Durch die Finger schauen
Vom 16. bis zum 18. Dezember wird sich der Landtag intensiv mit dem Haushaltsgesetz 2021 auseinandersetzen. Unter anderem sorgt sich die Grüne Fraktion um das Lehr- und Sanitätspersonal, das vom Haushaltsvorschlag nur stiefväterlich bedacht wurde.
Voraussichtlich wird der Haushalt 2021 um 100 bis 200 Millionen Euro geringer ausfallen als der Haushalt 2020, vermuten die Grünen. „Exakte Daten werden wir dazu erst im Laufe des ersten Halbjahres 2021 erhalten.“ Unter diesen Voraussetzungen und wohl auch Corona-bedingt hätten die Gesundheits- und die Sozialpolitik relativ gut abgeschnitten. Dabei sei es unbedingt notwendig, dass zukünftig deutlich mehr Geldmittel in eine aktive Personalpolitik des Gesundheitsbetriebes fließen und dass endlich der ausständige Bereichsvertrag für das nichtärztliche Personal abgeschlossen wird. „Das war längst fällig” unterstreicht Hanspeter Staffler, der Landtagsabgeordnete der grünen.
Staffler schreibt weiter:
„Im Finanzpaket, das in den nächsten Tagen behandelt wird, lässt hingegen die Bildungspolitik weiterhin zu wünschen übrig: Wiederum hat es den Anschein, dass das unterrichtende Personal der Grund-, Mittel- und Oberschulen durch die Finger schauen wird. Der Landeszusatzvertrag ist seit Jahren ausständig, die Lehrerinnen und Lehrer sind an der Grenze der Belastbarkeit angelangt. Die Geringschätzung dieses Berufsstandes erzeugt nicht nur Frust in den Reihen des Lehrpersonals, sondern gefährdet insgesamt den Bildungsbereich, weil junge Pädagoginnen und Pädagogen einen weiten Bogen um die Schulen machen werden.
Wenn wir aus dieser Krise einen Weg finden wollen, müssen wir nicht nur der Wirtschaft, sondern auch jenen Personen Sicherheit geben, welche die Stützen für Sanität und Bildung der künftigen Generationen darstellen. Davon sind wir überzeugt.“
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Kommentare (5)
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heinz
Staffler hat vollkommen recht. Diese Berufsstände werden seit zehn Jahren hingehalten, nicht einmal ein Inflationsausgleich wird gewährt, während andere mitten in der Coronapandemie ihr Hotel um 7 Millionen Euro erweitern.
flottebiene
Hauptsache, unsere Politiker erhöhen sich die Gehälter zur Inflationsanpassung…
Zahlt dem Sanitätspersonal mehr Geld und nicht erst die Corona-Prämie-die im übrigen eine Frechheit ist, dann gebe es weniger Pflegenotstand…
Bildung kommt ja in Italien und v.a.in Südtirol eh zu kurz( bedenke man 20Tage Anwesenheit der Oberschüler seit März)
andreas
In einer Krise mit vielen Unternehmen in gravierenden Schwierigkeiten, Angestellte in Lohnausgleich, die Angestellten im Tourismus arbeitslos und sie können nur ein paar Monate arbeiten, eine Lohnerhöhung für Leute mit sicherem Arbeitsplatz zu fordern, welche nicht direkt zur Wertschöpfung beitragen, finde ich jetzt etwas eigenartig.
Mal zum Verständnis, die Wirtschaft erbringt eine Leistung oder produziert ein Produkt, verkauft dies und mit den Erlösen werden die Angestellten und die Steuern bezahlt. Zusätzlich zahlen die Angestellten mit ihrem Konsum Steuern.
Diese erwirtschafteten Gelder werden dazu hergenommen, die Infrastruktur zu bezahlen, wie Straßen, Lehrer, Ärzte, usw.
Stocken diese Gelder, liegt es in der Natur der Sache, dass die Infrastruktur in dieser Form nicht mehr finanziert werden kann.
Außer anscheinend in Südtirol, da fordert man eine Erhöhung der Infrastrukturausgaben.
george
‚andreas‘, die Wirtschaft sind wir alle, auch jene die Ausbildung garantieren. Und erwirtschaftet wird alles aus der „Mutter Erde“, die uns allen gehört, bzw. nach der wir uns alle ausrichten müssen. Dieser Gedanke ist zwar weit hergeholt, aber die Tatsache. Deshalb ist es unsinnig, immer nur die Produktionschefs und ihre Mitarbeiter als erarbeitende und Produkt erbringende Gesellschaft zu sehen. Die einen erbringen das Produkt mehr im materiellen Wert, die anderen mehr im geistigen Projekt und in der Wiederherstellung bzw. im Kreislaufgefüge und der Sanierung.