereits mehrere hundert Impftermine eingeplant, mussten diese aber absagen. Auch das Personal mussten wir kurzfristig abziehen“, berichtet Generaldirektor Florian Zerzer.

Der Sanitätsbetrieb fühlt sich nun an den ersten Lockdown im Frühjahr erinnert, als es zu ähnlichen Problemen mit der Lieferung der Schutzausrüstungen kam, meint Landesrat Thomas Widmann: „Auch damals wurde entschieden, dass die Verteilung der Ausrüstung zentral durch den nationalen Zivilschutz organisiert wird. Der hat das aber nicht geschafft.“

Unklarheiten zu der Lieferung der Impfstoffe habe es in den letzten Tagen immer wieder gegeben. So sei zum Beispiel immer wieder der Termin für die erste Impfung verschoben worden. Dabei sei Planungssicherheit unbedingt notwendig, unterstreicht Widmann: „Wenn wir immer wieder kurz vor einem Impftermin Absagen machen müssen, kommt es zu großen Problemen. Das Personal kann nicht die ganze Zeit in der Station warten und Däumchen drehen bis der Impfstoff kommt. Wir müssen die Impfungen schließlich auch organisieren.“

Es sei zwar kein großes Problem wenn sich die Lieferung wie versprochen nur um einen Tag verzögert, aufgrund der bisherigen negativen Erfahrungen ist Widmann aber „sehr skeptisch“ was die Organisation durch den römischen Zivilschutz anbelangt. Dass es bereits bei der zweiten geplanten Lieferung zu Problemen kommt, sei kein gutes Zeichen.

Immerhin – auch wenn keine offizielle Begründung für die Verzögerung vorliegt, so scheint dieses Mal nicht der Staat schuld zu sein. Das sagt jedenfalls Florian Zerzer: „Auch in anderen Staaten soll es zu Verzögerungen gekommen sein. Daher liegt das Problem vermutlich bei Biontech und Pfizer.“

Für den Sanitätsbetrieb sei die Absage der Impftermine aber so oder so ärgerlich, betont der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (42)

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  • andreas

    Ein Tag mehr oder weniger ist nicht wirklich entscheiden, da die Relevanz für die Ausbreitung wohl eher bescheiden ist.
    Die mediale Inszenierung in Europa, wo der Impfstoff als absoluter Heilsbringer angepriesen und ein Ende des Alptraums suggeriert wird, widerspricht den momentanen wissenschaftlichen Daten.
    Hier eine gute Erklärung in der Neuen Zürcher Zeitung.
    https://www.nzz.ch/wissenschaft/impfen-gegen-corona-stoppen-die-ersten-impfstoffe-die-pandemie-ld.1590356

    Sinnvoller wäre es wohl die Risikopatieten mit dem Zeug von BionTech und Moderna zu impfen, sie schaffen es sowieso nicht, zeitnah genügend zur Verfügung zu stellen und dann abzuwarten, dass etwas effektiveres auf den Markt kommt.
    Die momentanen Drohungen, dass z.B. Arbeitgeber nicht geimpfte entlassen können oder diese in Restaurants, Kinos, usw. keinen Einlass bekommen, könnte man sich sparen, da diese Impfung offensichtlich nicht 100%ig vor Ansteckung schützt.
    Auch könnten solche Drohungen erst umgesetzt werden, wenn jeder die Möglichkeit gehabt hätte, sich impfen zu lassen, was aber nicht so schnell passiert, da die Produktionskapazität fehlt.

    • george

      Was bringt so ein ‚link‘ zur Züricher Zeitung, wenn er nur zum Großteil Vermutungen ausspricht? Solche Spekulationen kann jemand auch ohne einen solchen Artikel aussprechen und es vermehrt nur die Unsicherheiten, die so schon genug durch irgendwelche Spekulanten verbreitet werden.

  • huggy

    Hat jemand geglaubt dass Italien so etwas organisieren kann?
    Chaos organisieren das schon.

    • leser

      Huggy
      Italien steht mit der versorgung des impfstoff auf der ebene eines zentralafrikanischen staates, das heisst es kriegt duesen anteil, zu dem die führungsstaaten gezwungen werden abzugeben, aber immerhin ist dieser anteil kostenlos

      • andreas

        Die EU hat die Kontingente nach Bevölkerung und nicht der Wirtschaftskraft festgelegt. Deuzschland will sich jetzt noch ein paar von Biontech sichern, die eingekauften werden aber bis auf weiteres so verteilt.

        Außer dass du kaum ein Wort richtig schreibst, hast du auch keine Ahnung.

  • andreas

    Schreiben hier wirklich größtenteils nur Legastheniker irgend einen wirren Unsinn?

    @george
    Der auf NZZ erklärt +/- den aktuellen wissenschaftlichen Stand. Wie hättest du es gerne erklärt?
    Die Gebrüder Grimm leben leider nicht mehr, um es für dich aufzubereiten. 😉

  • waldhexe

    Langsam frage ich mich wieso es so viele verschiedene Medien braucht,wenn sowieso überall das selbe zu lesen ist

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