„Warnung vor Leichtfertigkeit“
Wie viel das umstrittene Corona-Comic „Conny & Covy“ gekostet hat und was der Landeshauptmann zu dieser Kampagne sagt.
Das Corona-Comic „Conny & Covy“ hat zu Schulbeginn für Aufregung gesorgt. Das Comic um den Schulbesuch von Conny und Covy in Corona-Zeiten war in den Augen vieler Eltern und auch Pädagogen nämlich alles andere als eine gelungene Initiative, um die Kinder für die aktuellen Regeln zu sensibilisieren. „Das Prinzip der sozialen Ächtung bei Fehlverhalten, Anschreien und Gleichgültigkeit sind nachweislich keine sinnvollen Präventionsstrategien und dürfen nicht als solche vermittelt werden“, so die Kritik einiger Eltern in einem offenen Brief, der von rund 600 Personen unterzeichnet wurde.
Aber auch auf politischer Ebene hat das Corona-Comic für Diskussionen gesorgt. Andreas Leiter Reber von den Freiheitlichen und Alex Ploner vom Team K haben deswegen Anfragen zur Initiative selbst und den Kosten eingereicht. „Der Comic wirkt auf viele Kinder und Eltern verstörend oder zumindest sehr befremdlich“, sagt Andreas Leiter Reber, der nach wie vor der Meinung ist, dass das Comic nicht passend war.
Nun liegen die Antworten von Landeshauptmann Arno Kompatscher vor. „Das wichtigste Ziel des Comics ist den Schülern der Grund- und Mittelschulen die Verhaltensregeln in dieser besonderen Pandemie-Zeit zu vermitteln. Das Land Südtirol ist von Werten wie Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Chancengleichheit überzeugt und steht voll hinter ihnen. In Corona-Zeiten braucht es aber ein Umdenken: Einem Freund etwas zu trinken anzubieten, ist zwar hilfsbereit, aus ein und derselben Flasche trinken hingegen ist im Augenblick wegen der Ansteckungsgefahr das Gegenteil“, unterstreicht der LH. Das Comic diene als altersgerechtes Stilmittel in der Kommunikation und soll laut Kompatscher „eine Warnung vor Leichtfertigkeit im Umgang mit dem Virus“ in gezeichneter Form darstellen. „Die überspitzt dargestellten Charaktere und Verhaltensweisen sollen die Bedeutung der Regeln herausarbeiten“, erklärt der Landeshauptmann.
Die Kosten für die Kampagne belaufen sich auf rund 27.000 Euro plus Mehrwertsteuer. „Und das ist doch einiges“, sagt Andreas Leiter Reber mit Blick auf die Antwort. Die Kosten verteilen sich auf das Kreative Konzept und die Entwicklung (10.165,00 Euro plus Mwst ausgeführt von Succus), die Poster und Broschüren (6.827,20 Euro plus Mwst ausgeführt von Digiprint) und die Realisierung des Videos (9.950,00 Euro plus Mwst ausgeführt von VerVieVas).
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.