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Meraner Müllprobleme

In Meran zahlen die Bürger die höchsten Abfallgebühren Südtirols. Dennoch häufen sich die Klagen über das schmutzige Stadtbild. Stadtwerke-Präsident Hans Werner Wickertsheim im Gespräch.

Tageszeitung: Herr Wickertsheim, rund um einige Wertstoffinseln Merans stinkt es zum Himmel – und das seit Jahren. Warum ist das Abfallproblem in der Kurstadt so schwer in den Griff zu bekommen?

Hans Werner Wickertsheim: Dafür gibt es verschiedene Gründe. Bis 2018 haben die Stadtwerke per Voucher Pensionisten mit den Kontrollen der illegalen Abfallentsorgung beauftragt. Dann war dies aus gesetzlichen Gründen nicht mehr möglich. Die Gemeinde hat die Kontrollen an die Ortspolizei übertragen und stellt hierfür 40.000 Euro jährlich bereit. Das ist zu wenig und das sieht man am Resultat. Seit 2018 hat sich das Stadtbild sukzessive verschlimmert. Dazu kommt, dass in den vergangenen 12 Jahren sowohl die Einwohnerzahl – plus 10 Prozent – wie auch die Nächtigungen im Tourismussektor – plus 21 Prozent – gestiegen sind. Unsere Ressourcen sind hingegen trotz Mehraufwand gleich geblieben.

Was wollen Sie gegen die illegale Müllentsorgung unternehmen?

Unsere Fachleute haben sich lange dagegen gewehrt, die etwa 20 neuralgischen Sammelstellen öfter zu leeren und zu reinigen, da dieses zusätzliche straffreie Wegräumen angeblich zu noch mehr illegaler Müllentsorgung führt. Ich bin mittlerweile anderer Meinung. Corona und Lockdown haben das Problem zuletzt nochmals überproportional verschärft. Deshalb werden wir 2021 die kritischen Wertstoffinseln laufend überwachen und säubern. Möglicherweise werden sie an exponiertere Stellen verlegt. Parallel dazu braucht es mehr Geld von der Gemeinde für Sensibilierungskampagnen und Kontrollen. Denn die gesamte Müllproblematik ist auf einige schwarze Schafe zurückzuführen. Der Großteil der Bürger verhält sich korrekt.

Die Wertstoffcontainer entfernen ist keine Lösung?

Nein, weil sie von sehr vielen Bürgern regulär genutzt werden. Wir möchten deshalb daran festhalten.

2020 hat die Ortspolizei ca. 600 Strafen gegen Müllsünder verhängt und es gibt bereits zahlreiche Videokameras. Bringen mehr Kontrollen wirklich mehr Erfolg?

Es stimmt, dass Videoaufzeichnungen nicht immer zum Täter führen. Aber sie dienen als Abschreckung. Eine Intensivierung der Kontrollen hingegen ist ein probates Mittel, wenn sie mit Aufklärungskampagnen einhergeht.  

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