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„Kultur in Bewegung: Meran 1965-1990“

 

„Kultur in Bewegung: Meran 1965-1990“: Der Band setzt fort, was im Vorgänger-Projekt aus dem Jahr 2012 von Kunst Meran für die Jahre von 1945 bis 1965 festgehalten worden ist.

 

Kunst Meran bringt eine Anthologie über das kulturelle Leben in Meran in den Jahren 1965 bis 1990 heraus.

Meran war in den Jahren zwischen 1965 und 1990 in vielfacher Hinsicht ein bedeutendes kulturelles Zentrum mitten in Europa. Diese Behauptung ist keineswegs überheblich, sondern Ergebnis einer Vielzahl von Erkenntnissen nach einer mehrjährigen Recherche über 25 Jahre politisches, kulturelles und gesellschaftliches Leben in der Stadt an der Passer.

Viele Künstler*innen, Philosoph*innen, Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Kreative verdichten in Publikationen, Aufzeichnungen, Kunstwerken, Aktionen oder Performances internationale Geschehnisse und Tendenzen. Vilém Flusser, Ernst von Glasersfeld, Valentin von Braitenberg, Regina Klaber Thusek, um nur einige zu nennen, sind „europäische Nomad*innen“ und treten in ihren Meraner Jahren mit einer Vielzahl von Einheimischen in einen regen intellektuellen, produktiven und kreativen Dialog. Vilém Flusser gilt als einer der einflussreichsten Medientheoretiker des 20. Jahrhunderts, sein dreijähriger Aufenthalt in Meran in den 1970er Jahren findet in den späteren Schriften eindeutigen Niederschlag.

Sowohl Buch als auch Ausstellung erzählen von Intellektuellen und Künstler*innen mit großer Sensibilität. Von einer Künstlergeneration, die durch Nationalsozialismus und Faschismus um ihre Jugend und Chancen gebracht worden war. Peter Fellin, Hansgeorg Hölzl, Franz Pichler oder Jakob de Chirico erleben die schwierigen Jahre nach dem Krieg zwischen Rückzug und Offensive. Beseelt vom Wunsch des Offenlegens und der Manifestation ihrer künstlerischen, politischen und gesellschaftlichen Überzeugungen, bleiben ihnen Ablehnung, Schikanen, Anzeigen und Verhaftungen mitunter nicht erspart..

Während das Buch einen breiten kulturhistorischen Ansatz verfolgt, konzentriert sich die Ausstellung auf Kunstwerke und lässt diese in einen neuen, bisweilen unerwarteten Dialog miteinander treten. Zwischen Fluxus, Performance, Assemblage, Aktionskunst, mail art, abstrakter Malerei, Zeichnung, Schmuckkunst und Fotografie ist das künstlerische Panorama sehr breit. Eine internationale Ausbildung und erste Ausstellungserfahrungen fernab von Südtirol binden eine Reihe jüngerer Künstler*innen in das internationale Geschehen ein. Mit Rudolf Stingel wächst in Meran nach seiner Ausbildung an der Kunstschule in Gröden, einer der gegenwärtig führenden internationalen Kunstschaffenden heran.

Dieses Buch – in einer italienischen und deutschen Version – beleuchtet mit 36 Beiträgen und rund 700 Abbildungen die Kulturszene Merans der Jahre 1965 bis 1990. Der Band setzt fort, was im Vorgänger-Projekt aus dem Jahr 2012 von Kunst Meran für die Jahre von 1945 bis 1965 festgehalten worden ist. Kurator*innen: Markus Neuwirth, Ursula Schnitzer

Termin: Buchvorstellung online am Dienstag, 29. Dezember um 18 Uhr.  Im Rahmen der Präsentation werden die Inhalte, Forschungsschwerpunkte und Spezifika der Publikation erläutert. Neben den Herausgebern werden die Direktorin von Kunst Meran Martina Oberprantacher und die Künstlerin und Fotografin Elisabeth Hölzl einzelne Aspekte der Publikation besprechen. Anmeldung erforderlich: [email protected]
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Eine Buchvorstellung in italienischer Sprache findet am 5. Januar statt

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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