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„Haben gesellschaftlich versagt“

Der Biostatistiker Markus Falk spricht in Zusammenhang mit den hohen Infektionszahlen von einem gesellschaftlichen Versagen. Warum es nun dennoch Lichtblicke gibt.

Tageszeitung: Herr Falk, die Landesregierung hat einen Lockdown auf Raten beschlossen. Die richtige Entscheidung oder hätten die Maßnahmen restriktiver ausfallen müssen?

Markus Falk: Wir dürfen nicht vergessen, dass es gar nicht so weit hätte kommen müssen, vor so einer Entscheidung zu stehen. Einen Schuldigen auszumachen ist zudem gar nicht so einfach und wir sollten uns anstelle dessen einfach eingestehen, dass wir gesellschaftlich versagt haben. Ein harter Lockdown ist jedenfalls wirksamer als ein lang hingezogener, wirkt aber auch nur dann, wenn er von allen mitgetragen wird. Er ist zwar kurz aber leider nicht schmerzlos ist, sodass er auf wenig Gegenliebe stoßen wird, die dann lange nachhält. Dies ist vermutlich auch einer der Gründe, weshalb man zögert.

Wie lange wird der Lockdown dauern?

Realistisch gesehen wird es zwei Wochen dauern. In der übernächsten Woche könnte man erste Bereiche wieder öffnen. Allerdings kann man erst mit Sicherheit sagen, wie lange der Lockdown dauern wird, wenn man sieht, dass sich auch was tut. Man muss wissen, ob der Gipfel bereits erreicht ist, oder dieser erst auf uns zu kommt.

Sie haben immer wieder dafür plädiert, die Schulen nicht zu schließen. Derzeit ist die Schließung der Schulen für eine Woche vorgesehen. Ist es realistisch, dass die Schulen anschließend wieder aufgehen?

Wie gesagt, kann man realistisch gesehen in der übernächsten Woche gewisse Bereiche wieder öffnen. Als erstes müssen die Schulen geöffnet werden, da das Infektionsgeschehen geringer als in Betrieben ist, aber auch deshalb, weil Leute im Homeoffice nicht gleichzeitig Kinder betreuen können.

Lesen Sie das gesamte Interview in der Donnerstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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