Zahnärzte & Händler
6.000 Euro Geldstrafe für die Firma von zwei Bozner Zahnärzten, die sich (unerlaubterweise) als Vermittler von Corona-Tests betätigten.
von Thomas Vikoler
Bereits während der ersten Corona-Welle betätigten sich hierzulande Nicht-Experten, darunter Politiker, als Vermittler von medizinischem Material.
Nun ist der Fall einer Zahnarztpraxis in der Duca-D’Aosta-Allee in Bozen bekanntgeworden. Deren Inhaber, der Zahnarzt Lars D’Amico und die Zahntechnikerin Rozmary Mak D’Amico, haben am 30. September eine gleichnamige GmbH gegründet, die wenige Wochen später bei der Region Lombardei ein Angebot für die Lieferung von 150.000 Coronatests hinterlegte. Wert: 2,7 Millionen Euro.
Die Lombardei bemüht sich derzeit händeringend um die Anschaffung von Corona-Tests, die betreffende Ausschreibung wurde am 28. Oktober für lediglich 24 Stunden geöffnet.
Wie die Tageszeitung „Il Fatto Quotidiano“ herausfand, fehlte den beiden Spontan-Unternehmern aus Bozen, die das einzige Angebot hinterlegten, die Voraussetzung, Handel mit medizinischen Produkten zu betreiben. Dafür wird eine Genehmigung des Gesundheitsministeriums benötigt, die, so die Zeitung, nie und nimmer innerhalb eines Monats zu bekommen ist.
Die Carabinieri-Sondereinheit NAS und die Finanzwache Bozen nahmen eine Vorerhebung gegen die beiden Bozner Zahnärzte bzw. Zahntechniker auf. Diese haben die angebotenen Masken offenbar über einen türkischen Mittelsmann und einer chinesischen Connection in Indien bestellt. Die zuständige Ausschreibungsbehörde Aria in der Lombardei prüft derzeit die Erfüllung der Voraussetzungen des Coronatest-Angebots aus Bozen.
Inzwischen wurde laut „Fatto“ eine erste Sanktion gegen die beiden Handel treibenden Zahnärzte verhängt. Eine Geldstrafe von 6.000 Euro wegen beruflicher Tätigkeit ohne entsprechende Genehmigung. Firmen-Inhaber Lars D’Amico betont jedoch, bisher keinen Strafbescheid erhalten zu haben.
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