Die erste Etappe
Die Landesregierung hat die Eintragung einer neuen Radroute beschlossen, die zwischen Prad am Stilfserjoch und Gomagoi errichtet werden soll.
Es kommt die erste Etappe für Radfahrer, die das Stilfserjoch erklimmen möchten. Die Landesregierung hat die Eintragung einer neuen Radroute beschlossen, die zwischen Prad am Stilfserjoch und Gomagoi errichtet werden soll. Mit dieser Eintragung werden die Bauleitpläne der Gemeinden Prad am Stilfserjoch und Stilfs, wie von der Landeskommission für Raum und Landschaft vorgeschlagen, abgeändert. Der Vorschlag wurde von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer eingebracht: „Diese Entscheidung ist im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung für den Verkehr und für den Tourismus“, so Kuenzer.
Da es sich bei der Radroute um eine Anlage von Landesinteresse handelt, hatte die Bezirksgemeinschaft Vinschgau in Abstimmung mit den Gemeinden Prad am Stilfserjoch und Stilfs um die Einleitung des Verfahrens für Abänderung von Amts wegen der Bauleitpläne von Prad und Stilfs angesucht. Realisiert wird die Radroute im Zuge der anstehenden Arbeiten zur unterirdischen Verlegung der Druckleitung einer neuen Wasserableitung zur Erzeugung elektrischer Energie des E-Werks Prad zwischen Stilfser Brücke und Prad. Der Radweg wird über der Druckleitung verlaufen, zwischen Stilfser Brücke und Gomagoi auf einer bestehenden Forststraße. „Neben Kosten kann auf diese Weise auch Grund eingespart werden“, sagt die Landesrätin für Raumentwicklung Maria Hochgruber Kuenzer.
Abgestimmt ist das Vorhaben mit den Planungen der Landesabteilung Tiefbau. „Wir investieren auf diesem Straßenabschnitt insgesamt rund zehn Millionen Euro für die Verlegung von Leitungen, den Ausbau der Straße und den Bau des Radwegs“, erklärt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Erste Finanzierungen seien bereits 2021 möglich. Gerade bei Eingriffen an der Infrastruktur werde immer auch darauf geachtet, umweltfreundliche Mobilität – sei es mit dem Rad, aber auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – mitzuplanen, unterstreicht Alfreider. Wie es das Mobilitätskonzept des Landes vorsieht, soll das Fahrrad als gesundes und emissionsfreies Verkehrsmittel noch mehr in den Fokus rücken.
Radweg einspurig bergauf befahrbar
Bisher wurde der gesamte Verkehr über die Staatsstraße S.S.38 abgewickelt, was vor allem in der tourismusintensiven Zeit von Juni bis September Unfallrisiken für alle beteiligten Verkehrsteilnehmer mit sich bringt. Zumal sich das Zwei-Rad-Aufkommen auf der Stilfserjoch-Straße deutlich erhöht hat. „Bald können Radfahrer bergauf auf einer eigenen Trasse fahren. Wir sorgen damit für eine Verkehrsberuhigung und für mehr Sicherheit“, unterstreicht Landesrätin Hochgruber Kuenzer.
Aus mehreren Varianten wurde die sicherheitstechnisch beste, kostengünstigste und landschaftlich verträglichste Variante ausgewählt. Die nun eingetragene Radwegstrecke ist circa 7 Kilometer lang: Sie beginnt in Prad, wird dort an den Etsch-Radweg angeschlossen und führt bis zur Stilfser Fraktion Gomagoi, wo sie den Ortskern umfährt. Die Trasse wird in einer durchschnittlichen Steigung von 10 Prozent verlaufen (max. 11,4 Prozent) und überwindet rund 350 von 1.844 Höhenmetern bis zum Stilfserjoch.
Sie ist einspurig und wird bergauf-fahrenden Radfahrern vorbehalten sein. Der Radverkehr talauswärts soll weiterhin auf der Staatsstraße S.S.38 erfolgen. Außer im verbauten Ortskern von Prad liegt die Radstrecke innerhalb des Schutzgebietes Nationalpark Stilfserjoch. Das Vorhaben ist vom zuständigen Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch und den anderen Fachabteilungen des Landes positiv begutachtet worden. Der Radweg wird in den Gemeindezivilschutzplänen verankert und kann bei Wetter- und Lawinenwarnung gesperrt werden.
Grünbereich in Prad/Schmelze wird aufgewertet
Im Bereich von Prad führt der neue Radweg nahe dem öffentlichen Grün von Prad/Schmelze vorbei: Die Trasse wurde nachhaltig an den Grünbereich mit seinem Spiel- und Picknickplatz angepasst, die bestehende Baumvegetation bleibt. Der kleine vorhandene Kanal soll in die Abtrennung zum Radweg eingebunden werden. Der bestehende Teich wird im Zuge der Arbeiten vergrößert, um den Amphibien mehr Lebensraum zu geben. „Mit dieser Maßnahme gelingt es, einen Mehrwert für Menschen, Tiere und Pflanzen zu schaffen“, ergänzt Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer.
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