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„Ausgelöschte Existenzen“

Foto: lvh/Hannes Niederkofler

Der lvh warnt vor einen zweiten Covid-Lockdown: Viele Betriebe hätte ihre finanziellen Reserven aufgebraucht und müssten wohl schließen.

Spätestens seit Sonntag, als Landeshauptmann Kompatscher Südtirol zur roten Zone erklärt hat, gehe das Schreckgespenst eines zweiten kompletten Lockdowns um, so der lvh. Für Südtirols Unternehmerschaft wäre diese Entscheidung fatal. „Damit werden nicht nur Betriebsexistenzen ausgelöscht, sondern zahlreiche Arbeitsplätze aufs Spiel gesetzt und nochmal so viele Familien in Schwierigkeiten gebracht“, befürchtet lvh-Chef Martin Haller.

Südtirols Mittelstand ist alarmiert. Bereits im Frühjahr brachte der erste Covid-Lockdown viele Unternehmen an seine Grenzen. Nun ist die Sorge groß, dass es schon bald zu einer ähnlichen Situation kommen könnte. Die Spitzenvertreter des lvh warnen allerdings vor einem erneuten Herunterfahren des Geschäftslebens. „Die Schäden würden dieses Mal erheblich größer sein als im Frühjahr. Viele Betreibe haben ihre finanziellen Reserven aufgebraucht und müssen bei einem zweiten Lockdown wahrscheinlich die Hände heben. Wir dürfen es auf keinen Fall dazu kommen lassen, die Kollateralschäden wären zu groß“, betont lvh-Präsident Martin Haller. Vor allem im Baugewerbe könnte die kurzfristige Schließung von Baustellen weitreichende Folgen haben sowohl für das Gebäude selbst als auch für die Bewohner bzw. Besitzer, welche die Immobilie nicht (mehr) beziehen können.

Bedenklich im Falle eines Lockdowns sei außerdem die Gefahr eines massiven Arbeitslosenanstieges, welcher wiederum die Sozialkassen sprengen würde. Auch Kurzarbeiter- und Insolvenz-Sonderregelungen könnten nicht ewig verlängert werden.

„Die Gesundheit und der Schutz unserer Mitarbeiter haben oberste Priorität. Entsprechend haben wir effiziente Sicherheitsprotokolle ausgearbeitet, welche Abstände, das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes und Hygienemaßnahmen in Produktionsstätten und auf Baustellen regeln, sodass sicheres Arbeiten möglich ist. So gut wie keine Infektionen konnten z.B. im Baugewerbe nachgewiesen werden. Die Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens sind eindeutig nachvollziehbar, nicht aber das Herunterfahren der Wirtschaftskreisläufe. Damit würden wir uns allen großen Schaden zufügen. Damit will ich nicht sagen, dass die Wirtschaft Vorrang zur Gesundheit hat. Im Gegenteil! Ich bin aber überzeugt, dass man das produzierende Gewerbe sowie die Tätigkeit auf Baustellen unter Einhaltung höchster Sicherheitsvorkehrungen aufrechterhalten kann und soll“, erklärt Haller.

Auch der gesamte Vorstand und Rat des Südtiroler Handwerks stellen sich hinter die Meinung ihres Präsidenten. Man baue nun auf den Weitblick und die Entscheidungskraft der Politik, um das Weiter- und Überleben der Südtiroler Wirtschaft und Gesellschaft zu garantieren.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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