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„Kein Zwang“

Franz Ploner

Der Zeitpunkt des Starts der Covid-19 Impfung rückt näher. Franz Ploner vom Team K legt jetzt Empfehlungen für eine Impfstrategie vor.

Mehrere Impfstoffe stehen vor der Zulassung durch die EU-Arzneimittelagentur. Die Sicherheit und Freiwilligkeit der Impfung müsse an oberster Stelle stehen, sagt der Arzt und Team K-Politiker Franz Ploner.

„Da nicht sofort große Mengen an Impfstoff verfügbar sein werden, gilt es, ein Impfphasenprogramm zu erstellen.“

Prioritär sollten in einer ersten Phase die Hochrisikogruppen und die BewohnerInnen von Seniorenheimen geimpft werden.

In der zweiten Phase sollten Menschen über 65, Personen mit Grunderkrankungen und Personen mit hohem Expositionsrisiko, wie etwa das Gesundheitspersonal oder das Lehrpersonal, Vorrang bei der freiwilligen Impfung haben.  In einer dritten Phase, sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, sollte dann eine freiwillige Impfung für alle möglich sein, so Ploner.

Die einzelnen Impfphasen bedürften einer guten Vorbereitung und Planung.

Die Priorisierung erfolge auf der Grundlage von epidemiologischen und ethischen Kriterien. „Der Transport und die Lagerung des Impfstoffes ist sehr aufwändig, zudem besteht noch keine Erfahrung mit diesem Impfstoff. Daher sollten am Beginn, in der ersten Phase, nur spezialisierte Impfzentren mit der Impfung betraut werden. Sobald ausreichend Impfstoffmengen vorhanden sind und die Rahmenbedingungen es erlauben, muss die Impfstoffversorgung dezentral in die Regelversorgung aufgenommen werden“, so Ploner.

Das Team K tritt dafür ein, dass Impfungen auf Freiwilligkeit beruhen.

„Zwang und Druck helfen nicht, die Impfquoten zu steigern, wie wir bereits in der Vergangenheit feststellen konnten“, meint Franz Ploner. Trotzdem müsse eine hohe Durchimpfungsrate der Bevölkerung angestrebt werden, um die Infektions- und Krankheitslast bzw. das Versorgungsrisiko im Gesundheitssystem zu minimieren. Entscheidend für die Akzeptanz in der Bevölkerung sei eine klare, transparente Kommunikation und öffentliche Aufklärung.

„Allen muss aber dennoch bewusst sein, dass die Impfungen nicht die alleinige Lösung sein können. Da noch nicht bekannt ist, ob Impfungen vor Erkrankungen schützen oder die Weiterübertragung des Virus vermeiden, müssen die Hygienemaßnahmen und/oder das Tragen von Masken weiter befolgt werden. Eine unverzügliche Normalisierung des öffentlichen Lebens durch die Impfung wird nicht möglich sein“, warnt Franz Ploner.

Wichtig sei es, die Wirksamkeit und die Sicherheit der Impfstoffe kontinuierlich zu überwachen.

„Die Geimpften müssen nachkontrolliert werden, um Effektivität und Sicherheit des Impfstoffes zu überprüfen. Nur so erhalten wir Daten zur Wirksamkeit und der Langzeitverträglichkeit“, so Ploner.

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