Das Karriereende
Diskuswerfer Hannes Kirchler, einer der erfolgreichsten Südtiroler Leichtathleten aller Zeiten, hat seine Karriere beendet. Der 41-jährige Meraner gab seinen Rücktritt in den sozialen Medien bekannt.
Kirchler, der in den letzten zwei Saisonen vom Verletzungspech verfolgt war und seit dem 12. April 2019 keinen Wettkampf mehr bestritten hat, kann auf eine außerordentliche Leichtathletikkarriere zurückblicken. Zehn Mal holte der 1,94m große Diskuswerfer Gold bei den “Assoluti” (2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2014, 2015, 2016 und 2017), dreimal gewann er die Winter-Italienmeisterschaft (2007, 2014 und 2017). Sein sicher größter sportlicher Erfolg war das Erreichen des Finales bei den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam, wo Kirchler mit 63.74 m auf dem herausragenden 10. Rang landete. Kirchler nahm auch 2006, 2014 und 2018 an der EM teil. In Berlin vor zwei Jahren kam er auf Platz 18.
Seine persönliche Bestmarke stellte der Meraner, der seit 1999 Mitglied der Sportgruppe der Carabinieri ist, 2007 in Bozen auf, wo er mit 65.01 m auch erstmals die 65-m-Marke knackte. Überhaupt haben in Italien nur Marco Martino (67.62 m), Marco Bucci (66.96), Giovanni Faloci (65.30) und sein ehemaliger Trainer Silvano Simeon (65.10) weiter geworfen als er. 2007 qualifizierte sich Kirchler für die Weltmeisterschaft im japanischen Osaka, wo er 21. wurde. Es sollte seine einzige WM-Teilnahme bleiben. Das Jahr darauf nahm der sympathische Meraner an den Olympischen Spielen in Peking teil. Dort kam er jedoch nicht über Rang 33 hinaus.
Kirchler war auch sieben Mal in seiner Karriere beim Winterwurf-Europacup dabei, zuletzt vor drei Jahren in Las Palmas, wo er als Kapitän der italienischen Nationalmannschaft den siebten Platz belegte. Sein bestes Ergebnis erzielte er 2007in Jalta, als er mit 61.58 m Vierter wurde.
Seine letzte Medaille holte Kirchler vor zwei Jahren bei den Mittelmeerspielen im spanischen Tarragona. Mit 60.64 m gewann er Bronze. Für Kirchler war es das erste Podest bei seinen dritten Mittelmeerspielen. 2005 in Almería kam er mit drei ungültigen Würfen nicht in die Wertung, während er 2009 in Pescara nur um sechs Zentimeter am Podium vorbeischrammte und mit 59.13 m Vierter wurde. Insgesamt 37 Mal startete Kirchler für die italienische Nationalmannschaft.
Jetzt beginnt für den Meraner eine dreimonatige Carabinieri-Ausbildung. „Natürlich, es ist immer schwer, einen Schlussstrich zu ziehen. Aber auch ich werde nicht jünger, die Entscheidung, meine Karriere heuer zu beenden, hatte ich schon zu Jahresbeginn getroffen. Schade, denn ich wollte diese Saison mit Olympia ausklingen lassen. Im Jänner wird der Verband neu gewählt, dann hoffe ich, vielleicht die Diskus-Nationalmannschaft trainieren zu dürfen, das würde mich schon sehr reizen“, so Kirchler.
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