Geschützte Tierarten
28 Beitragsgesuche wurden 2020 eingereicht. Die Kommission für den Landschaftsfonds hat für die darin enthaltenen Maßnahmen insgesamt 358.000 Euro genehmigt.
Lebensraumverbesserungen für geschützte Tierarten bildeten den Schwerpunkt der 2020 beim Landschaftsfonds eingereichten Ansuchen. Insgesamt sind im laufenden Jahr 28 Beitragsgesuche eingegangen. Allein 13 Gesuche betrafen Maßnahmen, mit denen die Lebensräume des Birk- und Auerwilds verbessert und Magerweideflächen erhalten werden.
Rege Beteiligung an Schutzmaßnahmen
Der Schutz in Abnahme begriffener Lebensräume und Initiativen zur Verbesserung der Bestandspopulation von EU-weit geschützten Pflanzen- und Tierarten wie Auer-, Schnee- und Birkhuhn stellen eine Verpflichtung für öffentliche Institutionen dar. „Der Landschaftsfonds fördert, dass sich Interessierte an Schutzmaßnahmen beteiligen, damit das persönliche Verantwortungsbewusstsein wächst“, hebt die zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer hervor: „Das wiederum ist die Grundlage für ganzheitlichen Naturschutz.“
Verschiedene Jagdreviere und auch private Grundbesitzer haben sich bereit erklärt, bei den Lebensraumverbesserungsmaßnahmen für geschützte Arten mit Forstbehörde und Naturparkverwaltung zusammenzuarbeiten. „Besonders erfreulich ist, dass diese sich dabei auch bereit erklärt haben, Eigenleistungen einzubringen“, berichtet Landesrätin Hochgruber Kuenzer. Die zahlreichen genehmigten Initiativen würden das Interesse von Seiten der Bürgerinnen und Bürger am Schutz der Natur, der Arten und der Ensembles in Südtirol belegen.
Vom Fledermaus- bis zum Ensembleschutz
Insgesamt sprach sich die Kommission für den Landschaftsfonds 2020 für die Vergabe von knapp über 358.000 Euro aus. Von der Kommission befürwortet wurden unter anderem die Bezuschussung der Heubringung von unerschlossenen Almen im Naturpark-Schutzgebiet, Maßnahmen zum Schutz der Fledermauskolonie und gleichzeitig der kunsthistorisch wertvollen Fresken in der Domkirche zu Brixen, Beratungsinitiativen im Bereich des Ensembleschutzes auf Gemeindeebene, aber auch konkrete Maßnahmen zur Fassadenrestaurierung und Sanierung einer ensemblegeschützten Liegenschaft.
Ebenso gut geheißen wurde die Förderung des Ankaufs von Flächen im Bereich des Biotops Bachlermoos in Mühlwald und die Errichtung eines Vogelkundezentrums im neuen Nationalpark Stilfser Joch Informationspunkt avimundus in Schlanders, das auf die heimische Vogelwelt aufmerksam machen und der Umweltbildung, insbesondere auch für Schulklassen, dienen soll.
Der Landschaftsfonds und seine Kommission
Der Landschaftsfonds wurde 2007 eingerichtet und wird von der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung verwaltet. Die Kommission für den Landschaftsfonds setzt sich aus Horand Maier (stellvertretender Direktor der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung), Giulia Ligazzolo (Landesamt für Natur), Petra Kranebitter bzw. Thomas Wilhalm (naturwissenschaftliche Experten) und Claudia Plaikner (Heimatpflegeverband Südtirol) zusammen.
Der Landschaftsfonds fördert Initiativen, die der langfristigen Erhaltung, Wiederherstellung oder Weiterentwicklung der biologischen Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaft dienen. Ebenso unterstützt werden Projekte zur Sicherung von Bodennutzungs- und Bewirtschaftungsformen mit ökologisch wertvoller Funktion sowie Vorhaben zur Pflege, Erhaltung oder Erneuerung schutzwürdiger Ensembles. Unter die Förderungsobjekte fallen auch die Schaffung oder Rückgewinnung von natürlichen Lebensräumen auf lokaler Ebene, die Revitalisierung von Hecken, Flurgehölzen, Alleen und Waldrändern. Auch Flächenankäufe durch die öffentliche Hand zu Naturschutzzwecken, Besucherlenkungsmaßnahmen in Schutzgebieten und Sensibilisierungsmaßnamen im Bereich der Baukultur können über den Landschaftsfonds unterstützt werden.
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Kommentare (1)
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treter
Wie sagt man doch hierzulande: „tra il dire e il fare c’è di mezzo il mare“…..das trifft auch bei dieser Beitragsvergabe des Landes zu. Zitiere den zweiten Absatz: „Lebensraumverbesserungen für geschützte Tierarten“. Meine Frage: wieso schützt die zuständige Landesrätin Kuenzer nicht auch den Brixner Auwald, welcher der Erweiterung der Firma Progress weichen soll? Darf daran erinnern dass darin von der Umweltgruppe Eisacktal 64 Vogelarten gezählt wurden, darunter auch sieben der Roten Liste! Und wieso lässt sich diese Umweltgruppe mit den Ausgleichsmassnahmen bzw. der Erweiterung der Millander Au abspeisen und tritt nicht mehr für den Schutz des sehr wertvollen Auwaldes in der Industriezone ein? Hallo, da stimmt doch etwas nicht mehr?!