Die heimischen Algen
Ein spezialisiertes Unternehmen ist derzeit im Auftrag der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz am Völser Weiher damit beschäftigt, die Bepflanzung mit heimischen Algen vorzunehmen. Es handelt sich um den nächsten Schritt in einer Reihe von geplanten Maßnahmen, um die ökologische Qualität und die Natürlichkeit des beliebten Badesees wiederherzustellen und nachhaltig zu verbessern.
Wie Umweltlandesrat Giuliano Vettorato unterstreicht, „investiert das Land Südtirol sehr viel in den Schutz der Ökosysteme, zum Beispiel in den Erhalt unserer schönen Seen.“ Das Einbringen gebietsfremder Arten führe dort zu großen Problemen. „Diese Schäden zu beheben, ist mit hohen Kosten verbunden, die von der gesamten Gemeinschaft getragen werden müssen“, ruft der Landesrat alle zu einem verantwortungsbewussten Verhalten im Umweltbereich auf.
Armleuchteralgen aus dem Toblacher See, dem Antholzer See und dem Pragser Wildsee
Bei den neu gepflanzten Wasserpflanzen handelt es sich um Armleuchteralgen. „Sie können künftig anfallende Nährstoffe wie Phosphor binden und damit dazu beitragen, die hohe biologische Qualität des Gewässers zu erhalten und die Biodiversität zu verbessern“, betont Alberta Stenico, Direktorin des Biologischen Labors der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.
Armleuchteralgen hätten zudem den Vorteil, dass sie niederwüchsig sind und damit Badegäste und Fischer nicht stören. „Es sind standorttypische Wasserpflanzen, die aus anderen heimischen Seen, wie dem Toblacher See, dem Antholzer See und dem Pragser Wildsee, entnommen wurden und nun mit Hilfe von Tauchern auf dem Gewässergrund des Völser Weihers eingebracht werden“, erklärt der Biologe Samuel Vorhauser. Eine aktive Bepflanzung wirke dem Aufkommen von invasiven Pflanzenarten entgegen.
Klares Wasser als Ziel
Im nächsten Frühjahr sowie im darauffolgenden Herbst werden voraussichtlich weitere Bepflanzungen folgen. Die Wasserpflanzen des Völser Weihers waren durch illegal eingesetzte Graskarpfen vollständig aufgefressen worden. In der Folge hatte sich der Phosphoranteil im See und im Sediment stark erhöht, wodurch wiederum das Wachstum vom Cyanobakterien gefördert wurde. Letztere führen zu einer Eintrübung des Wassers und können die Badetauglichkeit des Sees beeinträchtigen.
Aus diesem Grund waren die Graskarpfen bereits im Vorjahr aus dem Völser Weiher entnommen worden. Anfang Oktober ist eine besondere Tonerde in den See gestreut worden, um den Phosphor dauerhaft zu binden und damit das Wachstum von Cyanobakterien zu bremsen. „All diese Maßnahmen tragen dazu bei, den Weiher von einem trüben Zustand in einen anhaltenden Klarwasserzustand zu überführen“, erklärt Amtsdirektorin Stenico, „und damit die Badetauglichkeit auch in Zukunft zu sichern.“
Das Biologische Labor wird den Zustand des Völser Weihers auch in Zukunft überwachen. Die Arbeiten am Völser Weiher erfolgen unter der Leitung der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz und in Zusammenarbeit mit den Landesämtern für Natur und für Jagd und Fischerei, mit der Forstverwaltung und mit der Gemeinde Völs am Schlern.
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