„Zone muss überwacht werden“
Das Elektrogeschäft Rottensteiner in der Südtirolerstraße erlebte innerhalb von wenigen Wochen einen bewaffneten Raubüberfall und zwei Einbruchsversuche. Der Inhaber fordert einen öffentlichen Überwachungsdienst wie am Magnagoplatz.
von Thomas Vikoler
Die Geschäfte laufen gut bei Elektro Rottensteiner, einem der wenigen Elektrogeschäfte in der Landeshauptstadt. Doch die Sicherheitslage des Betriebs in der Bozner Südtirolerstraße ist ziemlich prekär. „Im Schnitt passiert jeden Monat etwas“, sagt Inhaber Alexander Rottensteiner.
Der letzte Vorfall: In der Nacht auf letzten Sonntag versuchten Unbekannte, die Vitrinen im Bereich des Eingangs einzuschlagen. „Sie waren laut Aufzeichnungen der Überwachungskameras rund zwei Stunden am Werk“, sagt Rottensteiner, „am Ende hat sie die losgegangene Alarmanlage verschreckt“.
Insgesamt drei Fensterscheiben müssen ausgetauscht werden.
Vor zwei Monaten gab es an einer Nebentür einen weiteren Einbruchsversuch, vor einem Monat einen bewaffneten Raubüberfall: Ein Mann mit einem langen Küchenmesser bedroht damit eine Angestellte des Geschäft, wurde vom übrigen Personal aber in die Flucht geschlagen und bis zum EURAC-Sitz verfolgt. Dort verhaftete ihn dann die herbeigerufene Polizei. Die bedrohte Angestellte ist bis heute traumatisiert.
Es ist bekannt: Die Südtirolerstraße ist – neben dem Bahnhofspark und der benachbarten Perathonerstraße – der Unsicherheits-Hotspot in der Landeshauptstadt. Und deshalb Gegenstand des jüngsten Gemeinderatswahlkampfes. Von einem stärkeren Einschreiten der Gemeindeverwaltung war dort die Rede. Und von mehr Polizeipräsenz.
„Die Polizei ist immer sofort da, wenn man sie ruft“, betont Geschäftsbetreiber Alexander Rottensteiner. Jüngst gab es in der benachbarten Tiefgarage des City Center sogar einen Todesfall: Ein Mann stürzte nach einem Handy-Raub von der Einfahrtsrampe und verstarb, weil ihm niemand zur Hilfe kam, an einer gebrochene Rippe, die sich in seine Lunge gebohrt hatte.
Auch wegen der Arbeiten zu Benkos WaltherPark liegt die Südtirolerstraße in einer Art toten Winkel, in dem sich die Kriminalität ungestört ausbreiten kann.
Um sie zumindest einzudämmen – also zu vermeiden, dass in seinem Geschäft alle paar Wochen eine Straftat begangen wird -, hat Rottensteiner folgenden Vorschlag: Ein Überwachung des Viertels wie am Silvius-Magnago-Platz, auch finanziert mit öffentlichen Mitteln.
Kürzlich haben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Vermögenslandesrat Massimo Bessone freudige Bilanz über einen Monat Sicherheitsdienst am repräsentativen Platz vor dem Landhaus I gezogen. Die nächtlich von einer Firma Securitalia durchgeführte Überwachung habe die gewünschten Ergebnisse geliefert, betonten die beiden Verwalter.
Alexander Rottensteiner hat einen zweiten Vorschlag, wie der Dienst in der Südtirolerstraße finanziert werden könnte: Aus den jährlich 100.000 Euro, welche Benkos Signa Holding für den lokalen Detailhandel zur Verfügung stellt.
„Wir haben Nachteile durch das Kaufhausprojekt, zumindest bis zu seiner Fertigstellung“, argumentiert der Elektrogeschäft-Betreiber.
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Kommentare (11)
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criticus
So eine Integration braucht eben seine Zeit! Schade, dass der Täter nicht gefilmt wurde, wie er seine Blase entleert.
florianegger
wenn man sein Smartphone nicht von der Caritas gekommt, muss man es sich selbst besorgen. Ironie off.
gerhard
WIR SCHAFFEN DAS- oder schaffen die uns?
DANKE AN DIE POLITIKER; die uns all dies erst ermöglicht haben.
Auf die Politik ist Verlaß.