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„Kann nach hinten losgehen“

Franz Ploner vom Team K sieht im Massentest, den die Landesregierung plant, ein großes Risiko und warnt davor, der Bevölkerung den schwarzen Peter zuzuschieben.

Tageszeitung: Sind die Massentests eine gute Entscheidung?

Franz Ploner: Das ist eine gute Frage. Wenn es eine gute Strategie gibt, auf jeden Fall. Wenn ich 350.000 Leute innerhalb von drei Tagen testen will, muss ich die Leute auch darauf einstellen. Wie sind die Daten festgelegt? Wann kommen die Leute? Das ist ein enormer Aufwand, insbesondere mitten in der Pandemie. Eigentlich möchten wir derzeit Kontakte vermeiden, um das zu schaffen, muss es schnell gehen.

Der Test ist in 15 Minuten ausgewertet. Ist das zu langsam?

Zu den 15 Minuten, die für die Auswertung benötigt werden, kommen auch noch die anagrafischen Daten, die Durchführung des Abstriches und die Mitteilung des Ergebnisses. Das heißt, es wird kaum bei diesen 15 Minuten bleiben. Zugleich wäre es sinnvoll gleich einen PCR-Test zu machen, aber das ist nicht vorgesehen. Dieser PCR-Test muss meiner Meinung nach durchgeführt werden, denn rund zehn Prozent sind falsch positiv, dieser muss aber schnell gemacht werden. Ich weiß nicht, ob das organisatorisch durchdacht ist.

Also ist es nicht sinnvoll nun einen Massentest durchzuführen?

Nein, so ist es nicht, denn der Massentest ist eine gute Stichprobe. Ich sehe effektiv wie groß die Durchseuchung ist. Allerdings ist da zum ersten der organisatorische Aufwand und zum zweiten muss danach etwas weitergetestet werden, denn der Massentest gibt mir keine Auskunft darüber, was in einer Woche passiert. Der Antigen-Test sagt mir nur, dass ich an dem Tag, an dem der Test durchgeführt wird, eine gewisse Menge an Viren in meinem Rachen habe. Das heißt, man muss die Leute regelmäßig testen, also eine Teststrategie entwickeln.

So wie es Deutschland und Österreich gemacht haben?

Ja, genau. Dasselbe muss nun in Südtirol geschehen. Wir vom Team K haben dazu einen Vorschlag unterbreitet.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (28)

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  • tiroler

    Das Gute an den Tests ist, dass sie alle machen müssen. Wer sich weigert, bekommt Urlaub, richtigerweise unbezahlten Urlaub.

  • unglaublich

    Immer der unfolgsamen Bevölkerung die Schuld für die Ausbreitung des Virus zu geben ist eine Frechheit und zugleich ein absolutes Armutszeugnis. Der Wissensstand über dieses Virus ist einfach noch viel zu gering.

  • andreas

    350.000 Test : 170 Stationen wären ca. 2.000 je Station
    Aufgeteilt auf 4 Tage wäre es über 500 täglich je Station
    Angenommen es werden 8 Stunden gearbeitet, müssten ca. 63 Test je Stunde durchgeführt werden.

    Durchschnittlich muss also an jeder Station 4 Tage zu je 8 Stunden, jede Minute ein Test durchgeführt werden, immer vorausgesetzt, der Ansturm verteilt sich gleichmäßig auf die 8 Stunden, was aber unmöglich ist, außer sie lassen die Leute stundenlang warten.

    Menschenansammlungen sollen zwar vermieden werden, hier wird aber zu einer in Innenräumen aufgerufen und eine Nichtteilnahme wird sanktioniert. Ich denke mal, dass die Logistik hier gewaltig unterschätzt wurde.

  • criticus

    Vielleicht ist es gut, wenn alle getestet werden, aber jetzt der Bevölkerung die alleinige Schuld zu geben finde ich übertrieben. Bedenken wir doch einmal, dass bei der ersten Welle der Vinschgau ja fast verschont wurde. Und heute sieht es sehr schlimm aus. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass einige Dörfer ein Monat lang fast mit Erntehelfern überfüllt wurden. Alles Fakten die ein Bauernbund gerne verschweigt, denn der wusste genau, dass es unmöglich ist tausende von Erntehelfer genau zu kontrollieren. Zusätzlich ist der Zivilschutzlandesrat auch Landesrat für Landwirtschaft und für sonst noch was zuständig. Ach ja, das Amt für Vizelandeshauptmann musste er ja für 600 Euro abgeben.

  • pingoballino1955

    Wiedereinmal nicht durchgedacht,auch nicht durchorganisiert,sehr fraglich,diese Nullachtfünfzehn Aktion????

  • annamaria

    Auch dies wird im Chaos enden, wenn schon jetzt alle überfordert sind, wie wird das bei diesen Massentests etwa sein. In dieser Situation macht Südtirol einen schlechten Eindruck wie noch nie! Von wegen wir sind die Besten!!!

  • sepp

    esngibt jodes lied von freiwild land der vollidioten

  • tirolersepp

    Dies wird wenn’s klappen sollte sowieso nur eine Momentaufnahme in drei Wochen würde dann wieder ein Massentest notwendig usw bis zur Impfung !

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