„In großen Schwierigkeiten“
Die zweite Pandemiewelle beendet die leichte Erholung der Tourismusbranche und verhindert den Beginn der Wintersaison. Nur etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen glaubt, das Jahr 2020 mit einem zufriedenstellenden wirtschaftlichen Ergebnis abschließen zu können. Dies geht aus dem Wirtschaftsbarometer des WIFO hervor.
Die jüngsten Nächtigungszahlen bestätigen, dass die Erholung der Südtiroler Tourismusbranche im August nur eine kurze Atempause war. In der touristischen Sommersaison 2020, von Mai bis Oktober, gab es rund 6,5 Millionen Nächtigungen weniger als im Vorjahreszeitraum, was einer Abnahme von 30,7 Prozent entspricht. Ab September hat sich der Rückgang im Vergleich zum letzten Jahr aufgrund der Ausbreitung der zweiten Pandemiewelle in Europa und anschließend in Italien wieder vergrößert. Im Oktober lag die Zahl der Gäste sogar um mehr als 40 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Über 80 Prozent der Unternehmen melden Umsatzverluste im Vergleich zum vergangenen Jahr, was vor allem auf den Einbruch der ausländischen Touristen zurückzuführen ist. Die Umsatzeinbußen sind so gravierend, dass heuer nur etwas mehr als die Hälfte der Unternehmerinnen und Unternehmer in der Tourismusbranche ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis erwartet. Die Verschiebung der Wintersaison wird die bereits rückgängigen Investitionen in den kommenden Monaten weiterhin hemmen. Die Auswirkungen der Krise werden auch im nächsten Jahr zu spüren sein und fast drei von zehn Unternehmen erwarten auch 2021 eine schlechte Ertragslage.
Was die Beschäftigung betrifft, so ist trotz der Verbesserung in den Sommermonaten ein Rückgang der Arbeitnehmer im Gastgewerbe zu verzeichnen. Zwischen Januar und Oktober gab es heuer durchschnittlich etwa 20 Prozent weniger unselbständig Beschäftigte als im vergangenen Jahr. Die jüngsten Daten von Oktober zeigen eine weitere Verschlechterung, mit über 3.800 Beschäftigten weniger als im Vorjahresmonat.
Betrachtet man die einzelnen Branchen innerhalb des Tourismussektors, so ist das Geschäftsklima vor allem bei den Bar- und Cafébetreibern schlecht. Die meisten Unternehmen dieser Branche melden eine unzureichende Rentabilität und viele berichten über Schwierigkeiten beim Zugang zu Krediten.
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner unterstreicht die Notwendigkeit, Südtirols Unternehmen zu schützen: „Die anhaltende Krise zwingt selbst die solidesten Unternehmen der Südtiroler Tourismusbranche in die Knie. Um sie vor möglichen feindlichen Übernahmen zu schützen, müssen neue Unterstützungsmaßnahmen eingeführt werden.“
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Kommentare (23)
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leser
Man sprucht von feindluchen übernahmen aber wenn ebner einen übernimmt nennt man das die erlösung
tiroler
Secondhand.it. seit der übernahme durch athesia uninteressant.
Auch Südtirolnews wurde einst von athesia übernommen. So wie auch Südtirol1.
Monopol
gerhard
wenn es überhaupt etwas Positives bei dieser Entwicklung gibt, dann vielleicht die Hoffnung, dass die Tourismusbranche wieder etwas Bodenhaftung bekommt.
Etwas Demut und etwas mehr Respekt vor den Gästen.
Über Jahre und Jahrzehnte glaubte die Branche, es sei absolut selbstverständlich, dass die Gäste kommen und dankbar sein müssen, wenn Sie überhaupt ein Zimmer bekommen, ein Glas Wein oder einen Tisch im Restaurant.
Jetzt haben diejenigen, die in unerträglicher Arroganz die Gäste wie Bittsteller behandelt haben , Zeit zu Nachdenken. – Hoffentlich!
Um die Anderen, die in Augenhöhe, Respekt und Freundschaft mit den Gästen umgegangen sind, tut es mir von Herzen leid.
besserwisser
so formuliert ein gehaltsempfänger.
leser
Ach besserwisser
Vielleicht ist gar n8cht mal so schlecht wenn 1/3tel zumacht
besserwisser
das mag schon sein, unser land ist eh schon fast zugebaut, weniger wäre sicher oft mehr. aber die hotels verschandeln unser landl sicher nicht so wie die gewerbezonen mitten in den talsohlen und an den ortseingängen (z.b. die kurstadt meran begrüßt sie mit einem in schlicht in orange gehaltenen obikunstwerk….)
sepp
do ebner winzelt wegen den anderen dia winzelt schun für sich frieh ginui
hallihallo
in österreich haben die hotels schließen müssen und bekommen 80% vom vorjahresumsatz, vorausgesetzt sie halten den gleichen mitarbeiterstand.
in deutschland hat die tui bis jetzt 4,8 mrd. euro unterstützung erhalten.
bei uns zwingt man uns zuzusperren und weiß nicht wann es wieder losgeht.
bezüglich unterstützung kein wort.
die ganzen anderen branchen wie fabriken, geschäfte , einkaufszentren , restaurant, usw. sind offen.
der ruin für ein funktionierendes gewerbe.
schuler, kompatscher und achhammer stellen sich tot.
leser
Hallihallo
Wos redesch welchn quatsch
Das war nur ein aufruf von ein paar schlaumeiern
Wär ja noch schöner
Übrigens der handelskammerebner hat das auch schon geträllert
hallihallo
mein link zum öhv ( östereichischem hgv) wurde leider gelöscht.
dort könntest du sehen, daß es stimmt, was ich geschrieben habe.
aber was ihr nicht hören wollt, tut ihr als quatsch ab.
du kannst ja selber googeln und dann hoffentlich lesen, wenn du dich schon leser heißt.
gorgo
Klingt eigentlich nicht sehr dramatisch… wenn weniger als die Hälfte „kein zufriedenstellendes Ergebnis erwartet“, heisst das noch nicht, dass man aufhaust.
Wichtig sind die Lohnabhängigen, aber soweit ich las, wurde die Arbeitslose erst Mal verlängert.
Der größte Feind ist man sich vermutlich immer selbst, Michl.
tiroler
Der Oberhammer ist aber auch, dass das Land letzte Woche Lohnerhöhungen von 94Millionen Euro für die armen öffentlich Bediensteten beschlossen hat. .WAHNSINN
george
„Die unverschuldet Verschuldeten“! Nur immer frühzeitig jammern, damit man das Geld aus dem Steuertopf zweimal schöpfen kann.