Schutz vor Hochwasser
Mit der Erneuerung der Brücke über die Etsch bei Neumarkt und der Fortsetzung des mehrjährigen Pflanzenpflegeplans wird der Hochwasserschutz an der Etsch verstärkt.
Die jüngsten Hochwasserereignisse haben an der Etsch Spuren hinterlassen, berichtet der Direktor des Landesamtes für Wildbachverbauung Süd Fabio De Polo: Während Ende August das Problem vor allem in einer drohenden Verklausung der Brücke in Neumarkt bestand, trat der Fluss Anfang Oktober auf der orographisch rechten Seite in der Nähe der Schnellstraße Meran-Bozen fast über die Ufer.
Pfeilerlose Brücke verhindert Verklausung
Die Brücke über die Etsch in Neumarkt wird derzeit neu errichtet, und zwar ohne Pfeiler im Flussbett, um einen teilweisen oder vollständigen Verschluss des Gewässerquerschnitts durch Treibgut zu verhindern.
Untersuchungen des Funktionsbereichs Wildbachverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz haben ergeben, dass im Flussbett befindliche Vegetation eine Verringerung der Abflusskapazität und eine Zunahme der Ablagerung von Feinmaterial im Flussbett bewirkt. Die Vegetation trägt zwar zu einer ökologischen Verbesserung des Zustandes des Flusses und seiner Ufer bei, sie muss aber beständig im Auge behalten und gepflegt werden. „Seit der Übertragung der Zuständigkeiten für die Etsch vom Staat an das Land tragen wir dafür Sorge, die Hochwassersicherheit zu erhöhen und gleichzeitig den Umweltaspekt zu verbessern“, unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger.
Pflege der Vegetation relevant für Hochwassersicherheit
Derzeit erfolgt die Vegetationspflege regelmäßig nach einem präzisen Plan mit dem Ziel, die für die Flussumgebung typischen Baumarten wie Weiden, Erlen und Birken innerhalb des durch die Hochwassersicherheit vorgegebenen Rahmens durch Ausdünnung zu begünstigen. Wo es die Abflussstrecke und die Sicherheitsaspekte erlauben, können größere Bestände etwa von Weiden stehen bleiben.
Trotz des kontinuierlichen Pflegeplans haben die jüngsten Hochwasserereignisse gezeigt, dass die Durchflusskapazität des Flusses in einigen Teilen seines Verlaufs verbessert werden muss, betont Amtsdirektor De Polo: Deshalb werden in diesen Wochen an den Ufern der Etsch im Abschnitt zwischen Meran und Salurn Maßnahmen wie Ausdünnung oder Entfernung von Bäumen und Pflanzen vorgenommen. Diese vorbeugenden Maßnahmen werden in jenen Flussabschnitten verstärkt, in denen nach den jüngsten Hochwasserereignissen die größten Probleme verzeichnet wurden.
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