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„Es tut mir leid“

Jasmin Ladurner hat sich im Landtag noch einem für ihren Corona-Jubel-Beitrag entschuldigt. Sie habe aus dem Fehler gelernt – und vermisst eine „gesunde Fehlerkultur“.

Sie müsse einen Fehler eingestehen, sagte die SVP-Abgeordnete Jasmin Ladurner gestern in einer Rede im Landtag, in der sie das Corona-Jahr Revue passieren ließ. „Ein Fehler, der mich besonders ärgert, weil ich es hätte besser wissen müssen“, so Ladurner.

Gemeint ist ihr Jubel-Foto in den sozialen Medien Anfang März mit dem Satz: „Covid-19 hat auch seine guten Seiten: alle Termine abgesagt, freies Wochenende ahoi.“ Sie habe den Beitrag nach wenigen Minuten gelöscht, aber das war zu spät. Heute noch kursieren in den sozialen Medien Screenshots vom peinlichen Ladurner-Beitrag.

„Ich hatte mich nach intensiven Wochen und Monaten auf etwas Zeit mit meiner Familie gefreut. Zu einem Zeitpunkt, an dem das Ausmaß und die Tragik dieses Virus noch lange nicht absehbar war, habe ich eine wirklich unglückliche, teppete Aussage getroffen. Ich habe mich sofort dafür entschuldigt, kann es aber leider nicht mehr rückgängig machen“, sagte Jasmin Ladurner gestern im Landtag.

„Durch meine Aussage“, so Ladurner, „habe ich niemandem Leid oder Schaden zugefügt, aber habe damit vielleicht ungewollt den ein oder anderen verletzt. Dafür nochmals: Es tut mir leid!“

Ladurner meint, in Südtirol mangle es an einer „gesunden Fehlerkultur“. Das heißt „über Fehler zu sprechen, sie anzunehmen, aber irgendwann auch wieder ruhen zu lassen und sich den wirklich wichtigen Dingen zuzuwenden“, so die Jungpolitikerin, die betont: „Es werfe den ersten Stein, der noch nie einen Fehler gemacht hat. Fehler machen ist menschlich, schlimm ist aber, wenn man daraus nicht lernt. Ich habe gelernt – das könnt ihr mir glauben. Es wäre schön, wenn ich neben diesem Ausrutscher an meiner Arbeit gemessen würde.“

In Sachen Corona-Krise hofft Jasmin Ladurner indes, dass „die Gesellschaft zusammensteht und eine Durchimpfungsrate von 70 Prozent erreicht“. Dem Landeshauptmann dankt sie für sein „effizientes und rasches Krisenmanagement“.

Zu den Verlierern der Krise würden die Frauen zählen, deren Belastung stark zugenommen habe. Die Gleichberechtigung sei um Jahre zurückgeworfen worden. Zudem habe Gewalt gegen Frauen zugenommen. Hier brauche es Handlungsbedarf, so Ladurner. Weiters müsse man der Jugend Zukunftsperspektiven aufzeigen. (hsc)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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