LH Arno Kompatscher
Bars und Restaurants müssen schließen, die Ausgangssperre wird vorverlegt, Einschränkungen für Senioren, die Geschäfte könnten offen bleiben: Das sind die Pläne der Regierung Conte.
von Artur Oberhofer
Am Sonntagvormittag hat Premier Giuseppe Conte mit den Präsidenten der Regionen über die Corona-Schutzmaßnahmen beraten. Conte will am Montag aufgrund der rasant steigenden Fallzahlen ein neues Dekret verabschieden.
An der Videokonferenz hat auch LH Arno Kompatscher teilgenommen.
Mehrere Regierungschefs machten sich dafür stark, dass es keine lokalen Lockdowns, sondern eine nationale Lösung geben soll.
Elf Regionen stehen – was die täglichen Neuinfektionen anbelangt – eher schlecht dar, aber die anderen Regionen, die noch eher niedrigere Fallzahlen haben, seien vermutlich in drei Tagen oder in einer Woche dort, wo die anderen Regionen jetzt sind, so hieß es in der Sitzung.
In der Sitzung setzte sich die Position durch, dass es keine lokalen Lockdowns, sondern eine „nationale Lösung“ geben sollte.
LH Arno Kompatscher sagte in der Sitzung: „Wenn das sein muss, dann Bitteschön mit Spielräumen für die Regionen.“
Es wird folglich aller Voraussicht keine Lockdowns für die am härtesteten betroffenen Regionen geben (darunter befindet sich auf die Autonome Provinz Bozen).
Wie werden die neuen Maßnahmen aussehen?
Als sicher gilt die Schließung der Bars und Restaurant in der gesamten Republik. Lediglich ein Abholservice soll noch erlaubt sein.
Das heißt: Auch in Südtirol werden spätestens am Dienstag die Bars und Restaurants schließen. Vermutlich für vorerst drei Wochen.
LH Arno Kompatscher sagte in der Sitzung „Nutzen wir den November, um ordentlich dreinzufahren, da zerstören wir weniger als im Dezember.“
Auch die Ausgangssperre soll vorverlegt werden – vermutlich auf 20.00 Uhr (so wie sie in Österreich ab Dienstag gilt). Am Nachmittag hieß es, die Regierung wolle die Ausgangssperre sogar auf 18.00 Uhr vorverlegen.
Ausgiebig haben die Regierungschef über das Thema Schule diskutiert.
Die Tendenz ist die, den Fernunterricht noch weiter auszubauen. Es gab auch Regierungsschefs, die für eine Schließung der Schulen eingetreten sind.
Die Länderchefs, die gegen eine Schließung der Schulen sind, gaben zu bedenken:
Wenn es zu Schließungen kommen sollte, müsste die Frage der Kinderbetreuung geklärt werden.
Letztere Hypothese – als jene der totalen Schließung der Schulen – ist eher unwahrscheinlich.
Für Südtirol will LH Arno Kompatscher prüfen lassen, ob eine Verlängerung der Herbstferien um eine Woche möglich ist.
Noch nicht entschieden ist, ob die Geschäfte offen bleiben.
Auch da gab es in der Regionenkonferenz konträre Positionen: Es gab die, die meinten, es wäre gescheit, auch die Geschäfte zu schließen. Andere Regierungschefs plädierten dafür, eventuell die Öffnungszeiten zu reduzieren und/oder die Schutzmaßnahmen zu verschärfen (nur 1 Kunde auf 10 Quadratmeter).
Die Tendenz ist also eher die, die Geschäfte offen zu halten (so wie es auch Österreich macht).
Auch wird es wohl keine Reisebeschränkungen zwischen den einzeln Regionen geben.
Die Position der Mehrheit in der Regionenkonferenz lautete: „Wir sind alle mehr oder weniger in derselben Lage, daher sollten wir uns nicht gegenseitig weh tun.“
LH Kompatscher hat den Wunsch deponiert, dass die Brenner-Grenze offen bleibt.
Möglich sind Schutzmaßnahmen für Personen über 70 oder über 75 (wie beispielsweise Bewegungs- oder Reiseeinschränkungen). Maßnahmen zum Schutz der sogenannten vulnerablen Personen hatten mehrere Regierungschefs gefordert.
Wortführer war der Präsident der Region Ligurien, Giovanni Toti.
Das Credo Totis: Da die schweren Krankheitsverläufe insbesondere ältere Menschen beträfen, solle man diese schützen, im Gegenzug könnten Schulen und Produktionsstätten offenbleiben – und der Druck auf die Spitäler nehme nicht weiter zu.
Diesbezüglich eine Lösung zu finden, ist schwierig. Denn die alten Menschen schützen, könne nicht heißen, sie einzusperren, so hieß es.
Am Montag wird es ab 09.00 Uhr eine weitere Videokonferenz der Länderchefs mit dem Ministerpräsidenten geben.
Auch hat LH Arno Kompatscher die Landesregierung für Montag um 10.30 Uhr zu einer Sondersitzung einberufen. Anschließend tagen die Fraktionen der Mehrheit. Erst dann geht der LH an die Öffentichkeit.
Am Montagabend oder in der Nacht auf Dienstag wird Giuseppe Conte dann das neue Dekret unterzeichnen.
Dann liegt es an der Landesregierung, die Maßnahmen eventuell zu verschärfen.
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regenwurm
So dreht und wendet sich unser Häuptling……. Hat er nicht immer gesagt, dass jede Provinz selber entscheiden soll……. Und jetzt, da Südtirol fast am Schlechtesten dasteht…… Jetzt auf einmal soll eine nazionale Regelung her…….
rumer
Der schwedische Weg ist der Richtige. All dieses Gemurkse von D A und I macht die Menschen und die Wirtschaft kaputt.
2xnachgedacht
vrruckte welt…? na…vrruckte leit… sie mustern sich selbr aus…
vinsch
Der lockdown war geplant und deshalb kommt er auch. Ich frage mich nur, wo die Grippeerkrankten dieses Jahr geblieben sind? Dank COVID haben wir die Grippe besiegt….
vinsch
Herr Kompatscher, ich habe sie gewählt, hatte großes Vertrauen in ihnen, aber das was sie hier abgeben, ist einfach nur mehr erbärmlich.
george
Ihr hier seid alle zu vergessen. Nur kritisieren und schimpfen, aber selber an einer Lösung oder an stützenden Maßnahmen mitarbeiten, das tut keiner von euch, jedenfalls gemäß euren Aussagen hier.
olle3xgscheid
Sei du die Veränderung die du in der Welt sehen willst!!! Jeder fongt bei sich un……..
sepp
patscher gehen sie ist besser für alle man kann nur sagen unfähig undnehemen sie den super landesrat lachhammer mit
susim
Ich frage mich, wie lange die TZ diesen Krampf an Kommentaren noch veröffentlicht.
Schämt euch alle zusammen!