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Lochers Zeitproblem


Franz Locher erklärt, warum er gegen eine verpflichtende Quote in der Politik ist: Viele Frauen hätten mit Beruf und Familie schon alle Hände voll zu tun.

Die 1. Regionalkommission hat gestern einen Gesetzentwurf der Grünen behandelt, der eine verbindliche Ein-Drittel-Frauenquote für die Gemeindewahllisten vorsieht. „Es ist ein ewiger Hürdenlauf, und immer wieder müssen wir zurück an den Start“, so das lakonische Resümee der Abgeordneten Brigitte Foppa nach der Sitzung. Ihr Entwurf erreichte lediglich drei Jastimmen: Die dreiköpfige SVP stimmte komplett dagegen, ebenso vier weitere Abgeordnete.

Franz Locher war nach eigener Auskunft selbst überrascht vom klaren Ergebnis. Der Sarner SVP-Politiker begründet seine Gegenstimme damit, dass man sich schon ohne Quote sehr schwer tue, genügend Kandidaten für die Gemeindewahlen zu finden. Frauen hätten bei den Wahlen im Oktober auf den Listen leicht Platz gefunden, wenn sie denn gewollt hätten. „Eine Quotendiskussion ist überflüssig, solange wir die Leute für die Listen nicht zusammenbekommen, weil das Desinteresse für die Politik zurzeit sehr groß ist“, meint Locher.

Doch warum steigen so wenige Frauen in den politischen Ring? Der SVP-Abgeordnete glaubt, dass vielen der fixe Job samt Aufstiegsmöglichkeiten wichtiger sei. Dazu kämen die Aufgaben, die die Frauen in der Familie zu leisten hätten. „Die Politik wäre für sie eine Dreifachbelastung, die sich viele Frauen nicht antun wollen, weil sie nicht komplett auf die Freizeit verzichten können“, sagt Locher. (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (25)

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  • carlotta

    Wenn i do des sogen tat , wo’s i mir von der Mumie denk, sem tat i glöscht werden!

  • andreas

    Die einzige Erklärung, welche ich habe, warum der in den Landtag gewählt wurde ist der, dass die Sarner den Rest von Südtirol mal ärgern wollten. 🙂

    • rumer

      wieso? Locher hat nur Tatsachen wiedergegeben. Viele Frauen gehen nicht in die Politik, weil sie sich diesen Stress mit wenig Erfolg einfach nicht antun wollen. Mann kann sagen: die Frauen sind oft intelligenter als die Männer.

  • meraner

    Ich bin ein Gegner der Quote, da es diese in einer Demokratie nur für Minderheiten geben soll. Und bis heute meines Wissens noch nie eine Frau nicht auf die Liste kam weil diese schon durch die Männer besetzt war. Es kommt aber vor, dass kleine Bürgerliste sich schwer tun zu kandidieren, da sie keine Frau finden, die bereit ist zu kandidieren. Aber die Erklärung von Herrn Locher ist totaler Schwachsinn und frauenfeindlich, denn ich glaube, dass eine Frau das genau so gut, oder besser unter einen Hut kriegt wie wir Männer.

  • meinemeinung

    Ich finde es braucht Frauen in der Politik ,aber keine Quote, mehr Politik leben ,Infos erhalten ,mit reden über Dinge die geändert werden sollen ,so bekommt Frau auch mit was abläuft ,denn Frau hat sicher auch Ihre Meinung

  • perikles

    Es braucht keine Quoten in der Politik, es genügt wenn Frauen endlich Frauen wählen.

  • felixvonwohlgemuth

    „Die Politik wäre für sie eine Dreifachbelastung, die sich viele Frauen nicht antun wollen, weil sie nicht komplett auf die Freizeit verzichten können“, sagt Locher.

    Ich denke, im Jahr 2020 müsste dieses „Argument“ wohl auch für uns Männer gelten…außer man kann sich nicht aus dem Rollenbild der 50ger befreien.

    Seien wir doch ehrlich. Es werden nur Ausreden gesucht, um sich die unverhältnismäßig geringe Präsenz von Frauen in der Politik schönzureden. Sie hätten kein Interesse, keine Lust, keine Zeit, Frauen wählen keine Frauen usw.

    Alles Blödsinn. Fakt ist, das gewisse Parteien Frauen einfach zu wenig Raum geben; sie nicht wertschätzen; sie mit genau solchen Aussagen, wie jener von Locher, als Aschenputtel abstempeln.

    Nur weil diese Parteien genau wissen, dass sie Frauen nicht motivieren können, stellen sie sich gegen eine solche gesetzliche Regelung.

    • andreas

      @felixvonwohlgemuth
      Seit wann sind Tatsachen Ausreden?
      Frauen wählen effektiv keine Frauen, sonst müsste ja jede mit großen Vorsprung gewinnen.
      Für wen soll also diese Politik sein, wenn selbst die Betroffenen diese nicht teilen?

      Und es hat nichts damit zu tun, dass sie Frauen sind, wenn man gegen die Politik einer Lorenzi, Schir, Rohrer oder Dr. Holzeisen ist.
      Alle 4 mehr oder weniger recht fanatisch und der Meinung sie müssen der Mehrheit erklären, was gut für sie ist.

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