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Gegen den Trend

Großbaustelle in St. Martin: Seen-Chalets „Nest“ und Haupthaus-Erweiterung

Quellenhof-Chef Heinrich Dorfer baut gegen die Corona-Krise an. Das Haupthaus in St. Martin in Passeier wird erweitert. Und unweit davon entsteht ein neues Chalet-Resort samt Seenlandschaft.

von Karin Gamper

Während Südtirols Hotellerie unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie stöhnt, beschreitet Quellenhof-Chef Heinrich Dorfer in Passeier eigene Wege. Er expandiert.

Das Luxusresort in St. Martin ist derzeit eine Großbaustelle. Nach der Eröffnung des Standbeins in Lazise am Gardasee 2019 erweitert der Fünf-Sterne-Betrieb seinen Stammsitz.

Zum einen bekommt das Haupthaus, der Forellenhof, im Zuge einer qualitativen Erweiterung ein zusätzliches Stockwerk und eine neue Fassade. Der traditionelle Stil weicht moderner Ästhetik. Mit einem Highlight auf dem Dach: Rooftop-Sauna samt gläsernem Sky-Pool. Bis Ostern sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Nicht weit davon entsteht das jüngste Hotelprojekt der Familie Dorfer: das Chalet-Dorf „Nest“ mit 40 Betten bzw. 20 Zimmern samt exklusiver Seenlandschaft. Unterirdisch werden etwa 25.000 m³ Kubatur verbaut (zwei Etagen für Parkflächen und Technikräume), oberirdisch knapp 14.000 m³. In einem ersten Schritt wird nur die unterirdische Kubatur mit Parkgarage, Technikräumen und Servicefläche für die Abfalllagerung verwirklicht. Die Eröffnung der Chalets ist in zwei Jahren geplant.

Die rege Bautätigkeit ärgert wegen der Lärmbelästigung zwar die Anrainer, dafür freuen sich die lokalen Betriebe samt Mitarbeitern. Und die Gemeinde. Allein die erste Rate (70 %) für das Chalet-Projekt hat bisher etwa 250.000 Euro an Bau- und Erschließungskosten in die Haushaltskasse gespült. Weitere 80.000 Euro brachte die Erweiterung des Forellenhofs.

Der Forellenhof nach dem Umbau: Transparenter Pool auf dem Dach (Foto: Fb/Quellenhof)

Quellenhof-Chef Heinrich Dorfer erklärt, warum er in der Corona-Krise zwei bauliche Großprojekte in Angriff nimmt.

Tageszeitung: Herr Dorfer, viele scheuen wegen Covid-19 derzeit große Investitionen. Sie schwimmen gegen den Strom. Weshalb?

Heinrich Dorfer: Beide Projekte waren schon länger geplant. Ursprünglich wollten wir damit später beginnen, aber wegen Corona haben wir den Baubeginn vorgezogen. Für Investitionen ist es ein guter Augenblick. 

Hotelier Heini Dorfer mit Familie (Foto: Quellenhof)

Warum?

Bauen geht derzeit günstiger und schneller als üblich. In der Corona-Krise sind viele lokale Unternehmen froh um frische Aufträge. Sie haben Zeit. Die Betriebe sind daher auch an uns herangetreten. 

Dennoch braucht es eine gewisse finanzielle Liquidität?

Wir sind glücklicherweise ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen. Zudem sind die Kredite günstig wie nie. Wir bereiten uns auf die Zeit nach Corona vor. Und die Umfragen zeigen, dass die Menschen große Lust haben, endlich wieder Urlaub zu machen. 

Der Quellenhof startet laut Plan am 18. Dezember in die Wintersaison. Wie ist die Buchungslage?

Es gibt weder Buchungen noch Stornierungen. Alle warten ab. Für Weihnachten sind wir ausgebucht. Schauen wir mal, was passiert. 

Wie ist die Situation im Quellenhof am Gardasee?

Lazise ist geöffnet und gut ausgelastet. Wir haben Schweizer und deutsche Gäste, die die Quarantäne bei ihrer Rückkehr in Kauf nehmen. Wie lange das so geht, weiß ich nicht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (47)

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  • franz19

    Langsam sind manche Südtiroler nur mehr größenwahnsinnig ,mehr gibts nichts zu sagen und eines Tages werden wohl die Chinesen alles aufkaufen..

  • hallihallo

    respekt vor dem was die familie dorfer aufgebaut hat.
    aber die 40-50 richtig großen hotels südtirols ( quellenhof dürfte wohl der größte sein) erwecken bei vielen den eindruck , daß alle hotels so sind und dadurch sind dann gemeindepolitiker geneigt, die steuern für die kategorie anzuheben, schwierigkeiten auch bei kleinen bauprojekten erfinden und gegen den toursimus zu wettern. dabei sind der großteil der 5000 gastbetriebe familienbetriebe, die alles andere als mit diesen bauten vergleichbar sind.

    • leser

      Hallihallo
      Die gemeinden hätten es nicht notwendig sich auf die erschliesungskosten ihre bilanz im haushalt aufzubauen
      Würden sie auf kostenwahrheit aufbauen und den grossen gastronomen bzw hitelieren die realen kosten für den verbrauch der resourcen wie wasser, abwasser, usw. In rechnung stellen, ja dann hätten sie mehr geld zur verfügung
      Die scheinheiligkeit liegt auf der hand, so wie am beispiel der eisackwerke, den man als grossen spender feiert, nachdem ihm das land die kraftwerke mühlbach und st. Anton geschenkt hat, nur damit der ganze raubdeal wasserkraftewerke südtirol nicht aufgeflogen ist
      Aber anscheinend haben wir schon neue anwärter fûr den tiroler verduenstirden
      Noch dazu, was nützt mir als handwerker ein lieferauftrag, an dem ich nicht verduene, weil jeder mitbewerber such in den keller bietet
      Dorfer sagt es ja noch nie waren kredite und bauen so billig wie jetzt

  • hallihallo

    dazu muß noch gesagt werden, daß selbst viele südtiroler dann auch nur noch diesen standard wollen, wenn sie irgendwo ein wochenende verbringen möchten, obwohl sie den rest vom jahr über diese protzbauten schimpfen.

    • leser

      Hallihallo
      Wenn viele südtiroler es such leisten können beim dorfer zu urlauben, dann sollten sie mindestens so ehrlich sein und sich nicht an firderster front anstellen um die zuschûsse zu erbetteln
      Denn genau das ist das geld vom bûrger

  • klum

    Dazu kann man eigentlich nur kommentieren, dass das Raunzen von HGV-Boss Pinzger viel leere Luft ist. Irgendwann baut schließlich jedes Hotel um und kann in dieser Zeit kaum Gäste bewirten. Also auch keine Einnahmen generieren. Ich habe noch nie davon gehört, dass sich dann einer aufgeregt hätte und nach finanzieller Hilfe geschrien hätte. Der Herr Heini Dorfer ist mindestens so schlau und erledigt das Aus- und Umbauen in einer Zeit wie dieser in der eh nichts los ist.

  • george

    Die „unverschuldet Verschuldeten“ und das gemeine Volk der fleißig Arbeitenden und jeden Cent Steuer Zahlenden finanziert es indirekt. So war das doch schon einmal vor einiger Zeit. Es hat sich nichts geändert. Und derweil beuten wir die Ressourcen der Erde aus, ohne auf etwas mehr Verzicht und echte Wiederverwertung zu planen und zu bauen. Und dies nennt man dann „Green-Management“. Die Generationen hinter uns werden uns „das Kreuz“ abfluchen.

  • olle3xgscheid

    Nur Italiens Steuersystem.macht das alles möglich, Hauptsache wenig bis gar keine Steuern bezahlen, der Wirtschafts/Steuerberater schlägt das vor 😉 . Oder wolln wir mal googeln wer die zahlende Klasse ist? !

  • exodus

    Wie man schon weiß, kommen nur die Handwerker zum Zug, die am günstigsten sind. Schade, dass sich mit solchen Arbeiten so manche Firma in die Schuldenfalle bringt. Wenn ich an den Baustellen die Tabellen der Handwerker sehe, dann ist mein erster Gedanke, oh je wieder einer der sich zum Vorteil des Bauherrn verewigt…….Mehr als Spesen nichts gewesen!

  • artimar

    Der Neid is a Hund. Solange er alle Regeln, besonders die des Natur- und Landschaftsschutzes einhält, soll er und seine Gäste doch auch noch auf seinem Dachpool herumschwimmen. Wen stört es in seinem Frieden? Seinen Vorgängern? Seinen Nachgeborenen?

  • hubertt

    habe großen Respekt vor Heinrich Dorfer und hoffe dass seine Rechnung aufgeht. Und nun zu den Lästermäulern hier. Dieser Unternehmer hat dem Passeirer Tal sehr viel Wohlstand gebracht. Natürlich bedeutet so ein Projekt immer einen großen Eingriff in die Landschaft, aber in der Gemeindekasse klingelt der Geldbeutel. Schlimm finde ich, dass es der Landesregierung bis jetzt noch nicht gelungen ist für das Passeirer Tal eine bessere Strasse zu realisieren.

  • olle3xgscheid

    @angelus , habe schon zu Beginn auf den Steuerberater hingewiesen. Wenn dem so ist wie Sie schreiben , dann erübrigen sich Ihre Fragen denn Sie wissen schon Bescheid.
    Bin seit 1982 im Gastgewerbe zu Hause, ich schätze mal das ich da so einiges weis.

  • gerhard

    AAAAAHHHH!
    Neid tut weh.
    Neid tut so weh!
    Neid tut SOOOOO verdammt weh!

    Was fällt diesem verdammten Hotelier ein, so erfolgreich zu sein !
    Was fällt diesem verdammten Hotelier ein, etwas mehr für den Erfolg des Tourismus zu tun!
    AAAAAHHH, ich könnte platzen vor Neid!

    AAAAAHHH — Glückwunsch, Familie Dorfner. Meine Hochachtung!
    Alles Richtig gemacht!

  • exodus

    @angelus Anscheinend sind Sie ein Fan-Freund dieser Hoteliersfamilie, Ihr Bier, wenn Sie Spaß daran haben, aber lassen Sie mir meine Meinung, die aus Erfahrung besteht……….

  • angelus

    @exodus: Kenne die Familie Dorfer gar nicht persönlich.
    Dennoch bin ich für faktenbasierte Argumentation anstatt irgendetwas heraus zu posaunen das man gar nicht belegen kann.

  • george

    ‚angelus‘, Sie werden mit Dorfer u. co. wahrscheinlich ein Engel sein, was „faktenbasierte“ Bezüge von öffentlichen Beiträgen und Unterstützungen anbelangt, oder? 😀

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