Ohne Strom
+++ UPDATE 19:14 +++
Im Laufe des Nachmittags sind keine größeren Ereignisse vorgefallen, fasste der Leiter des Stabes im Landeslagezentrum Andrea Lazzarotto bei der letzten Lagebesprechung am Montag um 18.00 Uhr.
Bei der Einheitlichen Notrufnummer 112 gingen seit heute Mitternacht 448 Anrufe ein, die an die zuständigen Einsatzzentralen weitergeleitet wurden. Die Landesnotrufzentrale vermeldet seit Mitternacht 112 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren, 118 medizinische Einsätze und 17 Einsätze der Bergrettung.
Berufsfeuerwehr bringt Trinkwasser
Wie berichtet, waren heute 2000 Personen in der Gemeinde Laas im Vinschgaunach der Beschädigung einer Leitung ohne Trinkwasser.
In der Zwischenzeit wurde eine provisorische Lösung umgesetzt:
Die Berufsfeuerwehr hat am Nachmittag mit einem Lastkraftwagen einen Trinkwassertank mit 11.000 Litern von Laas nach Tschengls gebracht und dort mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Tschengls eine Pumpstrecke von 700 Metern verlegt; damit wird das Wasser zum Hochwasserbehälter befördert, der Tschengls und Eyrs nun mit Trinkwasser versorgt.
4200 Haushalte noch ohne Strom
Die Agentur für Bevölkerungsschutz hat Tall in der Gemeinde Schenna, Laurein und Proveis mit Notstromaggregaten versorgt. 4200 Haushalte sind derzeit noch ohne Stromversorgung.
Landesstraßendienst weiterhin im Dauereinsatz
Der Landesstraßendienst war und ist immer noch im Dauereinsatz, die Straßenwärter sind dabei, die Straßen zu verbreitern und Aufräumarbeiten durchzuführen, berichtet Abteilungsdirektor Philipp Sicher. Aufgrund der Schneemenge und der umgestürzten Bäume, Murenabgänge und Lawinenabgänge gestalten sich die Arbeiten relativ schwierig.
55 Straßen sind noch gesperrt
Die Staatsstraße bei Gossensaß wurde wieder geöffnet und ist in beiden Richtungen befahrbar. Derzeit sind noch 55 Straßen gesperrt, berichtet die Landesverkehrsmeldezentrale.
Unter anderem sind noch die Staatsstraßen ins Sarntal (Umleitung über Ritten) und ins Gadertal (Umeitung über Furkelpass) gesperrt.
Eisenbahnverkehr noch größtenteils beeinträchtigt
Die Vinschgerbahn fährt inzwischen wieder. Die Linie Bozen-Meran ist ab Sigmundskron offen. Die Brennerbahnlinie bleibt wegen der gestrigen Mure beim Virgl in Bozen gesperrt. Die Pustertalbahn steht ebenfalls still. Es wurden Schienenersatzverkehrsdienste mit Bussen eingerichtet.
Morgen weitere Niederschläge, Lawinengefahr bleibt hoch
Mit einer südöstlichen Anströmung gelangen sehr feuchte Luftmassen nach Südtirol, heißt es von den Meteorologen im Amt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz:
Am Dienstag regnet oder schneit es anfangs nur gebietsweise, im Tagesverlauf breiten sich die Niederschläge auf das ganze Land aus.
Die Schneefallgrenze liegt zwischen 300 und 800 Höhenmeter. Die Temperaturen liegen um den oder knapp über dem Gefrierpunkt. Am übermorgigen Mittwoch wird es föhnig, die Niederschläge klingen allmählich ab. Donnerstag und Freitag sind laut Wetterprognose trocken und recht sonnig.
Die Lawinengefahr bleibt mit der vorletzten Stufe der fünfteiligen Skala in den größten Teilen Südtirols hoch.
Von Geologen über Feuerwehren, Rettungsorganisationen, Straßendienst bis zum Zivilschutz: Seit heute früh sind an die 1500 Personen wegen unterschiedlicher Schadenssituationen nach den ergiebigen Niederschlägen im Einsatz, wurde am Montag bei der Besprechung um 14 Uhr im Landeslagezentrum der Agentur für Bevölkerungsschutz berichtet.
2000 Personen ohne Trinkwasserversorgung, 5000 ohne Strom
Wegen einer beschädigten Leitung sind an die 2000 Personen in Tschengls und Eyrs sowie bei den Muthöfen ohne Trinkwasserversorgung, Experten sind zur Überprüfung und Schadensbehebung vor Ort. Derzeit ist in 5000 Haushalten die Stromzufuhr unterbrochen.
100 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren wurden seit heute um 8 Uhr früh bis 14 Uhr zu rund 100 Einsätzen gerufen. Unter anderem wurde gemeinsam mit dem Weißen Kreuz ein Transport von Sauerstoffflaschen für Patienten organisiert.
Lokalaugenscheine der Lawinenkommissionen
Hubschrauberflüge für den Lokalaugenschein von Lawinenkommissionen wurden organisiert.
Rund 60 Straßen gesperrt
Immer noch sind wichtige Straßen gesperrt, etwa jene ins Gadertal und Grödental, das Sarntal ist nur über Wangen erreichbar. Der Landesverkehrsmeldezentrale liegen derzeit Meldungen über rund 60 Straßensperren vor. Alle Pässe bleiben nach wie vor gesperrt.
Landeswarnzentrum: Voralarm bleibt, Vorsicht walten lassen
Als Ergebnis ihrer Sitzung hat die Bewertungskommission im Landeswarnzentrum beschlossen, den Zivilschutzstatus Voralarm (Bravo) bis Mittwoch (9. Dezember) beizubehalten, berichtet der Vorsitzende Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer. Grund ist die anhaltend hohe Lawinengefahr der Gefahrenstufe 4 in fast allen Teilen des Landes.
Für morgen sind erneut verbreitete Niederschläge von 10 bis 20 Millimeter vorausgesagt, in den Südstaulagen Ulten und Passeier, im Ortlergebiet und in den Dolomiten auch bis zu 40 Millimeter Niederschlag. Da in mittleren und höheren Lagen 30 bis 40 Zentimeter Neuschnee dazukommen können, bleibt die Lawinensituation angespannt. Nach wie vor sind Rutschungen und Murgänge sowie Steinschläge möglich. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass Bäume umstürzen. Auch im Straßenverkehr kommt es nach wie vor zu Verkehrsstörungen, zahlreiche Straßen sind gesperrt. Es wird weiterhin angeraten, bei Fahrten oder Aufenthalten im freien Gelände Vorsicht walten zu lassen.
Eisenbahnverkehr noch größtenteils beeinträchtigt
Die Vinschgerbahn fährt inzwischen von der Töll bis Mals.
Die Linie Bozen-Meran ist ab Sigmundskron offen. Die Brennerbahnlinie ist wegen der gestrigen Mure beim Virgl in Bozen gesperrt. Die Pustertalbahn fährt ebenfalls nicht. Es wurden Schienenersatzverkehrsdienste mit Bussen eingerichtet.
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Kommentare (4)
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hallihallo
wie wäre es , links uns rechts der straßen und stromleitungen bei gutem wetter zu schneiden. dann hätten wir nicht bei jedem schneefall dieses chaos und diese armen arbeiter müßten nicht durch tiefschnee stampfen , um die problemfälle zu finden.
tirolersepp
Ein aufrichtiger Dank an alle Einsatzkräfte !!!