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Nein zu Christkindlmärkten

Weihnachtsmarkt in Trient (Foto: 123rf)

In Südtirol diskutiert man trotz der steigenden Corona-Fallzahlen noch immer über die Weihnachtsmärkte. Ein klares Nein zur Abhaltung derselben kommt jetzt vom hds.

von Artur Oberhofer

Die Situation ist kafkaesk:

In Zeiten exponentiell steigender Corona-Fallzahlen dürfen Kinder nicht mehr Fußball spielen, es wird laut über Ausgangssperren nachgedacht, der Druck auf die Spitäler nimmt zu, aber in Südtirol diskutiert man noch immer über die Weihnachtsmärkte.

Eine löbliche Ausnahme: Der hds.

Der Verband spricht sich jetzt klar gegen die Abhaltung der diesjährigen Weihnachtsmärkte aus.

Der Exekutivausschuss des hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol, das höchste Gremium im hds, hat sich nämlich am Montagabend „nach langer Diskussion einstimmig“ gegen die Abhaltung der Christkindlmärkte entschieden.

Es bleibt zu hoffen, dass auch die Landesregierung am Dienstag diesem Beispiel folgt und den Diskussionen, die in Corona-Zeiten nur unnötige Klassenkampf-Debatten auslösen, ein Ende bereitet. So wie es auch die Stadt Trient gemacht hat.

Philipp Moser

„Wir haben die Entwicklungen der vergangenen Tage neu und gründlich bewertet. Aufgrund der neuen Notverordnung ist das Gastronomieangebot auf den Märkten nicht mehr möglich. Ohne Gastronomiestände verlieren die Märkte Vieles von ihrer Attraktivität, auch für die Standbetreiber“, erklärt hds-Präsident Philipp Moser eines der Hauptgründe für die klare Absage.

Interne Hochrechnungen und nach Rückfragen mit den Standbetreibern der fünf großen Christkindlmärkte ist klar hervorgegangen, dass der derzeitige Kostenaufwand mit den zu erwartenden Umsätzen nicht gedeckt werden kann.

Es gehe auch darum, Menschenansammlungen zu vermeiden und das Ansteckungsrisiko zu minimieren, so Moser. Die Gesundheit aller bleibe oberstes Gut. In dieser besonders heiklen Phase müssten Lockdowns vermieden werden – zum Wohle der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. „Wir haben täglich steigende Zahlen an Infizierte, und die Erwartungen versprechen keinen Gegentrend“, erklärt der hds-Präsident.

„Das heißt aber nicht, den Kopf in den Sand stecken. Im Gegenteil: Gerade jetzt haben wir die einmalige Gelegenheit, dieses Markenzeichen Südtirols neu aufzustellen und dafür neue Konzepte und Inhalte vorzusehen -um 2021 neu durchzustarten. Südtirols Orte leben von ihrer Attraktivität, Lebensqualität und den Frequenzen der Menschen, die sich darin bewegen und aufhalten“, betont abschließend hds-Präsident Philipp Moser.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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