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Die Zahlen-Wahrheit

Antigen-Speicheltest

Weil seit dem Massentest, Antigentest-Positive nicht mehr automatisch mittels PCR-Test nachgetestet werden, ist die Zahl der aktuell Infizierten deutlich höher.

von Markus Rufin

Dass bei den Statistiken zu den täglichen Neuinfektionen jedes Land und jede Region eigene Regeln und Zählweisen anwendet sorgt seit Beginn der Corona-Pandemie immer wieder für Diskussionen.

Ein Beispiel: Während einige Regionen nur die Zahl der ausgewerteten PCR-Tests in die Statistiken aufnimmt, zählen andere Regionen die durchgeführten Tests. Die Aussagekraft der täglichen Neuinfektionen hängt also mit der Zählweise der einzelnen Regionen zusammen.

Auch in Südtirol gab es immer wieder Diskussionen darüber. Diese dürfte nun nochmals verschärft werden.

Denn seit Ende November müssen Personen, die beim Antigentest positiv getestet werden, nicht mehr mittels PCR-Test nachgetestet werden. Sollten sie dennoch nachgetestet werden, scheinen sie nicht mehr bei den Neuinfektionen auf. Das heißt, obwohl mehrere hundert Personen pro Woche positiv getestet werden, scheinen diese nicht auf. Dadurch werden die Zahlen natürlich nach unten gedrückt.

Schaut man sich die Zahlen von Freitag an, heißt das, dass es nicht 182, sondern 316 Neuinfektionen gibt, da die Antigentest-Positiven auch dazugezählt werden müssen.

Das bedeutet auch, dass die Zahl der aktiv Infizierten Personen in Südtirol deutlich höher ist, als bisher mitgeteilt wurde. Auch in den Zahlen, die nach Rom zum ISS (Istituto Superiore die Sanità) übermittelt werden, scheinen die Zahlen nicht auf. Das ISS hat für Südtirol einen Reproduktionsfaktor von 0,75 errechnet. In Wahrheit dürfte dieser aber bei 1 liegen.

Auch Gesundheitslandesrat Thomas Widmann bestätigt, dass die Antigen-Test Positiven nicht in die Statistiken des ISS aufgenommen werden: „Es gibt kein einheitliches Protokoll aus Rom, wie mit den Antigentest-Positiven umgegangen werden soll, aber wir übermitteln die Daten trotzdem, geben sie aber separat an.“

Widmann merkt allerdings an, dass man die Antigentest-Positiven im Auge behalten werden: „Alleine nach dem Screening wurden über 1.400 Personen mittels PCR-Test nachgetestet. Damit zusammenhängend wurden auch zahlreiche Familienmitglieder getestet.“

Die Antigentests helfen also nach wie vor dabei, das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten. „Wir machen teilweise 6.000 Tests am Tag, das sind mehr als doppelt so viele wie andere Regionen“, meint Widmann.

Nur scheint nur ein Bruchteil dieser getesteten Personen auf, wodurch die Zahl der Positiven, die Reproduktionszahl und die 7-Tage-Inzidenz höher liegen.

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