„Eine Schweinerei“
In Kurtinig sorgt ein Vorfall an der Grundschule für Aufregung: Eine anonyme Person hatte sich bei den Carabinieri beschwert, dass die Kinder die Maskenpflicht nicht einhalten.
von Lisi Lang
Dem Bürgermeister von Kurtinig fehlen die Worte: „Ich weiß nicht, was ich zu so einem Verhalten sagen soll – das ist einfach nur ein feiger Akt, unter jeder Würde“, ärgert sich Manfred Mayr über den Vorfall an der Grundschule Kurtinig, der sich vergangene Woche zugetragen hat. Wegen einer anonymen Beschwerde haben in der Grundschule nämlich die Carabinieri vorbeigeschaut, um die Einhaltung der Maskenpflicht zu kontrollieren.
Am Donnerstag haben die Carabinieri der Grundschule Kurtinig einen Besuch abgestattet. „Jemand hat sich anonym über die Notrufnummer bei den Carabinieri beschwert, dass die Kinder die Maskenpflicht nicht einhalten“, erklärt Manfred Mayr. Daraufhin ist eine Streife der Carabinieri in der Schule vorstellig geworden, konnte dort aber keine Verstöße gegen die aktuellen Regeln feststellen. „Die Kinder waren im Schulhof und haben ihre Pause gegessen, dabei haben sie ihre Maske abgenommen, was ja auch erlaubt ist“, schildert Manfred Mayr. Zudem sei es im Pausenhof auch beim Spielen erlaubt die Maske abzunehmen, wenn der Abstand eingehalten werden kann.
Gerade weil die Carabinieri keine Regelwidrigkeiten feststellen konnten und sich Schule und Lehrpersonen wie Manfred Mayr sagt „sehr vorbildlich an die Regeln und Auflagen halten und sich um eine nette Schulgemeinschaft unter diesen schwierigen Voraussetzungen bemühen“, hat der Vorfall an der Grundschule viele im Dorf verärgert. „Das ist einfach nur eine Schweinerei“, schimpft Mayr. „Ich respektiere die Ängste der Menschen, das steht nicht zur Debatte, aber kann man in einem kleinen Dorf nicht auch erst einmal offen über Probleme und Kritikpunkte sprechen – muss man gleich die Carabinieri rufen?“, schüttelt der Bürgermeister den Kopf. Gerade in einem kleinen Dorf sei es ganz einfach, das Gespräch mit einer Lehrperson, der Direktion oder auch mit dem Bürgermeister zu suchen, um Dinge anzusprechen, die man nicht befürwortet oder anprangern will. „Ich bin deswegen wirklich verärgert und enttäuscht, dass jemand diesen Weg eingeschlagen hat“, sagt Mayr, der nach dieser Aktion über den SMS-Dienst der Gemeinde eine Mitteilung verschickt hat, um der Schule und den Lehrpersonen den Rücken zu stärken. „Solche Aktionen schüren Ängste und Unsicherheiten und tragen ganz sicher nicht zu einem guten Zusammenleben bei“, unterstreicht der Bürgermeister.
Auch die Direktorin hat einen Brief an die Eltern verschickt und darin unterstrichen, dass die Schulleitung stets für Gespräche offen sei. „Sei es die Lehrpersonen als auch ich persönlich signalisieren immer wieder die Gesprächsbereitschaft und leben dies den Kindern auch vor“, schreibt Direktorin Monika Ploner und hofft, dass sich solche Aktionen in Zukunft nicht mehr wiederholen.
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Kommentare (16)
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andreas
Dieser komische Bürgermeister im Pustertal, welcher Jugendliche öffentlich auf Facebook angeprangert hat, der Typ in Meran, welcher das Militär zur Hilfe wollte und der in Bozen, welcher Hunden mehr Auslauf gönnte als kleinen Kindern und das sind nur einige Beispiele.
Die Bürgermeister haben sich in der Krise nicht wirklich mit Ruhm bekleckert und noch weniger 600 Euro Schuler, welcher die Förster auf die Leute hetzte.
Die Politik hat alles getan, um dieses Denunziantentum zu fördern und die Leute zu verärgern.
Selbst werden sie ohne Maske fotografiert und eine Entschuldigung muss dem gemeinen Volk reichen, den Leute bürden sie aber Strafen von 400 bis 3.000 Euro auf.
Der BM von Kurtinig kann sich also seine Moralkeule schön sparen und zusammen mit seiner Kaste die Verantwortung dafür übernehmen, dass es überhaupt zu solchen Situationen kommen kann.
Selbst Militär, Polizei, Carabinierei und Förster mit absurden Strafen auf die Leute hetzen und dann überrascht sein, wenn jemand den Spieß mal umdreht.
Kinder zu belasten, ist zwar unter aller Kritik, der Denunziant hätte wenn schon die Carabinieri ins Rathaus schicken sollen, sofern es dort zu Fehlverhalten kommt.