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Die Künstler-Rente


Der Regionalrat hat eine Vorsorgeleistung für Künstler – ähnlich dem Pensionssystem der Abgeordneten, Bürgermeister und Bauern – eingeführt.

Von Matthias Kofler

Der Regionalrat hat mit breiter Mehrheit den Gesetzentwurf „Vorsorgemaßnahme für Künstler“ angenommen. Das Gesetz verfolgt das Ziel, eine Vorsorgemaßnahme für Künstler zu finanzieren, mit der sich diese eine Zusatzrente aufbauen können. „Die Künstler sind aufgrund ihres oft geringen Einkommens häufig nicht in der Lage, Vorsorgebeiträge einzuzahlen. Deshalb hat die Region entschieden, diese Berufssparte zu unterstützen, so wie sie es bereits für andere Kategorien getan hat, wie zum Beispiel für Frauen, die sich im Wartestand befinden, um sich ihren Kindern zu widmen“, erklärt der SVP-Abgeordnete Helmuth Renzler.
Ab jetzt werden Künstler mit einem Beitrag von 500 Euro pro Jahr für die Einzahlung in einen Zusatzrentenfonds unterstützt. Dieses System ist bislang einzigartig in Italien. Ein ähnliches Modell gibt es in Trentino-Südtirol bereits für die Landtagsabgeordneten, die Bürgermeister und die Landwirte.

Lobende Worte für die neue Künstlersozialkasse findet der Team-K-Abgeordnete Alex Ploner. „Damit können sich Kunstschaffende eine kleine Zusatzrente ansparen. Wer mindestens 500 Euro im Jahr in diesen Rentenfond einzahlt, erhält 500 Euro als zusätzlichen Beitrag von der Region. Dies ist ein erster wichtiger Schritt kommentiert“, so Ploner. Jetzt müssten aber weitere Schritte in der Absicherung und Förderung von Kunstschaffenden folgen.

Laut dem Oppositionellen ist aber nicht alles Gold, was glänzt: „Der recht bescheidene Unterstützungsbeitrag von jährlich 500 Euro und die noch zu definierenden Anrechtskriterien trüben die Freude. Hoffentlich wird das Ganze am Ende nicht ein Schlag ins Kulturwasser, gerade jetzt in Covid-Zeiten. Die Kulturschaffenden wurden in den letzten Monaten sonst schon stiefmütterlich behandelt. 2.600 Euro Covid-Unterstützung für 8 Monate Berufsverbot sind sehr mager. Von weiteren Förderungen habe ich bisher von den Kulturlandesräten nichts vernommen. Bis im Kulturbetrieb alle Rädchen wieder halbwegs laufen, wird es zudem noch Monate dauern. Viele Künstler/innen sind deshalb weiterhin ohne Einkommen. Ich haben heute in der Diskussion im Regionalrat die Kunstschaffenden mit den Bergbauern verglichen. Wenn wir als Gesellschaft wollen, dass Menschen am Berg oder in der Kultur unter erschwerten Bedingungen und mit Einkommen, die oft meist nicht zum Überleben reichen, unsere Natur- und Kulturlandschaft pflegen, dann geht das nur über ein sinnvolles und gutes Fördersystem. Voraussetzung um diesen Weg gehen zu können ist ein Kulturkonzept für das Land und die Definition des Berufsbildes Künstler“, so Alex Ploner über das neue Gesetz.

Das Team K hat eine Anfrage an die Landesregierung zu den weiteren Covid-Fördermaßnahmen für den Kulturbereich eingereicht.

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