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Hilfe für Osteuropa

 

Die Südtiroler Organisation „Aktiv Hilfe für Kinder“ hat eine Mensaküche für die Caritas im rumänischen Temeswar organisiert und hilft einem Heim für beeinträchtigte Mädchen in Moldawien.

Trotz der Corona-Pandemie organisiert die Südtiroler Hilfsorganisation „Aktiv Hilfe für Kinder“ Hilfstransporte und Projekte für Osteuropa. War es früher mit dem Aufladen und den nötigen Dokumenten bzw. einer Ladeliste, Schenkungsurkunde und dem Bezahlen des Hilfsgütertransportes getan, läuft es heute ganz anders:

Aktiv Hilfe für Kinder ist inzwischen die Vertretung der Organisation „Osteuropahilfe“ für Italien, daher läuft die gesamte Koordination und Vorbereitung der Papiere über den Hauptsitz der Osteuropahilfe International in der Schweiz. Die Frachtpapiere hingegen werden von der „Ukrainehilfe Transport-Organisation Österreich“ in Graz zur Verfügung gestellt.

Bezahlt wird der Transport zur Hälfte von der Osteuropahilfe und zur Hälfte von Aktiv Hilfe selbst.

Heuer hat die Caritas von Temeswar in Rumänien durch die Unterstützung der Autonomen Region Trentino-Südtirol eine Mensaküche erhalten. Die Küche besteht zum Teil aus neuen und zum Teil aus gebrauchten Bestandteilen. Die Zeichnung und Planung lief über die Firma Niederbacher aus Kaltern, die auch den größten Teil der Küche geliefert hat. Die Abzug-Technik hat die Firma Climet aus Frangart übernommen.

„Ein besonderer Dank geht hier an Hansjörg Hofer, der den gesamten Ablauf organisiert und überwacht hat“, heißt es von Aktiv Hilfe für Kinder. Über die obgenannten Transporte wurden die Bestandteile nach Rumänien gebracht und dort von der Caritas selbst installiert.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 41.000 Euro, wobei die Region Trentino-Südtirol 30.000 Euro mitfinanziert hat.

Durch diese Küche können eine Tagesstätte für Kinder, ein Altenpflegeheim, eine Jugendfarm und ein Reintegrationszentrum für obdachlose Menschen versorgt werden. Laut Caritas wird in dieser Küche für 45 Schulkinder, 30 Senioren und rund 20 Obdachlose plus Personal gekocht.

„Im Jahr 2021 werden wir versuchen, bei der Caritas in Temeswar einen Lebensmittelverarbeitungsbetrieb aufzubauen. Die Caritas verpflegt heute in Temeswar und Umgebung pro Tag rund 400 Personen. Daher sollten Grundnahrungsmittel selbst angebaut, geerntet, fermentiert und konserviert werden. Dadurch soll die Caritas finanziell entlastet werden. Darüber hinaus können dadurch noch mehr Leute beschäftigt und weitergebildet werden“, erklärt Peter Lanthaler, Leiter von Aktiv Hilfe für Kinder.

Hilfe auch in Moldawien

Trotz großer Schwierigkeiten will Aktiv Hilfe für Kinder auch in Moldawien weiterhelfen. „Die Corona-Pandemie wird die zukünftige Welt verändern, besonders die ärmeren Länder spüren das heute schon. Auch in Moldawien wütet die Pandemie ganz besonders stark“, weiß Peter Lanthaler.

In einem Heim, in dem 250 bis 320 Mädchen mit geistig und körperlicher Beeinträchtigung leben, gibt der Staat pro Mädchen am Tag umgerechnet 1,50 Euro für die Verpflegung aus. „Bei uns kann ich damit einen Macchiato bezahlen“, so Lanthaler.

Die Mädchen erhalten pro Tag drei Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen und Abendessen). „Das würde heißen, eine Mahlzeit darf nicht mehr als 50 Cent kosten. Damit kann sich jeder selbst ein Bild machen, was man heutzutage mit 50 Cent kaufen kann“, regt Peter Lanthaler zum Nachdenken an.

Masca und Maria sind zwei Mädchen, die gemeinsam mit 35 anderen Mädchen in einer Wohngemeinschaft leben. Der Staat zahlt eine kleine Rente, umgerechnet 50 Euro pro Monat, das Geld erhalten die Mädchen jedoch nicht direkt, sondern es werden damit Grundnahrungsmittel gekauft.

Hinzu kommt laut Peter Lanthaler, dass diese Mädchen auf sich allein gestellt sind, weil in Moldawien für eine Betreuung kein Geld vorgesehen sei. Das Schlimmste sei, dass diese Mädchen keine Fördermaßnahmen erhalten und sich so Tag ein und Tag aus selbst organisieren müssen.

Peter Lanthaler sagt:

„Wenn ich das höre und sehe, dann kann ich nur jeden Tag dem Herrgott danken, dass ich in Südtirol wohnen darf und hier auf die Welt gekommen bin. So kann jeder nun verstehen, dass ich mich als Christ angesprochen fühle, diesen Mädchen zu helfen, wo es nur geht. Besonders zu Weihnachten wird es für diese Mädchen immer ziemlich hart, weil viele der Mädchen keinen Kontakt mit ihren Familien mehr haben.

Um den Mädchen helfen zu können, brauchen wir auch immer wieder die Unterstützung der Südtiroler Bevölkerung. Deshalb bitten wir besonders für diese Mädchen um eine finanzielle Unterstützung, damit auch für uns in dieser schwierigen Zeit das Licht besser leuchten kann.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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