Foppas Bau-Kunst
Die Grünen wollen, dass öffentliche Bauten künftig durch Kunstwerke verschönert werden müssen.
von Heinrich Schwarz
Brigitte Foppa meint: „Kunst am Bau ist ein sichtbares Zeichen der Gegenwartskultur und somit eine Hinterlassenschaft an die Nachwelt.“
Die Grüne Landtagsabgeordnete hat gemeinsam mit ihren Fraktionskollegen Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler einen Gesetzentwurf eingereicht, der eine kleine, aber feine Änderung des Vergabegesetzes vorsieht: „Die Verwaltungen, welche öffentliche Bauten in Auftrag geben, müssen zwischen zwei und drei Prozent der ersten Million des geschätzten Wertes des öffentlichen Bauvorhabens und ein Prozent des Restbetrages für die Verschönerung der Bauten durch Kunstwerke bestimmen.“
Das hieße in der Praxis: Bei einem öffentlichen Bau, der eine Million Euro kostet, müssten 20.000 bis 30.000 Euro für verschönernde Kunstwerke vorgesehen werden.
Die aktuelle Bestimmung sieht vor, dass die Verwaltungen höchstens drei Prozent der ersten Million und höchstens ein Prozent des Restbetrages für die künstlerische Gestaltung bestimmen können – mit Betonung auf „können“. Es gibt derzeit also keine Verpflichtung.
Die Grünen wollen jetzt die Pflicht einführen. Denn: „Durch eine Landtagsanfrage haben wir erfahren, dass in den letzten Jahren nur 15 von 64 vollendeten öffentlichen Bauten mit Kunstwerken ausgestattet wurden. Bei den meisten davon wurden weitaus weniger als drei Prozent der Gesamtkosten in Kunstwerke am Bau investiert. Dies kommt nahezu einem Verzicht auf Kulturleistung gleich.“
Aktuell komme ein weiterer Aspekt hinzu: Die Corona-Krise habe die Kunst- und Kulturwelt in ernste Schwierigkeiten gebracht und die Aussichten seien weiterhin sehr trübe. „Eine verpflichtende Zusammenarbeit zwischen Bauwirtschaft und Künstlerinnen und Künstlern wäre ein konkreter Schritt vonseiten der Politik, um die künstlerische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in Südtirol zu unterstützen und zu fördern“, meint Brigitte Foppa.
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Kommentare (29)
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andreas
Nichts gegen Kunst am Bau, aber so lief es z.B. bei einer Ausschreibung eines Kunstwerkes bei einem Kreisverkehr in einer Südtiroler Stadt. .
Ausschreibungssumme war 80.000 Euro.
Ein Freund von mir hatte ein Projekt von ca. 20.000 Euro. 5.000 Euro Material, 5.000 Euro Ausführung und 10.000 Euro für Idee und Gewinn.
Ein befreundeter Künstler meinte aber, er muss es für knapp unter 80.000 Euro anbieten, sonst hätte es keinen „Wert“.
Ihm war es zwar selbst zu blöd, hat es aber etwas unter 80.000 Euro angeboten.
Er wurde Dritter, gewonnen hat ein Projekt knapp unter 80.000 Euro. 🙂
leser
Anderle
Und was willst du damit sagen
rumer
Mit den Hosen voll Steuergeld anderer ist es leicht zu stinken.
Gibt es überhaupt einen einzigen Grünen in Südtirol, der in der Privatwirtschaft tätig ist und versteht, dass das Geld nicht auf den Bäumen wächst?
leser
Foppa
Du hast immer die besten ideen respekt
Wie bist du mit dem thema lebensabschnittpartner hund weitergekommen?
zeit
brauchen wir nicht,mit foppa haben wir das beste kunstwerk im lande
heinz
Der Zeit ihre Kunst –
Der Kunst ihre Freiheit!
zeit
in Südtirol gibt es viele Familien die mit ihren einkommen nicht bis ende Monats kommen.
Vielleicht wäre wichtiger die mal zu unterstützen,aber da kommt die Dame nicht auf die erste Seite.