„Wir wurden vergessen“
Ab morgen gelten strengere Einreisebeschränkungen. Das betrifft insbesondere Südtiroler Studierende, die Weihnachten bei ihren Familien verbringen wollen. Wie der aktuelle Stand ist.
Tageszeitung: Herr von Wenzl, in den letzten Tagen gab es viele Unklarheiten zu den Einreiseregeln für Studierende zur Weihnachtszeit. Haben Sie das auch im Büro der Südtiroler Hochschülerschaft so wahrgenommen?
Matthias von Wenzl (Vorsitzender sh): Ja, auf jeden Fall. Am Donnerstagabend wurde das Dekret veröffentlicht. Seitdem wurden wir mit Facebook-Anfragen überhäuft, unser Büro ist jetzt quasi ein Kriseninterventionsbüro. Ich glaube, wir wurden schlicht und ergreifend vergessen. Wir haben aber am Montag eine FAQ-Seite erstellt, die unter corona.asus.sh erreichbar ist und auf der wir auf alle wichtigen Fragen antworten.
Wie können Südtiroler Studenten nun vom Ausland nach Hause kommen?
Ab morgen müssen auch die Südtiroler Studenten einen negativen Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Es gibt zwar eine Pendler-Regelung, aber diese ist sehr unklar. Niemand konnte uns sagen, wer in diese hineinfällt. Ob ein Innsbrucker Student, der die Wochenenden in Südtirol verbringt, in diese Regelung reinfällt wissen wir nicht. Auch im Frühjahr gab es eine Pendlerregelung, wir wissen aber davon, dass es vorkam, dass Studenten, die einmal pro Woche zwischen Südtirol und Österreich hin- und herpendeln, nicht einfach so über die Grenze kamen. Das heißt, letztendlich liegt die Entscheidung beim kontrollierenden Beamten an der Grenze. Wir empfehlen also daher, sich nicht auf diese Pendlerregelung zu verlassen.
Dürfen Studenten auch ab dem 21. Dezember nach Italien einreisen?
Ja, für Studierende ändert sich nichts, da eine Sonderregelung gilt. Ein negatives Testergebnis braucht es dennoch.
Wie sieht es mit der Rückreise nach Österreich aus?
Tatsächlich ist auch das ein Problem. Denn einige Präsenzprüfungen finden bereits im Jänner statt, die Studenten müssen also bald schon wieder zurück. Außerdem haben viele Studenten ihre Lernunterlagen in Österreich. Ich habe aus den Medien entnommen, dass man auf Tiroler Seite für eine tragfähige Lösung plädiert und auch Landesrat Philipp Achammer hat mir eine Zusage gegeben. Ich kann nur hoffen, dass es dazu kommt, denn wir würden dann auf das nächste große Problem zusteuern. Wir haben noch am Freitag die Universitäten in Österreich kontaktiert, um sie über die neuen Einreiseregelungen zu informieren. Diese haben uns zugesichert, dass sie schauen, dass den Südtiroler Studenten keine Nachteile entstehen. Sollte es dennoch Probleme geben, sollen sie sich an die jeweiligen Büros wenden.
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Kommentare (5)
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gorgo
Ach es Hasis.
Sonst noch jemand der ‚vergessen‘ wurde? Haben wir bald alle?
Papi wird euch den Test zum Heimfahren schon zahlen und dann fahrt ihr halt am 2. wieder, nutzt die Quarantäne zum lernen.. falls ihr keine Lust zum freitesten habt.
Ja. Mami wird heulen, aber mit Schifahren wirds eh nix.