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Der Brückenschlag

Über eine 144 Meter lange Brücke wird die neue Einfahrt ins Gadertal, an der gebaut wird, an die Staatsstraße angebunden. Der Brückenschlag diese Woche ist eine Herausforderung für die Bautrupps.

Die neue Brücke soll von der Pustertaler Staatsstraße in St. Lorenzen an die neue Einfahrt ins Gadertal anbinden. In diesen Tagen wird sie montiert: eine komplexe Aufgabe, denn die Brücke wird 144 Meter lang sein und hat 1040 Tonnen Tragstrukturgewicht. Mit einer freien Spannweite von 73,5 Metern vom Widerlager bis zur Mittelstütze weist diese Brücke eine der größten Spannweiten in Südtirol auf.

Aufwändige Brückenmontage über der Bahnstrecke

Der derzeitige Zeitaufwand für Grob- und Detailprojektierung, Genehmigungen, Aushub, Fundierung, Pfeiler, Auffahrten und Brückentragwerk beträgt kaum mehr als fünf Monate – ein Projekt, das es in sich hat. Diese weitere wichtige Etappe nach dem Tunneldurchbruch ist genau nach Plan in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember erfolgreich über die Bühne gegangen. Heute Nacht, vom 23. auf den 24. Dezember, wird am Brückenschlag weitergearbeitet.

Nachts wird deshalb gearbeitet, weil der erste Brückenschlag über das bestehende Gleis der Pustertaler Bahnstrecke führt und diese nur in einem genau getimten Zeitfenster blockiert werden konnte, um die maximale Sicherheit für alle zu gewährleisten.

Wichtige Etappe für den Bau der Einfahrt

Beim Brückenschlag anwesend waren Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der Bürgermeister Martin Ausserdorfer und Vertreter von Unionbau und Strabag. Alfreider bezeichnet den Brückenschlag als „einen für uns wichtigen Moment zur Realisierung dieses Bauvorhabens. Es ist nicht nur ein technisch kompliziertes Unterfangen, sondern es steht sehr viel Planungsarbeit und Detailprojektierung dahinter.“ Der Landesrat unterstreicht die gute Zusammenarbeit zwischen den Baufirmen, der LandesabteilungTiefbau und der Gemeinde St. Lorenzen.

Auch St. Lorenzens Bürgermeister Martin Ausserdorfer ist mit dem Baufortschritt zufrieden, vor allem „in Anbetracht der Tatsache, dass die Arbeiten unter schwierigen Bedingungen – sei es wegen der Unwetter als auch wegen der Corona-Pandemie – durchgeführt werden.“

Brücke wird bis Ende Februar über die Rienz gespannt

Die Brücke selbst mit ihren knapp über 1000 Tonnen ist aus autoprotektivem Corten-Stahl gefertigt, einem Material, das eine einfache und kostengünstige Wartung und Instandhaltung garantiert. Die bis zu 2,8 Meter hohen Stahlträger wurden vom Unternehmen Cimolai im Werk gefertigt und werden bauseits zu einzelnen Brückenelementen zusammengestellt. Sofern es die Witterungsverhältnisse zulassen, soll die gesamte Stahlkonstruktion der Brücke bis spätestens Ende Februar über die Rienz gespannt sein.

Parallel zur Brücke wird auch an der Unterführung der Pustertaler Straße gearbeitet, einem 65 Meter langen Tunnel in offener Fertigbauweise. Vor der Unterführung, von Richtung Brixen kommend, werden massive Winkelstützmauern mit einer Gesamtlänge von 103,2 Metern errichtet, nach dem Tunnel folgen weitere 162,8 Meter bis zum Anschluss an die bestehende Pustertaler Staatstraße. Auf der Baustelle im Einsatz ist die Bietergemeinschaft mit Strabag AG, Alpenbau GmbH, Moser & Co. GmbH und Geobau GmbH.

Für das Projektteam sei jeder Brückenschlag immer etwas ganz Besonderes und in diesem Fall nochmals mehr, da er nicht nur von einer Flussseite auf die andere führt, sondern Täler und Menschen verbinde, sagen die Vertreter des Unternehmens Unionbau, die den Brückenschlag koordiniert haben.

Kreisverkehr, Brücke und Tunnel schaffen neue Verkehrsverbindung

Die neue Verkehrsverbindung wird nicht nur die angrenzenden Gemeinden wie St. Lorenzen und Montal stark entlasten, sondern die gesamte Verkehrssituation entlang der Pustertaler Straße verbessern, ist der Verfahrensverantwortliche und Vize-Direktor der Landesabteilung Tiefbau Umberto Simone überzeugt.

Somit wird es nach Abschluss der Arbeiten direkte Auf- und Abfahrten zu einem neuen Kreisverkehr geben, der oberhalb der Pustertaler Straße errichtet wird. Von diesem gelangt man direkt auf die Brücke, die über die Rienz und die Bahngleise in den unterirdischen Tunnel führt, der vor Montal endet.

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