Die Notbetreuung
Zehn Prozent der Kleinkinder, über 17 Prozent der Kindergartenkinder und 18 Prozent der deutschen Grundschüler nehmen Betreuung, pädagogische Begleitung und Unterricht in Präsenz in Anspruch.
Um die Coronavirus-Infektionszahlen zu senken, sind seit Montag und vorerst eine Woche lang auf der Grundlage der Verordnung des Landeshauptmanns Nr. 69 die pädagogische Begleitung und der Unterricht in Präsenz an Südtirols Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten stark eingeschränkt.
Bisher waren nur die Oberschulen und die zweiten und dritten Klassen der Mittelschule im Fernunterricht, nun findet auch an den Grundschulen und den ersten Mittelschulen hauptsächlich Fernunterricht statt.
Weiterhin gewährleistet werden die pädagogische Begleitung und der Unterricht in Präsenz in dieser Woche nur für Kinder deren Eltern, in essenziellen Diensten oder systemrelevanten Berufen tätig sind. Das sind beispielsweise Berufe im Gesundheitswesen, im Sozialbereich oder im Bildungswesen. Eine weitere Ausnahme gilt für Kinder mit Beeinträchtigungen und für Kinder in schwierigen sozialen Situationen.
Deutsche Kindergärten und Schulen
Im Schnitt sind es genau 17,45 Prozent der Kindergartenkinder, die in dieser Woche die pädagogische Begleitung in Präsenz an den deutschsprachigen Kindergärten in Anspruch nehmen: Das sind 2109 von insgesamt 12.087 Kindern, die an einer der landesweit 575 Kindergartenabteilungen eingeschriebenen sind. Mit 21,22 Prozent ist der Anteil im Kindergartensprengel Brixen am höchsten, mit 12,65 Prozent im Sprengel Bozen am niedrigsten.
An den deutschsprachigen Grundschulen nutzen 18 Prozent der insgesamt 20.234 Grundschüler und Grundschülerinnen das Überbrückungsangebot. Am höchsten ist der Anteil mit 35,7 Prozent am Schulsprengel Brixen/Milland, während er am Schulsprengel Mals bei 7,3 Prozent liegt. In Bozen nehmen 21,3 Prozent der Grundschüler am Unterricht in Präsenz teil.
„Wir haben versucht, die pädagogische Begleitung an den Kindergärten und den Präsenzunterricht an den Schulen auf jene beruflichen Kategorien zu konzentrieren, die sehr dringend eine Unterstützung benötigen“, sagt Landesrat Philipp Achammer und betont: „Jeder Tag, an dem die Schülerinnen und Schüler der Grundschule nicht innerhalb der Klassengemeinschaft und mit den Lehrpersonen vor Ort lernen können, ist sehr schmerzlich. Ein Präsenzunterricht ist nur schwerlich durch unterrichtsersetzende Maßnahmen zu kompensieren.“ Landesrat Achammer appelliert daher an die Lehrkräfte, diese mögen den Fernunterricht so gestalten, dass er für die Kinder machbar sei.
Italienisches Bildungswesen
An den italienischsprachigen Kindergärten sind heute etwa 17 Prozent der Kinder betreut worden und haben die Ausnahmeregelung in Anspruch genommen. An den italienischsprachigen Grundschulen waren runde zwölf Prozent der Kinder anwesend. Diese Prozentsätze teilte heute Landesrat Giuliano Vettorato mit, der auch auf die Unterrichtssituation einging. Demnach gibt es derzeit Aktivitäten, bei denen Schülerinnen und Schülern direkt mit den Lehrpersonen interagieren, wie beispielsweise die Video-Lektionen, andererseits gibt es auch Tätigkeiten, bei denen Schüler auf der Grundlage der Materialien, die von den Lehrpersonen vorbereitet wurden, individuell arbeiten. Gesprochen wird von synchronen und asynchronen Aktivitäten. „Die Klassenräte können entscheiden, wie synchrone und asynchrone Aktivitäten kombiniert werden“, informiert der italienische Bildungsdirektor Vincenzo Gullotta. Entschieden werde fallweise unter Berücksichtigung der Zusammensetzung und der Größe der Klassen und der Vorgaben der Bildungsdirektion.
Ladinische Kindergärten und Schulen
Es sind genau 8,64 Prozent der Kindergartenkinder, die in dieser Woche die pädagogische Begleitung in Präsenz an den ladinischen Kindergärten in Anspruch nehmen: Das sind 57 von insgesamt 660 Kindern, die an einem ladinischen Kindergarten eingeschriebenen sind.
An den ladinischen Grundschulen nutzen knapp zehn Prozent der insgesamt 1145 Grundschüler und Grundschülerinnen das Überbrückungsangebot.
Kleinkindbetreuung
Auch die Kleinkindbetreuung ist seit heute auf das Wesentliche beschränkt. Von den rund 4500 Kleinkindern, die einen Kinderhort oder eine Kindertagesstätte besuchen oder von einer Tagesmutter betreut werden, werden in dieser Woche zum derzeitigen Stand an die 450 begleitet, deren Eltern systemrelevanten Tätigkeiten nachgehen. Rund zehn Prozent der Kinder zwischen bis zu drei Jahren nutzen somit die Betreuungsdienste. „Die Grundbetreuung für Kleinkinder ist eine wichtige Unterstützung, wenngleich wir alle darauf bauen, in Kürze unter Wahrung aller Sicherheitsprotokolle wieder zum ‚Normalbetrieb‘ zurückzukehren“, unterstreicht Sozial- und Familienlandesrätin Waltraud Deeg.
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